Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.Etwas ähnliches mag auch wohl bisweilen bei Der witzige Pole und seine reichen Ver- wandten. Ein armer Pole pflegte seine reichen Verwand- Etwas ähnliches mag auch wohl bisweilen bei Der witzige Pole und ſeine reichen Ver- wandten. Ein armer Pole pflegte ſeine reichen Verwand- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0060" n="44"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Etwas ähnliches mag auch wohl bisweilen bei<lb/> unſern nicht gascogniſchen Papierhändlern Statt<lb/> finden. — Geſchworne und ungeſchworne Mäkler<lb/> nehmen ihre Gebühren, obgleich die Committenten<lb/> ſtatt verlegener rother Strümpfe, buntſtreifige Kap-<lb/> pen — freilich ohne Schellen — erhalten.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Der witzige Pole und ſeine reichen Ver-<lb/> wandten.</head><lb/> <p>Ein armer Pole pflegte ſeine reichen Verwand-<lb/> ten in einer deutſchen Hauptſtadt alle zwei oder<lb/> höchſtens drei Jahre mit ſeiner Gegenwart heimzuſu-<lb/> chen, und wußte ſtets dringende Urſacheu anzuge-<lb/> ben, ihre Hülfe in Anſpruch zu nehmen. Einige<lb/> Mahle ſchon hatte er vorgeſchützt, eine Tochter unter<lb/> die Haube und an den Mann bringen zu müſſen.<lb/> Als er nach mehreren Jahren wiederkam und unter<lb/> demſelben Vorwand um Unterſtützung bat, ſagte ihm<lb/> einer ſeiner Verwandten: Jhr ſcheint vergeſſen zu<lb/> haben, daß Jhr uns zum Troſt einſt ſagtet, Jhr<lb/> hättet nur vier Töchter, und dieſe haben wir ja<lb/> bereits verſorgt! Einen Augenblick ſtutzte der Pole,<lb/> indeſſen faßte er ſich bald und erwiederte: Es iſt<lb/> freilich wahr, daß ich vier Töchter habe, aber meine<lb/> Frau hat gleich nach der Hochzeit mit einem Mäd-<lb/> chen unrichtige Wochen gehalten, und da iſt mir<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [44/0060]
Etwas ähnliches mag auch wohl bisweilen bei
unſern nicht gascogniſchen Papierhändlern Statt
finden. — Geſchworne und ungeſchworne Mäkler
nehmen ihre Gebühren, obgleich die Committenten
ſtatt verlegener rother Strümpfe, buntſtreifige Kap-
pen — freilich ohne Schellen — erhalten.
Der witzige Pole und ſeine reichen Ver-
wandten.
Ein armer Pole pflegte ſeine reichen Verwand-
ten in einer deutſchen Hauptſtadt alle zwei oder
höchſtens drei Jahre mit ſeiner Gegenwart heimzuſu-
chen, und wußte ſtets dringende Urſacheu anzuge-
ben, ihre Hülfe in Anſpruch zu nehmen. Einige
Mahle ſchon hatte er vorgeſchützt, eine Tochter unter
die Haube und an den Mann bringen zu müſſen.
Als er nach mehreren Jahren wiederkam und unter
demſelben Vorwand um Unterſtützung bat, ſagte ihm
einer ſeiner Verwandten: Jhr ſcheint vergeſſen zu
haben, daß Jhr uns zum Troſt einſt ſagtet, Jhr
hättet nur vier Töchter, und dieſe haben wir ja
bereits verſorgt! Einen Augenblick ſtutzte der Pole,
indeſſen faßte er ſich bald und erwiederte: Es iſt
freilich wahr, daß ich vier Töchter habe, aber meine
Frau hat gleich nach der Hochzeit mit einem Mäd-
chen unrichtige Wochen gehalten, und da iſt mir
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