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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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Cap. II. Von dem
Das II. Capitel.
Von dem Unterscheide der
Dinge, so aus ihrer beständigen
Materie kommet.
§. 35.
Worauf
wir bey
der be-
ständigen
Materie
zu sehen
haben.

DJe beständige Materie eines Cör-
pers ist diejenige, daraus seine
Theile bestehen (§. 17) und in de-
nen Cörpern, damit wir zu thun
haben, bestehet sie aus verschiedenen an-
dern einfacheren Materien, die mit einan-
der vermischet worden (§. 32.). Derowe-
gen wenn wir mit ihr zuthun haben, so kön-
nen wir entweder auf die einfacheren Ma-
terien acht haben, die mit einander vermi-
schet werden, oder auf die Theile, die durch
deren Vermischung heraus kommen. Ma-
terien, die durch Vermischung mit einan-
der sollen vereiniget werden, müssen vorher
getheilet werden und in diesen Theilen kan
man nichts weiter als ihre Figur und Grös-
se unterscheiden (§. 72. Met.), wenn man
nicht auf ihre fernere Vermischung aus an-
deren noch einfacheren Materien acht hat:
welches nicht geschiehet, noch geschehen
darf, wo man mit einem Cörper von ge-
wisser Art zu thun hat (§. 67. Met.). Und

dem-
Cap. II. Von dem
Das II. Capitel.
Von dem Unterſcheide der
Dinge, ſo aus ihrer beſtaͤndigen
Materie kommet.
§. 35.
Worauf
wir bey
der be-
ſtaͤndigen
Materie
zu ſehen
haben.

DJe beſtaͤndige Materie eines Coͤr-
pers iſt diejenige, daraus ſeine
Theile beſtehen (§. 17) und in de-
nen Coͤrpern, damit wir zu thun
haben, beſtehet ſie aus verſchiedenen an-
dern einfacheren Materien, die mit einan-
der vermiſchet worden (§. 32.). Derowe-
gen wenn wir mit ihr zuthun haben, ſo koͤn-
nen wir entweder auf die einfacheren Ma-
terien acht haben, die mit einander vermi-
ſchet werden, oder auf die Theile, die durch
deren Vermiſchung heraus kommen. Ma-
terien, die durch Vermiſchung mit einan-
der ſollen vereiniget werden, muͤſſen vorher
getheilet werden und in dieſen Theilen kan
man nichts weiter als ihre Figur und Groͤſ-
ſe unterſcheiden (§. 72. Met.), wenn man
nicht auf ihre fernere Vermiſchung aus an-
deren noch einfacheren Materien acht hat:
welches nicht geſchiehet, noch geſchehen
darf, wo man mit einem Coͤrper von ge-
wiſſer Art zu thun hat (§. 67. Met.). Und

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[64/0100] Cap. II. Von dem Das II. Capitel. Von dem Unterſcheide der Dinge, ſo aus ihrer beſtaͤndigen Materie kommet. §. 35. DJe beſtaͤndige Materie eines Coͤr- pers iſt diejenige, daraus ſeine Theile beſtehen (§. 17) und in de- nen Coͤrpern, damit wir zu thun haben, beſtehet ſie aus verſchiedenen an- dern einfacheren Materien, die mit einan- der vermiſchet worden (§. 32.). Derowe- gen wenn wir mit ihr zuthun haben, ſo koͤn- nen wir entweder auf die einfacheren Ma- terien acht haben, die mit einander vermi- ſchet werden, oder auf die Theile, die durch deren Vermiſchung heraus kommen. Ma- terien, die durch Vermiſchung mit einan- der ſollen vereiniget werden, muͤſſen vorher getheilet werden und in dieſen Theilen kan man nichts weiter als ihre Figur und Groͤſ- ſe unterſcheiden (§. 72. Met.), wenn man nicht auf ihre fernere Vermiſchung aus an- deren noch einfacheren Materien acht hat: welches nicht geſchiehet, noch geſchehen darf, wo man mit einem Coͤrper von ge- wiſſer Art zu thun hat (§. 67. Met.). Und dem-

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/100>, abgerufen am 21.11.2024.