briciusd geurtheilet, daß sie nicht weit von der Sonne seyn könnten. Gewis wenn sie weit von ihr weg wären, würden sie nicht so lange in der Sonne blei- ben, als wie die angeführten Observatio- nen anzeigen. Wir werden bald noch mehrere Umstände von ihnen anmercken, die eben dieses bekräfftigen.
Wie die Flecken aussehen und was sie sind. Tab. I.Fig. 1.
§. 115.
Es sind aber die Flecken dunckel, da die übrige Sonne gantz helle ist. Wenn sie recht groß sind, lässet sich der Unterscheid ihrer Theile gar deutlich erkennen. Nem- lich mitten sind sie gantz schwartz, welchen Theil man den Kern zu nennen pfleget. Un- terweilen ist der Kern zertheilet, bisweilen fahren auch die Theile wieder zusammen. Um den Kern herum ist der Flecken etwas weniger dunckel und endlich rings herumb gleichsam mit einem Nebel umgeben. Sehr merckwürdig ist, daß unterweilen gantz klei- ne Flecken in ein paar Tagen sehr groß werden. Jch finde keine bessere Observa- tion, dadurch ich dieses alles erläutern kön- te, als die Heveliusa A. 1644 von dem 4 May an bis zu dem 16 desselben gehalten, und die ich zu dem Ende in einer Figur vor- stelle, wo AB den Diameter der Sonne und zugleich die Eckiptick oder die Sonnenbahn
be-
din Narratione ante laudata p. C3. b
ain Appendice ad Selenograph. f. 519
Cap. II. Von der Sonne.
briciusd geurtheilet, daß ſie nicht weit von der Sonne ſeyn koͤnnten. Gewis wenn ſie weit von ihr weg waͤren, wuͤrden ſie nicht ſo lange in der Sonne blei- ben, als wie die angefuͤhrten Obſervatio- nen anzeigen. Wir werden bald noch mehrere Umſtaͤnde von ihnen anmercken, die eben dieſes bekraͤfftigen.
Wie die Flecken ausſehen und was ſie ſind. Tab. I.Fig. 1.
§. 115.
Es ſind aber die Flecken dunckel, da die uͤbrige Sonne gantz helle iſt. Wenn ſie recht groß ſind, laͤſſet ſich der Unterſcheid ihrer Theile gar deutlich erkennen. Nem- lich mitten ſind ſie gantz ſchwartz, welchen Theil man den Kern zu nennen pfleget. Un- terweilen iſt der Kern zertheilet, bisweilen fahren auch die Theile wieder zuſammen. Um den Kern herum iſt der Flecken etwas weniger dunckel und endlich rings herumb gleichſam mit einem Nebel umgeben. Sehr merckwuͤrdig iſt, daß unterweilen gantz klei- ne Flecken in ein paar Tagen ſehr groß werden. Jch finde keine beſſere Obſerva- tion, dadurch ich dieſes alles erlaͤutern koͤn- te, als die Heveliusa A. 1644 von dem 4 May an bis zu dem 16 deſſelben gehalten, und die ich zu dem Ende in einer Figur vor- ſtelle, wo AB den Diameter der Sonne und zugleich die Eckiptick oder die Sonnenbahn
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ain Appendice ad Selenograph. f. 519
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Cap. II. Von der Sonne.
bricius d geurtheilet, daß ſie nicht weit
von der Sonne ſeyn koͤnnten. Gewis
wenn ſie weit von ihr weg waͤren,
wuͤrden ſie nicht ſo lange in der Sonne blei-
ben, als wie die angefuͤhrten Obſervatio-
nen anzeigen. Wir werden bald noch
mehrere Umſtaͤnde von ihnen anmercken,
die eben dieſes bekraͤfftigen.
§. 115. Es ſind aber die Flecken dunckel,
da die uͤbrige Sonne gantz helle iſt. Wenn
ſie recht groß ſind, laͤſſet ſich der Unterſcheid
ihrer Theile gar deutlich erkennen. Nem-
lich mitten ſind ſie gantz ſchwartz, welchen
Theil man den Kern zu nennen pfleget. Un-
terweilen iſt der Kern zertheilet, bisweilen
fahren auch die Theile wieder zuſammen.
Um den Kern herum iſt der Flecken etwas
weniger dunckel und endlich rings herumb
gleichſam mit einem Nebel umgeben. Sehr
merckwuͤrdig iſt, daß unterweilen gantz klei-
ne Flecken in ein paar Tagen ſehr groß
werden. Jch finde keine beſſere Obſerva-
tion, dadurch ich dieſes alles erlaͤutern koͤn-
te, als die Hevelius a A. 1644 von dem 4
May an bis zu dem 16 deſſelben gehalten,
und die ich zu dem Ende in einer Figur vor-
ſtelle, wo AB den Diameter der Sonne und
zugleich die Eckiptick oder die Sonnenbahn
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/206>, abgerufen am 21.11.2024.
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