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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.

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Cap. 3. Von der Einrichtung
wird, sondern ein jeder vielmehr seine
Wohlfahrt, und wieder diejenigen, so ihm
Unrecht thun, Schutz und Recht finde.

Warumb
diese Pun-
cte nicht
besonders
ausge-
führet
worden.
§. 278.

Jch führe die vorgeschlagene
Mittel zu Bevölckerung eines Staates
nicht besonders aus, weil solches im folgen-
den geschehen wird. Denn da einige hierzu
erforderte Regeln über dieses noch andere
Ursachen haben; so werden sich diese mehr
berühren lassen, wenn die andern uns An-
laß geben werden, davon zu reden. Unser
Vorhaben erfordert es, jedes an demjeni-
gen Orte beyzubringen, wo es sich am be-
quemesten erweisen lässet.

Wie man
vor den
Unter-
halt der
Jnwoh-
ner zu
sorgen.
§. 279.

Weil man davor zu sorgen hat,
daß der Einwohner nicht mehr werden, als
ihr nöthiges Auskommen im Lande finden
können (§. 274), der Mensch aber darzu
Nahrung, Kleidung und Wohnung von
nöthen hat; so muß man für allen Dingen
darauf bedacht seyn, daß man an allen da-
zu erforderten Sachen keinen Mangel ha-
be. Zu dem Ende muß man untersuchen,
was das Land selbst tragen, und die Ein-
wohner aus dem, was es ihnen gewehret,
verfertigen können, und was sie hingegen
von andern nöthig haben, damit sie nicht
allein angehalten werden, durch Beytrag ih-
res Fleisses die Schätze der Natur zu ver-
mehren und zu sammlen, sondern auch al-
les daraus zu fertigen, was gemacht wer-

den

Cap. 3. Von der Einrichtung
wird, ſondern ein jeder vielmehr ſeine
Wohlfahrt, und wieder diejenigen, ſo ihm
Unrecht thun, Schutz und Recht finde.

Waꝛumb
dieſe Pun-
cte nicht
beſondeꝛs
ausge-
fuͤhret
worden.
§. 278.

Jch fuͤhre die vorgeſchlagene
Mittel zu Bevoͤlckerung eines Staates
nicht beſonders aus, weil ſolches im folgen-
den geſchehen wird. Denn da einige hierzu
erforderte Regeln uͤber dieſes noch andere
Urſachen haben; ſo werden ſich dieſe mehr
beruͤhren laſſen, wenn die andern uns An-
laß geben werden, davon zu reden. Unſer
Vorhaben erfordert es, jedes an demjeni-
gen Orte beyzubringen, wo es ſich am be-
quemeſten erweiſen laͤſſet.

Wie man
vor den
Unter-
halt der
Jnwoh-
ner zu
ſorgen.
§. 279.

Weil man davor zu ſorgen hat,
daß der Einwohner nicht mehr werden, als
ihr noͤthiges Auskommen im Lande finden
koͤnnen (§. 274), der Menſch aber darzu
Nahrung, Kleidung und Wohnung von
noͤthen hat; ſo muß man fuͤr allen Dingen
darauf bedacht ſeyn, daß man an allen da-
zu erforderten Sachen keinen Mangel ha-
be. Zu dem Ende muß man unterſuchen,
was das Land ſelbſt tragen, und die Ein-
wohner aus dem, was es ihnen gewehret,
verfertigen koͤnnen, und was ſie hingegen
von andern noͤthig haben, damit ſie nicht
allein angehalten werden, durch Beytrag ih-
res Fleiſſes die Schaͤtze der Natur zu ver-
mehren und zu ſammlen, ſondern auch al-
les daraus zu fertigen, was gemacht wer-

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[206/0224] Cap. 3. Von der Einrichtung wird, ſondern ein jeder vielmehr ſeine Wohlfahrt, und wieder diejenigen, ſo ihm Unrecht thun, Schutz und Recht finde. §. 278.Jch fuͤhre die vorgeſchlagene Mittel zu Bevoͤlckerung eines Staates nicht beſonders aus, weil ſolches im folgen- den geſchehen wird. Denn da einige hierzu erforderte Regeln uͤber dieſes noch andere Urſachen haben; ſo werden ſich dieſe mehr beruͤhren laſſen, wenn die andern uns An- laß geben werden, davon zu reden. Unſer Vorhaben erfordert es, jedes an demjeni- gen Orte beyzubringen, wo es ſich am be- quemeſten erweiſen laͤſſet. §. 279.Weil man davor zu ſorgen hat, daß der Einwohner nicht mehr werden, als ihr noͤthiges Auskommen im Lande finden koͤnnen (§. 274), der Menſch aber darzu Nahrung, Kleidung und Wohnung von noͤthen hat; ſo muß man fuͤr allen Dingen darauf bedacht ſeyn, daß man an allen da- zu erforderten Sachen keinen Mangel ha- be. Zu dem Ende muß man unterſuchen, was das Land ſelbſt tragen, und die Ein- wohner aus dem, was es ihnen gewehret, verfertigen koͤnnen, und was ſie hingegen von andern noͤthig haben, damit ſie nicht allein angehalten werden, durch Beytrag ih- res Fleiſſes die Schaͤtze der Natur zu ver- mehren und zu ſammlen, ſondern auch al- les daraus zu fertigen, was gemacht wer- den

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_gesellschaftlichesleben_1721/224>, abgerufen am 21.11.2024.