und diese werden nicht von ihr zugleich mit der gröberen gegen den Mittel-Punct der Erde getrieben. Ja es lässet sich gar be- greiffen, daß dergleichen subtilere Materie, als die schweermachende ist, in der Natur müsse vorhanden seyn. Denn da alles in der Natur voll ist und kein leerer Raum seyn kan (§. 6.); so müssen die Theile der schweermachenden Materie etwas stetiges ausmachen und könnten nicht würcklich ge- theilet seyn. Sie sind aber würcklich ge- theilet (§. 3.), und demnach machen sie nichts stetiges aus (§. 58. Met.), sondern haben Zwischen-Räumlein, die von einer andern Materie, welche von ihnen unter- schiedene Bewegungen hat (§. 9.) erfüllet seyn. Es ist derowegen klar, daß es ausser der schweermachenden Materie noch an- dere subtilere giebet, die gleichfals wie sie keine Schweere hat.
§. 95.
Die schweermachende MaterieWas die schweer- machende Materie für eine Bewe- gung hat. ist überall in dem gantzen Raume anzutref- fen, den die Erde mit der Lufft, welche sie umgiebet, einnimmet, und gehet sonder Zweiffel noch über die Lufft hinaus, weil sie nemlich nicht allein alle irrdische Mate- rie, sondern auch selbst die Lufft gegen den Mittel-Punct der Erde zu treibet (§. 89.). Sie ist demnach gewisser Maassen als ein grosses Meer anzusehen, darinnen alle zur Erde gehörige Materie und die Lufft mit
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wegen der veraͤnderlichen Materie.
und dieſe werden nicht von ihr zugleich mit der groͤberen gegen den Mittel-Punct der Erde getrieben. Ja es laͤſſet ſich gar be- greiffen, daß dergleichen ſubtilere Materie, als die ſchweermachende iſt, in der Natur muͤſſe vorhanden ſeyn. Denn da alles in der Natur voll iſt und kein leerer Raum ſeyn kan (§. 6.); ſo muͤſſen die Theile der ſchweermachenden Materie etwas ſtetiges ausmachen und koͤnnten nicht wuͤrcklich ge- theilet ſeyn. Sie ſind aber wuͤrcklich ge- theilet (§. 3.), und demnach machen ſie nichts ſtetiges aus (§. 58. Met.), ſondern haben Zwiſchen-Raͤumlein, die von einer andern Materie, welche von ihnen unter- ſchiedene Bewegungen hat (§. 9.) erfuͤllet ſeyn. Es iſt derowegen klar, daß es auſſer der ſchweermachenden Materie noch an- dere ſubtilere giebet, die gleichfals wie ſie keine Schweere hat.
§. 95.
Die ſchweermachende MaterieWas die ſchweer- machende Materie fuͤr eine Bewe- gung hat. iſt uͤberall in dem gantzen Raume anzutref- fen, den die Erde mit der Lufft, welche ſie umgiebet, einnimmet, und gehet ſonder Zweiffel noch uͤber die Lufft hinaus, weil ſie nemlich nicht allein alle irrdiſche Mate- rie, ſondern auch ſelbſt die Lufft gegen den Mittel-Punct der Erde zu treibet (§. 89.). Sie iſt demnach gewiſſer Maaſſen als ein groſſes Meer anzuſehen, darinnen alle zur Erde gehoͤrige Materie und die Lufft mit
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wegen der veraͤnderlichen Materie.
und dieſe werden nicht von ihr zugleich mit
der groͤberen gegen den Mittel-Punct der
Erde getrieben. Ja es laͤſſet ſich gar be-
greiffen, daß dergleichen ſubtilere Materie,
als die ſchweermachende iſt, in der Natur
muͤſſe vorhanden ſeyn. Denn da alles in
der Natur voll iſt und kein leerer Raum
ſeyn kan (§. 6.); ſo muͤſſen die Theile der
ſchweermachenden Materie etwas ſtetiges
ausmachen und koͤnnten nicht wuͤrcklich ge-
theilet ſeyn. Sie ſind aber wuͤrcklich ge-
theilet (§. 3.), und demnach machen ſie
nichts ſtetiges aus (§. 58. Met.), ſondern
haben Zwiſchen-Raͤumlein, die von einer
andern Materie, welche von ihnen unter-
ſchiedene Bewegungen hat (§. 9.) erfuͤllet
ſeyn. Es iſt derowegen klar, daß es auſſer
der ſchweermachenden Materie noch an-
dere ſubtilere giebet, die gleichfals wie ſie
keine Schweere hat.
§. 95. Die ſchweermachende Materie
iſt uͤberall in dem gantzen Raume anzutref-
fen, den die Erde mit der Lufft, welche
ſie umgiebet, einnimmet, und gehet ſonder
Zweiffel noch uͤber die Lufft hinaus, weil
ſie nemlich nicht allein alle irrdiſche Mate-
rie, ſondern auch ſelbſt die Lufft gegen den
Mittel-Punct der Erde zu treibet (§. 89.).
Sie iſt demnach gewiſſer Maaſſen als ein
groſſes Meer anzuſehen, darinnen alle zur
Erde gehoͤrige Materie und die Lufft mit
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fuͤr eine
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/167>, abgerufen am 21.11.2024.
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