wegung gesetzet werden, dadurch sie sich nach entgegen gesetzten Gegenden hin und wie- der bewegen. Eben so gehet es an, daß der- gleichen Theile an der äusseren Fläche des Cörpers eben dergleichen Bewegung erhal- ten: welches darinnen einen Unterscheid machen kan, daß ein warmer Cörper sich anders anfühlet als der andere. Wieder- um in flüßigen Cörpern sind die Theile alle von einander würcklich getrennet und wei- chen einer geringen Krafft ohne grossen Wiederstand (§. 59). Derowegen wenn sich die Wärme zwischen ihnen beweget, so kan es nicht wohl anders seyn als daß die Theile der flüßigen Materie hin und wieder gestossen werden. Solchergestalt werden durch die Wärme die Theile der flüßigen Materie in eine Bewegung gesetzet, die sie vorher nicht hatten.
Wie ein Cörper warm verbleibet und wenn er kalt wird.
§. 76.
Weil sich die Wärme nicht eher aus einem Cörper in den andern beweget, als wenn den warmen einer berühret, der weniger Wärme hat u. noch in dem Stande ist mehrere anzunehmen (§. 109. 110. T. II. Exper.); so verlieret er auch nicht seine Wärme als wenn er in die Nachbarschafft solcher Cörper kommet, die kälter sind als er, und wird daher auch nicht kälter (§. 116. T. II. Exper.). Er bleibet demnach warm, wenn er in der Gegenwart solcher Cörper ist, die wärmer sind als er, und ihn
dan-
Cap. III. Von dem Unterſcheide
wegung geſetzet werden, dadurch ſie ſich nach entgegen geſetzten Gegenden hin und wie- der bewegen. Eben ſo gehet es an, daß der- gleichen Theile an der aͤuſſeren Flaͤche des Coͤrpers eben dergleichen Bewegung erhal- ten: welches darinnen einen Unterſcheid machen kan, daß ein warmer Coͤrper ſich anders anfuͤhlet als der andere. Wieder- um in fluͤßigen Coͤrpern ſind die Theile alle von einander wuͤrcklich getrennet und wei- chen einer geringen Krafft ohne groſſen Wiederſtand (§. 59). Derowegen wenn ſich die Waͤrme zwiſchen ihnen beweget, ſo kan es nicht wohl anders ſeyn als daß die Theile der fluͤßigen Materie hin und wieder geſtoſſen werden. Solchergeſtalt werden durch die Waͤrme die Theile der fluͤßigen Materie in eine Bewegung geſetzet, die ſie vorher nicht hatten.
Wie ein Coͤrper warm verbleibet und wenn er kalt wird.
§. 76.
Weil ſich die Waͤrme nicht eher aus einem Coͤrper in den andern beweget, als wenn den warmen einer beruͤhret, der weniger Waͤrme hat u. noch in dem Stande iſt mehrere anzunehmen (§. 109. 110. T. II. Exper.); ſo verlieret er auch nicht ſeine Waͤrme als wenn er in die Nachbarſchafft ſolcher Coͤrper kommet, die kaͤlter ſind als er, und wird daher auch nicht kaͤlter (§. 116. T. II. Exper.). Er bleibet demnach warm, wenn er in der Gegenwart ſolcher Coͤrper iſt, die waͤrmer ſind als er, und ihn
dan-
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Cap. III. Von dem Unterſcheide
wegung geſetzet werden, dadurch ſie ſich nach
entgegen geſetzten Gegenden hin und wie-
der bewegen. Eben ſo gehet es an, daß der-
gleichen Theile an der aͤuſſeren Flaͤche des
Coͤrpers eben dergleichen Bewegung erhal-
ten: welches darinnen einen Unterſcheid
machen kan, daß ein warmer Coͤrper ſich
anders anfuͤhlet als der andere. Wieder-
um in fluͤßigen Coͤrpern ſind die Theile alle
von einander wuͤrcklich getrennet und wei-
chen einer geringen Krafft ohne groſſen
Wiederſtand (§. 59). Derowegen wenn
ſich die Waͤrme zwiſchen ihnen beweget, ſo
kan es nicht wohl anders ſeyn als daß die
Theile der fluͤßigen Materie hin und wieder
geſtoſſen werden. Solchergeſtalt werden
durch die Waͤrme die Theile der fluͤßigen
Materie in eine Bewegung geſetzet, die ſie
vorher nicht hatten.
§. 76. Weil ſich die Waͤrme nicht eher
aus einem Coͤrper in den andern beweget,
als wenn den warmen einer beruͤhret, der
weniger Waͤrme hat u. noch in dem Stande
iſt mehrere anzunehmen (§. 109. 110. T. II.
Exper.); ſo verlieret er auch nicht ſeine
Waͤrme als wenn er in die Nachbarſchafft
ſolcher Coͤrper kommet, die kaͤlter ſind als er,
und wird daher auch nicht kaͤlter (§. 116.
T. II. Exper.). Er bleibet demnach
warm, wenn er in der Gegenwart ſolcher
Coͤrper iſt, die waͤrmer ſind als er, und ihn
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/144>, abgerufen am 21.11.2024.
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