Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.Kriege. lichkeit, welche dem Lande daraus erwäch-set, mehr in seine Gewalt bekommet, als sie bisher darinnen ist; so hat die Academie der Wissenschafften diese hier zudienliche Wahrheiten zu untersuchen (§. 309), welche nach diesem entweder von ihr selbst (§. 306), oder durch das Ambt, dem die Untersuchung dessen, was zu dem Besten des Landes gerei- chet, aufgetragen worden (§. 495.), zum besten des Landes angewendet werden. Theurung entstehet aus Miswachs: Den Miswachs aber zu verhütten ist wohl am allerwenigsten in unserer Gewewalt, in dem wir die Witterung, davon er her- rühret, nicht nach unserem Gefallen än- dern können. Allein Theurung ist doch nicht allezeit bey Miswachs nöthig. Zum weni- sten hat man hier zubeobachten, was vor- hin (§. 481), vorgeschrieben worden, daß die armen durch die Theurung in ihrer Nah- rung nicht zurücke gesetzet werden und die von Mittel-Stande dadurch gar verar- men. Wieweit man den Krieg abzuhalten verbunden und von dem Lande abwenden kan, ist gleichfalls schon im vorhergehenden (§. 497. 499.) angezeiget worden. Da wir ihn aber zur Zeit noch nicht in allen Fällen vermeiden können; so hat man doch darauf zusehen, daß er nicht in unserem Lande ge- führet, und die Verwüstung des Landes, so- viel als immer möglich ist abgewendet wer- de.
Kriege. lichkeit, welche dem Lande daraus erwaͤch-ſet, mehr in ſeine Gewalt bekommet, als ſie bisher darinnen iſt; ſo hat die Academie der Wiſſenſchafften dieſe hier zudienliche Wahrheiten zu unterſuchen (§. 309), welche nach dieſem entweder von ihr ſelbſt (§. 306), oder durch das Ambt, dem die Unterſuchung deſſen, was zu dem Beſten des Landes gerei- chet, aufgetragen worden (§. 495.), zum beſten des Landes angewendet werden. Theurung entſtehet aus Miswachs: Den Miswachs aber zu verhuͤtten iſt wohl am allerwenigſten in unſerer Gewewalt, in dem wir die Witterung, davon er her- ruͤhret, nicht nach unſerem Gefallen aͤn- dern koͤnnen. Allein Theurung iſt doch nicht allezeit bey Miswachs noͤthig. Zum weni- ſten hat man hier zubeobachten, was vor- hin (§. 481), vorgeſchrieben worden, daß die armen durch die Theurung in ihrer Nah- rung nicht zuruͤcke geſetzet werden und die von Mittel-Stande dadurch gar verar- men. Wieweit man den Krieg abzuhalten verbunden und von dem Lande abwenden kan, iſt gleichfalls ſchon im vorhergehenden (§. 497. 499.) angezeiget worden. Da wir ihn aber zur Zeit noch nicht in allen Faͤllen vermeiden koͤnnen; ſo hat man doch darauf zuſehen, daß er nicht in unſerem Lande ge- fuͤhret, und die Verwuͤſtung des Landes, ſo- viel als immer moͤglich iſt abgewendet wer- de.
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Kriege.
lichkeit, welche dem Lande daraus erwaͤch-
ſet, mehr in ſeine Gewalt bekommet, als ſie
bisher darinnen iſt; ſo hat die Academie
der Wiſſenſchafften dieſe hier zudienliche
Wahrheiten zu unterſuchen (§. 309), welche
nach dieſem entweder von ihr ſelbſt (§. 306),
oder durch das Ambt, dem die Unterſuchung
deſſen, was zu dem Beſten des Landes gerei-
chet, aufgetragen worden (§. 495.), zum
beſten des Landes angewendet werden.
Theurung entſtehet aus Miswachs: Den
Miswachs aber zu verhuͤtten iſt wohl am
allerwenigſten in unſerer Gewewalt, in
dem wir die Witterung, davon er her-
ruͤhret, nicht nach unſerem Gefallen aͤn-
dern koͤnnen. Allein Theurung iſt doch nicht
allezeit bey Miswachs noͤthig. Zum weni-
ſten hat man hier zubeobachten, was vor-
hin (§. 481), vorgeſchrieben worden, daß die
armen durch die Theurung in ihrer Nah-
rung nicht zuruͤcke geſetzet werden und die
von Mittel-Stande dadurch gar verar-
men. Wieweit man den Krieg abzuhalten
verbunden und von dem Lande abwenden
kan, iſt gleichfalls ſchon im vorhergehenden
(§. 497. 499.) angezeiget worden. Da wir
ihn aber zur Zeit noch nicht in allen Faͤllen
vermeiden koͤnnen; ſo hat man doch darauf
zuſehen, daß er nicht in unſerem Lande ge-
fuͤhret, und die Verwuͤſtung des Landes, ſo-
viel als immer moͤglich iſt abgewendet wer-
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