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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.

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des gemeinen Wesens.
auch überhaupt bey denjenigen verbleiben,
die sich aus dem allgemeinen Gesetze des ge-
meinen Wesens herleiten lassen (§. 215).
Wer nun nach diesem untersuchen wil, auf
was für Art und Weise solches in einer je-
den Art der Regierungs-Forme zu bewerck-
stelligen, derselbe wird den kleinen Unter-
scheid, der sich bey der Bewerckstelligung
findet, gar leicht entdecken, wenn er nur
auf dasjenige acht hat, was im vorherge-
henden Capitel von ihnen ausgeführet wor-
den. Und wird sich dadurch der Vortheil
einer Regierungs-Forme für der anderen
noch deutlicher zeigen, als er etwan im vor-
hergehenden (§. 257. & seq.) ausgeführet
worden. Nemlich diejenige hat einen Vor-
theil für der andern, wo die Bewerckstelli-
gung am leichtesten und vollständigsten ist.
Man darf aber nicht zweiffeln, daß in allen
Regierungs-Formen stat finde, was hier ge-
lehret wird: denn da alle einerley Absicht ha-
ben, auch daher ein allgemeines Gesetze (§.
215); so gilt freylich von allen, was aus
dieser allgemeinen Absicht erwiesen wird.

§. 272.

Man hat in Einrichtung des ge-Worauf
in Ein-
richtung
des ge-
meinen
Wesens
zu sehen.

meinen Wesens darauf zu sehen, daß dieje-
nigen, so willig sind, der natürlichen Ver-
bindlichkeit ein Gnügen zu thun, nicht allein
von andern nicht gehindert, sondern vielmehr
gefördert werden, und dazu alle Gelegen-
heit und Vorschub finden; hingegen die

andern
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des gemeinen Weſens.
auch uͤberhaupt bey denjenigen verbleiben,
die ſich aus dem allgemeinen Geſetze des ge-
meinen Weſens herleiten laſſen (§. 215).
Wer nun nach dieſem unterſuchen wil, auf
was fuͤr Art und Weiſe ſolches in einer je-
den Art der Regierungs-Forme zu bewerck-
ſtelligen, derſelbe wird den kleinen Unter-
ſcheid, der ſich bey der Bewerckſtelligung
findet, gar leicht entdecken, wenn er nur
auf dasjenige acht hat, was im vorherge-
henden Capitel von ihnen ausgefuͤhret wor-
den. Und wird ſich dadurch der Vortheil
einer Regierungs-Forme fuͤr der anderen
noch deutlicher zeigen, als er etwan im vor-
hergehenden (§. 257. & ſeq.) ausgefuͤhret
worden. Nemlich diejenige hat einen Vor-
theil fuͤr der andern, wo die Bewerckſtelli-
gung am leichteſten und vollſtaͤndigſten iſt.
Man darf aber nicht zweiffeln, daß in allen
Regierungs-Formen ſtat finde, was hier ge-
lehret wird: denn da alle einerley Abſicht ha-
ben, auch daher ein allgemeines Geſetze (§.
215); ſo gilt freylich von allen, was aus
dieſer allgemeinen Abſicht erwieſen wird.

§. 272.

Man hat in Einrichtung des ge-Worauf
in Ein-
richtung
des ge-
meinen
Weſens
zu ſehen.

meinen Weſens darauf zu ſehen, daß dieje-
nigen, ſo willig ſind, der natuͤrlichen Ver-
bindlichkeit ein Gnuͤgen zu thun, nicht allein
von andern nicht gehindert, ſondern vielmehr
gefoͤrdert werden, und dazu alle Gelegen-
heit und Vorſchub finden; hingegen die

andern
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[201/0219] des gemeinen Weſens. auch uͤberhaupt bey denjenigen verbleiben, die ſich aus dem allgemeinen Geſetze des ge- meinen Weſens herleiten laſſen (§. 215). Wer nun nach dieſem unterſuchen wil, auf was fuͤr Art und Weiſe ſolches in einer je- den Art der Regierungs-Forme zu bewerck- ſtelligen, derſelbe wird den kleinen Unter- ſcheid, der ſich bey der Bewerckſtelligung findet, gar leicht entdecken, wenn er nur auf dasjenige acht hat, was im vorherge- henden Capitel von ihnen ausgefuͤhret wor- den. Und wird ſich dadurch der Vortheil einer Regierungs-Forme fuͤr der anderen noch deutlicher zeigen, als er etwan im vor- hergehenden (§. 257. & ſeq.) ausgefuͤhret worden. Nemlich diejenige hat einen Vor- theil fuͤr der andern, wo die Bewerckſtelli- gung am leichteſten und vollſtaͤndigſten iſt. Man darf aber nicht zweiffeln, daß in allen Regierungs-Formen ſtat finde, was hier ge- lehret wird: denn da alle einerley Abſicht ha- ben, auch daher ein allgemeines Geſetze (§. 215); ſo gilt freylich von allen, was aus dieſer allgemeinen Abſicht erwieſen wird. §. 272.Man hat in Einrichtung des ge- meinen Weſens darauf zu ſehen, daß dieje- nigen, ſo willig ſind, der natuͤrlichen Ver- bindlichkeit ein Gnuͤgen zu thun, nicht allein von andern nicht gehindert, ſondern vielmehr gefoͤrdert werden, und dazu alle Gelegen- heit und Vorſchub finden; hingegen die andern Worauf in Ein- richtung des ge- meinen Weſens zu ſehen. N 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_gesellschaftlichesleben_1721/219>, abgerufen am 21.11.2024.