als der andere. Derowegen ist möglich, daß dieser Grad in einigen Cörpern so ge- ringe anzutreffen, daß man fast gar nichts davon verspüret. Wir haben es bey der Dichtigkeit und Schwammigkeit der Cör- per so gefunden (§. 37.42.), und ist dem- nach kein Wunder, daß es auch mit der Weiche der Cörper keine andere Beschaf- fenheit hat.
Wie ein weicher Cörper hart wird.
§. 65.
Wenn die Weiche des Cörpers von einer veränderlichen und fremden Ma- terie herrühret, die in die Zwischen-Näum- lein ihrer Materie, und von dar ferner zwi- schen ihre Theile hinein dringet, so wird derselbe harte, so bald die dazwischen drin- gende Materie wegkommet. Jst die Ursa- che der Weiche weg, so kan die Weiche nicht länger dauren. Es zeiget auch sol- ches die Erfahrung. Das Wachs wird harte, wenn es kalt wird. Jndem es a- ber kalt wird, entgehet ihm die Wärme (§. 116 T. II. Exper.), und diese ist die Ur- sache seiner Flüßigkeit (§. 55). Ein Teig ist weich von dem Wasser: so bald er aber austrocknet und die Nässe weggehet, so ver- schwindet mit ihr auch die Weichigkeit.
Ursache der Wei- che wird ferner un- tersuchet.
§. 66.
Wir treffen in der Natur Cörper an, welche beständig weich verbleiben, und die man auch dadurch nicht flüßig machen kan, daß veränderliche und fremde Materien, als Wasser oder Wärme in ihre Zwischen-
Räum-
Cap. III. Von dem Unterſcheide
als der andere. Derowegen iſt moͤglich, daß dieſer Grad in einigen Coͤrpern ſo ge- ringe anzutreffen, daß man faſt gar nichts davon verſpuͤret. Wir haben es bey der Dichtigkeit und Schwammigkeit der Coͤr- per ſo gefunden (§. 37.42.), und iſt dem- nach kein Wunder, daß es auch mit der Weiche der Coͤrper keine andere Beſchaf- fenheit hat.
Wie ein weicher Coͤrper haꝛt wiꝛd.
§. 65.
Wenn die Weiche des Coͤrpers von einer veraͤnderlichen und fremden Ma- terie herruͤhret, die in die Zwiſchen-Naͤum- lein ihrer Materie, und von dar ferner zwi- ſchen ihre Theile hinein dringet, ſo wird derſelbe harte, ſo bald die dazwiſchen drin- gende Materie wegkommet. Jſt die Urſa- che der Weiche weg, ſo kan die Weiche nicht laͤnger dauren. Es zeiget auch ſol- ches die Erfahrung. Das Wachs wird harte, wenn es kalt wird. Jndem es a- ber kalt wird, entgehet ihm die Waͤrme (§. 116 T. II. Exper.), und dieſe iſt die Ur- ſache ſeiner Fluͤßigkeit (§. 55). Ein Teig iſt weich von dem Waſſer: ſo bald er aber austrocknet und die Naͤſſe weggehet, ſo ver- ſchwindet mit ihr auch die Weichigkeit.
Urſache der Wei- che wird ferneꝛ un- terſuchet.
§. 66.
Wir treffen in der Natur Coͤrper an, welche beſtaͤndig weich verbleiben, und die man auch dadurch nicht fluͤßig machen kan, daß veraͤnderliche und fremde Materien, als Waſſer oder Waͤrme in ihre Zwiſchen-
Raͤum-
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Cap. III. Von dem Unterſcheide
als der andere. Derowegen iſt moͤglich,
daß dieſer Grad in einigen Coͤrpern ſo ge-
ringe anzutreffen, daß man faſt gar nichts
davon verſpuͤret. Wir haben es bey der
Dichtigkeit und Schwammigkeit der Coͤr-
per ſo gefunden (§. 37.42.), und iſt dem-
nach kein Wunder, daß es auch mit der
Weiche der Coͤrper keine andere Beſchaf-
fenheit hat.
§. 65. Wenn die Weiche des Coͤrpers
von einer veraͤnderlichen und fremden Ma-
terie herruͤhret, die in die Zwiſchen-Naͤum-
lein ihrer Materie, und von dar ferner zwi-
ſchen ihre Theile hinein dringet, ſo wird
derſelbe harte, ſo bald die dazwiſchen drin-
gende Materie wegkommet. Jſt die Urſa-
che der Weiche weg, ſo kan die Weiche
nicht laͤnger dauren. Es zeiget auch ſol-
ches die Erfahrung. Das Wachs wird
harte, wenn es kalt wird. Jndem es a-
ber kalt wird, entgehet ihm die Waͤrme
(§. 116 T. II. Exper.), und dieſe iſt die Ur-
ſache ſeiner Fluͤßigkeit (§. 55). Ein Teig
iſt weich von dem Waſſer: ſo bald er aber
austrocknet und die Naͤſſe weggehet, ſo ver-
ſchwindet mit ihr auch die Weichigkeit.
§. 66. Wir treffen in der Natur Coͤrper
an, welche beſtaͤndig weich verbleiben, und
die man auch dadurch nicht fluͤßig machen
kan, daß veraͤnderliche und fremde Materien,
als Waſſer oder Waͤrme in ihre Zwiſchen-
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/132>, abgerufen am 24.11.2024.
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