Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.Cap. II. Von der Sonne. bedeutet. Der Buchstabe d bedeutet deneinen Flecken, der so geschwinde groß wor- den; der andere e aber den andern Fle- cken, der nicht in seiner Grösse so zugenom- men. Die Ziffern deuten die Tage an, darinnen der Flecken an dem Orte observi- ret worden, wo er stehet. A ist der Mor- gen-Rand, B der Abend-Rand der Son- ne. Man siehet auch aus gegenwärtiger Observation, daß sich die Flecken von Morgen gegen Abend bewegen und mitten in der Sonne geschwinder als gegen den Rand zu: auch daß sie von der Celiptick abweichen und nicht mit ihr parallel bleiben und gegen den Rand zu schmaal und läng- licht werden: da nun aus der Optick be- kand ist (§. 260 Opt. lat.), daß die Theile ei- ner Kugel immer schmäler aussehen, je nä- her sie dem Rande kommen; so erkennet man daraus von neuem, daß die Flecken in der Sonne sind und siehet auch zugleich, daß die Sonne wie eine Kugel rundt ist: wo- von wir hernach ein mehreres beybringen wollen. Unterweilen zerfahren Flecken, wie in einen Nebel, der ungemein grösseren Raum einnimmet, als sie. Dergleichen hat Hevelius b von einen Flecken ange- mercket, den er von dem 14 Septemb. bis den 22 gantz klein observiret hatte, den 23 und b ibid. fol. 510.
Cap. II. Von der Sonne. bedeutet. Der Buchſtabe d bedeutet deneinen Flecken, der ſo geſchwinde groß wor- den; der andere e aber den andern Fle- cken, der nicht in ſeiner Groͤſſe ſo zugenom- men. Die Ziffern deuten die Tage an, darinnen der Flecken an dem Orte obſervi- ret worden, wo er ſtehet. A iſt der Mor- gen-Rand, B der Abend-Rand der Son- ne. Man ſiehet auch aus gegenwaͤrtiger Obſervation, daß ſich die Flecken von Morgen gegen Abend bewegen und mitten in der Sonne geſchwinder als gegen den Rand zu: auch daß ſie von der Celiptick abweichen und nicht mit ihr parallel bleiben und gegen den Rand zu ſchmaal und laͤng- licht werden: da nun aus der Optick be- kand iſt (§. 260 Opt. lat.), daß die Theile ei- ner Kugel immer ſchmaͤler ausſehen, je naͤ- her ſie dem Rande kommen; ſo erkennet man daraus von neuem, daß die Flecken in der Sonne ſind und ſiehet auch zugleich, daß die Sonne wie eine Kugel rundt iſt: wo- von wir hernach ein mehreres beybringen wollen. Unterweilen zerfahren Flecken, wie in einen Nebel, der ungemein groͤſſeren Raum einnimmet, als ſie. Dergleichen hat Hevelius b von einen Flecken ange- mercket, den er von dem 14 Septemb. bis den 22 gantz klein obſerviret hatte, den 23 und b ibid. fol. 510.
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Cap. II. Von der Sonne.
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einen Flecken, der ſo geſchwinde groß wor-
den; der andere e aber den andern Fle-
cken, der nicht in ſeiner Groͤſſe ſo zugenom-
men. Die Ziffern deuten die Tage an,
darinnen der Flecken an dem Orte obſervi-
ret worden, wo er ſtehet. A iſt der Mor-
gen-Rand, B der Abend-Rand der Son-
ne. Man ſiehet auch aus gegenwaͤrtiger
Obſervation, daß ſich die Flecken von
Morgen gegen Abend bewegen und mitten
in der Sonne geſchwinder als gegen den
Rand zu: auch daß ſie von der Celiptick
abweichen und nicht mit ihr parallel bleiben
und gegen den Rand zu ſchmaal und laͤng-
licht werden: da nun aus der Optick be-
kand iſt (§. 260 Opt. lat.), daß die Theile ei-
ner Kugel immer ſchmaͤler ausſehen, je naͤ-
her ſie dem Rande kommen; ſo erkennet
man daraus von neuem, daß die Flecken in
der Sonne ſind und ſiehet auch zugleich,
daß die Sonne wie eine Kugel rundt iſt: wo-
von wir hernach ein mehreres beybringen
wollen. Unterweilen zerfahren Flecken,
wie in einen Nebel, der ungemein groͤſſeren
Raum einnimmet, als ſie. Dergleichen
hat Hevelius b von einen Flecken ange-
mercket, den er von dem 14 Septemb. bis
den 22 gantz klein obſerviret hatte, den 23
und
b ibid. fol. 510.
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