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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.

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Das 3. Capitel Von der
giebet, es wird ihn auch niemand zu seinem
vertrauten Freunde verlangen.

Warum
Kinder
zur Gott-
seeligkeit
anzufüh-
ren.
§. 115.

Da die Gottseeligkeit alle Tu-
genden erhöhet (§. 673. Mor.), ja, indem
sie neue Bewegungs-Gründe giebet (§.
676. Mor.), auch die anderen Tugenden
erleichtert (§. 496. Met.); so haben El-
tern die Kinder bey Zeiten gottseelig zu ma-
chen.

Warum
sie zur
Erkänt-
nis Got-
tes zu
bringen.
§. 116.

Weil die Gottseeligkeit eine
Fertigkeit ist alle Handlungen zur Ehre
Gottes einzurichten (§. 670. Mor.), dazu
aber eine lebendige Erkantnis Gottes er-
fordert wird (§. 658. Mor.); so sollen El-
tern ihre Kinder bald zur Erkäntnis Got-
tes anführen (§. 115) und so lange sich
bey ihnen der Gebrauch der Vernunfft
nicht zeiget, hauptsächlich die Betrachtung
der Natur dazu gebrauchen.

Warum
man nicht
ein meh-
reres hier
von bey-
bringet.
§. 117.

Von besonderen Pflichten ge-
gen GOtt ist nicht nöthig hier zu reden,
weil solches schon anderswo zur Gnüge
geschehen (c. 2. & seqq. Mor.). Denn ob-
wohl nicht alles ohne Unterscheid bey den
Kindern anzubringen; so wird doch ein
Verständiger bald sehen, wie weit die Fä-
higkeit der Kinder es zulässet mit ihnen
zu gehen, wie ich auch schon vorhin von
andern Pflichten errinnert habe (§. 85).

Was die
väterli-
che Ge-
walt ist.
§. 118.

Das Recht Kinder zu regie-
ren, das ist, ihre Handlungen nach seinem

Gut-

Das 3. Capitel Von der
giebet, es wird ihn auch niemand zu ſeinem
vertrauten Freunde verlangen.

Warum
Kinder
zur Gott-
ſeeligkeit
anzufuͤh-
ren.
§. 115.

Da die Gottſeeligkeit alle Tu-
genden erhoͤhet (§. 673. Mor.), ja, indem
ſie neue Bewegungs-Gruͤnde giebet (§.
676. Mor.), auch die anderen Tugenden
erleichtert (§. 496. Met.); ſo haben El-
tern die Kinder bey Zeiten gottſeelig zu ma-
chen.

Warum
ſie zur
Erkaͤnt-
nis Got-
tes zu
bringen.
§. 116.

Weil die Gottſeeligkeit eine
Fertigkeit iſt alle Handlungen zur Ehre
Gottes einzurichten (§. 670. Mor.), dazu
aber eine lebendige Erkantnis Gottes er-
fordert wird (§. 658. Mor.); ſo ſollen El-
tern ihre Kinder bald zur Erkaͤntnis Got-
tes anfuͤhren (§. 115) und ſo lange ſich
bey ihnen der Gebrauch der Vernunfft
nicht zeiget, hauptſaͤchlich die Betrachtung
der Natur dazu gebrauchen.

Warum
man nicht
ein meh-
reres hier
von bey-
bringet.
§. 117.

Von beſonderen Pflichten ge-
gen GOtt iſt nicht noͤthig hier zu reden,
weil ſolches ſchon anderswo zur Gnuͤge
geſchehen (c. 2. & ſeqq. Mor.). Denn ob-
wohl nicht alles ohne Unterſcheid bey den
Kindern anzubringen; ſo wird doch ein
Verſtaͤndiger bald ſehen, wie weit die Faͤ-
higkeit der Kinder es zulaͤſſet mit ihnen
zu gehen, wie ich auch ſchon vorhin von
andern Pflichten errinnert habe (§. 85).

Was die
vaͤterli-
che Ge-
walt iſt.
§. 118.

Das Recht Kinder zu regie-
ren, das iſt, ihre Handlungen nach ſeinem

Gut-
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[86/0104] Das 3. Capitel Von der giebet, es wird ihn auch niemand zu ſeinem vertrauten Freunde verlangen. §. 115.Da die Gottſeeligkeit alle Tu- genden erhoͤhet (§. 673. Mor.), ja, indem ſie neue Bewegungs-Gruͤnde giebet (§. 676. Mor.), auch die anderen Tugenden erleichtert (§. 496. Met.); ſo haben El- tern die Kinder bey Zeiten gottſeelig zu ma- chen. §. 116.Weil die Gottſeeligkeit eine Fertigkeit iſt alle Handlungen zur Ehre Gottes einzurichten (§. 670. Mor.), dazu aber eine lebendige Erkantnis Gottes er- fordert wird (§. 658. Mor.); ſo ſollen El- tern ihre Kinder bald zur Erkaͤntnis Got- tes anfuͤhren (§. 115) und ſo lange ſich bey ihnen der Gebrauch der Vernunfft nicht zeiget, hauptſaͤchlich die Betrachtung der Natur dazu gebrauchen. §. 117.Von beſonderen Pflichten ge- gen GOtt iſt nicht noͤthig hier zu reden, weil ſolches ſchon anderswo zur Gnuͤge geſchehen (c. 2. & ſeqq. Mor.). Denn ob- wohl nicht alles ohne Unterſcheid bey den Kindern anzubringen; ſo wird doch ein Verſtaͤndiger bald ſehen, wie weit die Faͤ- higkeit der Kinder es zulaͤſſet mit ihnen zu gehen, wie ich auch ſchon vorhin von andern Pflichten errinnert habe (§. 85). §. 118.Das Recht Kinder zu regie- ren, das iſt, ihre Handlungen nach ſeinem Gut-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_gesellschaftlichesleben_1721/104>, abgerufen am 22.11.2024.