ter, welche drey Materien mit einand er wohl vermischet werden (§. 29 Artiller.). Es sind denmach die kleinesten Theile des Pulvers, die sich nicht weiter theilen lassen, woferne noch Kohlen-Schwefel- und Sal- peter-Stäublein mit einander vermischet bleiben sollen. Wollte man einen solchen Theil noch weiter theilen, so bliebe entweder bloß Kohle und Schwefel, oder Kohle und Salpeter, oder auch Schwefel und Salpe- ter bey einander, oder es würden durch die Theilung alle drey Materien von einander geschieden, folgends bliebe kein Pulver mehr übrig.
Woher die Zwi- schen- Räum- lein kom- men.
§. 36.
Wenn man verschiedene Theile zusammen setzet, so können entweder die Flächen, daran sie einander berühren, auf einander passen, oder nicht. Wenn die Flächen alle auf einander passen, so bleiben zwischen ihnen keine leere Räumlein, son- dern der Raum, den das zusammengesetzte einnimmet, wird gantz von seinen Theilen erfüllet: hingegen wenn nicht alle Flächen auf einander passen, sondern die Theile, wel- che zusammengesetzet worden, nur in einigen Theilen ihrer Flächen einander berühren; so entstehen dadurch zwischen ihnen Räum- lein, welche von derjenigen Materie leer sind, daraus die Theile bestehen. Man siehet leicht, daß dieses von allen Theilen angehet, sie mögen viel oder wenig zusam-
men-
Cap. II. Von dem Unterſcheide
ter, welche drey Materien mit einand er wohl vermiſchet werden (§. 29 Artiller.). Es ſind denmach die kleineſten Theile des Pulvers, die ſich nicht weiter theilen laſſen, woferne noch Kohlen-Schwefel- und Sal- peter-Staͤublein mit einander vermiſchet bleiben ſollen. Wollte man einen ſolchen Theil noch weiter theilen, ſo bliebe entweder bloß Kohle und Schwefel, oder Kohle und Salpeter, oder auch Schwefel und Salpe- ter bey einander, oder es wuͤrden durch die Theilung alle drey Materien von einander geſchieden, folgends bliebe kein Pulver mehr uͤbrig.
Woher die Zwi- ſchen- Raͤum- lein kom- men.
§. 36.
Wenn man verſchiedene Theile zuſammen ſetzet, ſo koͤnnen entweder die Flaͤchen, daran ſie einander beruͤhren, auf einander paſſen, oder nicht. Wenn die Flaͤchen alle auf einander paſſen, ſo bleiben zwiſchen ihnen keine leere Raͤumlein, ſon- dern der Raum, den das zuſammengeſetzte einnimmet, wird gantz von ſeinen Theilen erfuͤllet: hingegen wenn nicht alle Flaͤchen auf einander paſſen, ſondern die Theile, wel- che zuſammengeſetzet worden, nur in einigen Theilen ihrer Flaͤchen einander beruͤhren; ſo entſtehen dadurch zwiſchen ihnen Raͤum- lein, welche von derjenigen Materie leer ſind, daraus die Theile beſtehen. Man ſiehet leicht, daß dieſes von allen Theilen angehet, ſie moͤgen viel oder wenig zuſam-
men-
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Cap. II. Von dem Unterſcheide
ter, welche drey Materien mit einand er
wohl vermiſchet werden (§. 29 Artiller.).
Es ſind denmach die kleineſten Theile des
Pulvers, die ſich nicht weiter theilen laſſen,
woferne noch Kohlen-Schwefel- und Sal-
peter-Staͤublein mit einander vermiſchet
bleiben ſollen. Wollte man einen ſolchen
Theil noch weiter theilen, ſo bliebe entweder
bloß Kohle und Schwefel, oder Kohle und
Salpeter, oder auch Schwefel und Salpe-
ter bey einander, oder es wuͤrden durch die
Theilung alle drey Materien von einander
geſchieden, folgends bliebe kein Pulver
mehr uͤbrig.
§. 36. Wenn man verſchiedene Theile
zuſammen ſetzet, ſo koͤnnen entweder die
Flaͤchen, daran ſie einander beruͤhren, auf
einander paſſen, oder nicht. Wenn die
Flaͤchen alle auf einander paſſen, ſo bleiben
zwiſchen ihnen keine leere Raͤumlein, ſon-
dern der Raum, den das zuſammengeſetzte
einnimmet, wird gantz von ſeinen Theilen
erfuͤllet: hingegen wenn nicht alle Flaͤchen
auf einander paſſen, ſondern die Theile, wel-
che zuſammengeſetzet worden, nur in einigen
Theilen ihrer Flaͤchen einander beruͤhren; ſo
entſtehen dadurch zwiſchen ihnen Raͤum-
lein, welche von derjenigen Materie leer
ſind, daraus die Theile beſtehen. Man
ſiehet leicht, daß dieſes von allen Theilen
angehet, ſie moͤgen viel oder wenig zuſam-
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/102>, abgerufen am 16.02.2025.
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