Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.eingefallen, daß ich doch wohl der nächste Erbe mei- ner Tochter seyn muß. Die Heirath aus Rache. Zum vierten Mahle verheirathete sich ein als Der gute Esser und noch bessere Trinker. Nach der Beobachtung eines alten Weisen soll eingefallen, daß ich doch wohl der nächſte Erbe mei- ner Tochter ſeyn muß. Die Heirath aus Rache. Zum vierten Mahle verheirathete ſich ein als Der gute Eſſer und noch beſſere Trinker. Nach der Beobachtung eines alten Weiſen ſoll <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0061" n="45"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> eingefallen, daß ich doch wohl der nächſte Erbe mei-<lb/> ner Tochter ſeyn muß.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Heirath aus Rache.</hi> </head><lb/> <p>Zum vierten Mahle verheirathete ſich ein als<lb/> Witzling bekannter Mann und zwar mit der vier-<lb/> ten Tochter einer Wittwe, deren er drei ſchon geehe-<lb/> licht und nicht lange nachher begraben hatte. Sage<lb/> mir, redete ihn ein Freund an, iſt es denn wahr,<lb/> daß du die dritte Schweſter deiner Frau heiratheſt?<lb/> du ſiehſt ja offenbar, daß du kein Glück in dieſer<lb/> Familie haſt! — Kein Glück! erwiederte dieſer.<lb/> Höre, ich will es dir geſtehen, ich hege einen unaus-<lb/> löſchlichen Haß gegen dieſe Familie, und ruhe nicht<lb/> eher, bis ich ſie mit der Wurzel ausgerottet haben<lb/> werde. Daher bin ich auch bereits feſt entſchloſſen,<lb/> wenn mir die vierte Tochter gleichfalls ſterben ſollte,<lb/> die zugleich die letzte iſt, unfehlbar die Mutter ſelbſt<lb/> noch zu heirathen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der gute Eſſer und noch beſſere Trinker.</hi> </head><lb/> <p>Nach der Beobachtung eines alten Weiſen ſoll<lb/> der Menſch im Allgemeinen bis zum Alter von 60<lb/> Jahren mehr Speiſe als Getränk zu ſich nehmen;<lb/> nach dem 60 ſten Jahre aber ſoll es ſich umgekehrt<lb/> verhalten.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [45/0061]
eingefallen, daß ich doch wohl der nächſte Erbe mei-
ner Tochter ſeyn muß.
Die Heirath aus Rache.
Zum vierten Mahle verheirathete ſich ein als
Witzling bekannter Mann und zwar mit der vier-
ten Tochter einer Wittwe, deren er drei ſchon geehe-
licht und nicht lange nachher begraben hatte. Sage
mir, redete ihn ein Freund an, iſt es denn wahr,
daß du die dritte Schweſter deiner Frau heiratheſt?
du ſiehſt ja offenbar, daß du kein Glück in dieſer
Familie haſt! — Kein Glück! erwiederte dieſer.
Höre, ich will es dir geſtehen, ich hege einen unaus-
löſchlichen Haß gegen dieſe Familie, und ruhe nicht
eher, bis ich ſie mit der Wurzel ausgerottet haben
werde. Daher bin ich auch bereits feſt entſchloſſen,
wenn mir die vierte Tochter gleichfalls ſterben ſollte,
die zugleich die letzte iſt, unfehlbar die Mutter ſelbſt
noch zu heirathen.
Der gute Eſſer und noch beſſere Trinker.
Nach der Beobachtung eines alten Weiſen ſoll
der Menſch im Allgemeinen bis zum Alter von 60
Jahren mehr Speiſe als Getränk zu ſich nehmen;
nach dem 60 ſten Jahre aber ſoll es ſich umgekehrt
verhalten.
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