mengesetzet seyn. Unterdessen hat man ei- nen Unterscheid zu machen unter den Zwi- schen-Räumlein in den kleinosten Theilen und unter denen in den grösseren Theilen. Denn die in den kleinesten Theilen gehören eigentlich zu der beständigen eigenthümli- chen Materie: hingegen die in den grösse- ren hat man zu dem Cörper zu rechnen. Man darf sich auch nicht einbilden, als wenn es nichts zu sagen hätte, ob man die Zwischen-Räumlein zu dem Cörper, oder zu seiner eigenthümlichen, zumahl beständi- gen Materie, rechnet: denn wir werden bald sehen, daß ein Cörper deswegen unter- schiedene Eigenschafften von seiner eigen- thümlichen beständigen Materie haben kan, und wir haben schon ein Exempel an dem Holtze gehabt, welches von leichterer Art ist als das Wasser, da seine eigenthümliche Materie zu einer schweereren Art gehöret (§. 161. T. I. Exper.).
§. 37.
Wenn sowohl in den kleinestenWoher die Dich- tigkeit der Cör- per kom- met. Theilen, als auch in denen, woraus sie zu- sammen gesetzet sind (§. 23), wie nicht weni- ger in den grösseren und endlich in dem gan- tzen Cörpern gar keine Zwischen-Räumlein wären; sondern alle Theile giengen in ei- nem fort; so wäre der Cörper vollkom- men dichte. Je mehr aber die Zwischen- Räumlein entweder an der Zahl, oder an der Grösse zunehmen, je mehr nimmet die
Dich-
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wegen der beſtaͤndigen Materie.
mengeſetzet ſeyn. Unterdeſſen hat man ei- nen Unterſcheid zu machen unter den Zwi- ſchen-Raͤumlein in den kleinoſten Theilen und unter denen in den groͤſſeren Theilen. Denn die in den kleineſten Theilen gehoͤren eigentlich zu der beſtaͤndigen eigenthuͤmli- chen Materie: hingegen die in den groͤſſe- ren hat man zu dem Coͤrper zu rechnen. Man darf ſich auch nicht einbilden, als wenn es nichts zu ſagen haͤtte, ob man die Zwiſchen-Raͤumlein zu dem Coͤrper, oder zu ſeiner eigenthuͤmlichen, zumahl beſtaͤndi- gen Materie, rechnet: denn wir werden bald ſehen, daß ein Coͤrper deswegen unter- ſchiedene Eigenſchafften von ſeiner eigen- thuͤmlichen beſtaͤndigen Materie haben kan, und wir haben ſchon ein Exempel an dem Holtze gehabt, welches von leichterer Art iſt als das Waſſer, da ſeine eigenthuͤmliche Materie zu einer ſchweereren Art gehoͤret (§. 161. T. I. Exper.).
§. 37.
Wenn ſowohl in den kleineſtenWoher die Dich- tigkeit der Coͤr- per kom- met. Theilen, als auch in denen, woraus ſie zu- ſammen geſetzet ſind (§. 23), wie nicht weni- ger in den groͤſſeren und endlich in dem gan- tzen Coͤrpern gar keine Zwiſchen-Raͤumlein waͤren; ſondern alle Theile giengen in ei- nem fort; ſo waͤre der Coͤrper vollkom- men dichte. Je mehr aber die Zwiſchen- Raͤumlein entweder an der Zahl, oder an der Groͤſſe zunehmen, je mehr nimmet die
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wegen der beſtaͤndigen Materie.
mengeſetzet ſeyn. Unterdeſſen hat man ei-
nen Unterſcheid zu machen unter den Zwi-
ſchen-Raͤumlein in den kleinoſten Theilen
und unter denen in den groͤſſeren Theilen.
Denn die in den kleineſten Theilen gehoͤren
eigentlich zu der beſtaͤndigen eigenthuͤmli-
chen Materie: hingegen die in den groͤſſe-
ren hat man zu dem Coͤrper zu rechnen.
Man darf ſich auch nicht einbilden, als
wenn es nichts zu ſagen haͤtte, ob man die
Zwiſchen-Raͤumlein zu dem Coͤrper, oder
zu ſeiner eigenthuͤmlichen, zumahl beſtaͤndi-
gen Materie, rechnet: denn wir werden
bald ſehen, daß ein Coͤrper deswegen unter-
ſchiedene Eigenſchafften von ſeiner eigen-
thuͤmlichen beſtaͤndigen Materie haben kan,
und wir haben ſchon ein Exempel an dem
Holtze gehabt, welches von leichterer Art
iſt als das Waſſer, da ſeine eigenthuͤmliche
Materie zu einer ſchweereren Art gehoͤret
(§. 161. T. I. Exper.).
§. 37. Wenn ſowohl in den kleineſten
Theilen, als auch in denen, woraus ſie zu-
ſammen geſetzet ſind (§. 23), wie nicht weni-
ger in den groͤſſeren und endlich in dem gan-
tzen Coͤrpern gar keine Zwiſchen-Raͤumlein
waͤren; ſondern alle Theile giengen in ei-
nem fort; ſo waͤre der Coͤrper vollkom-
men dichte. Je mehr aber die Zwiſchen-
Raͤumlein entweder an der Zahl, oder an
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die Dich-
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/103>, abgerufen am 21.11.2024.
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