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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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Sentenzen.


Oft sieht man Menschen da lachen, wo sie wei-
nen sollten, und weinen, wo sie lachen sollten.



Wenn es ein großes Glück ist, zur rechten Zeit
geboren zu werden, so ist es ein noch bei weiten
größeres Glück, zur rechten Zeit zu sterben.



Zufälle und günstige Umstände bringen bisweilen
große Dinge hervor, von denen man alsdann glaubt,
daß sie Werke der allergrößten Weisheit seyen.

Nicht leicht mag es wohl seyn, das Eine vom
Andern zu unterscheiden.



Die Uneinigkeiten, die unter den Anhängern
einer und derselben Religion entstehen, sind als Ge-
burtsschmerzen anzusehen, aber wer ist im Stande,
im voraus zu sagen, was für eine Frucht zu er-
warten steht? oder ob nicht etwa gar eine Mißge-
burt?



Von dem angehenden Arzte fordert man zu viel,
von dem ausübenden noch weit mehr. Jn keiner



Sentenzen.


Oft ſieht man Menſchen da lachen, wo ſie wei-
nen ſollten, und weinen, wo ſie lachen ſollten.



Wenn es ein großes Glück iſt, zur rechten Zeit
geboren zu werden, ſo iſt es ein noch bei weiten
größeres Glück, zur rechten Zeit zu ſterben.



Zufälle und günſtige Umſtände bringen bisweilen
große Dinge hervor, von denen man alsdann glaubt,
daß ſie Werke der allergrößten Weisheit ſeyen.

Nicht leicht mag es wohl ſeyn, das Eine vom
Andern zu unterſcheiden.



Die Uneinigkeiten, die unter den Anhängern
einer und derſelben Religion entſtehen, ſind als Ge-
burtsſchmerzen anzuſehen, aber wer iſt im Stande,
im voraus zu ſagen, was für eine Frucht zu er-
warten ſteht? oder ob nicht etwa gar eine Mißge-
burt?



Von dem angehenden Arzte fordert man zu viel,
von dem ausübenden noch weit mehr. Jn keiner

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[89/0105] Sentenzen. Oft ſieht man Menſchen da lachen, wo ſie wei- nen ſollten, und weinen, wo ſie lachen ſollten. Wenn es ein großes Glück iſt, zur rechten Zeit geboren zu werden, ſo iſt es ein noch bei weiten größeres Glück, zur rechten Zeit zu ſterben. Zufälle und günſtige Umſtände bringen bisweilen große Dinge hervor, von denen man alsdann glaubt, daß ſie Werke der allergrößten Weisheit ſeyen. Nicht leicht mag es wohl ſeyn, das Eine vom Andern zu unterſcheiden. Die Uneinigkeiten, die unter den Anhängern einer und derſelben Religion entſtehen, ſind als Ge- burtsſchmerzen anzuſehen, aber wer iſt im Stande, im voraus zu ſagen, was für eine Frucht zu er- warten ſteht? oder ob nicht etwa gar eine Mißge- burt? Von dem angehenden Arzte fordert man zu viel, von dem ausübenden noch weit mehr. Jn keiner

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/105>, abgerufen am 21.11.2024.