Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.Cap. VII. Von dem Regenbogen, welches durch eine mit Wasser gefüllete Ku-gel durchfället, Farben, wie im Regenbogen entstehen, kommen können, wie man es sonderlich in einem verfinsterten Gemache wohl sehen kan. Derowegen gehet es auch an, daß, wenn diese Körner entweder mit Wasser umflossen, oder mit durchsichtigem Eis umfroren sind, man in dem hellen der Körner an stat des Lichtes Regenbogen- Farben siehet. Hugenius d hat schon selbst einen Versuch angewiesen, da man sich dessen, was hier erwiesen wird, auch durch die Erfahrung versichern kan. Man füllet eine rundte gläserne Kugel mit Was- ser und hänget mitten eine kleine Kugel aus einer dunckelen Materie auf, z. E. von Bley, oder von Holtze. Diese Kugel hält man gegen die Sonne und das Auge darhin- ter. So lange die Kugel dergestalt vor dem Auge stehet, daß die Linie, welche aus dem Auge in die Sonne gezogen wird, durch sie gehet; so lange kan man auch darinnen kein Bildnis von der Sonne sehen. So bald aber die Kugel nach der Seite von dem Auge fortgeschoben wird; so bald siehet man auch nicht allein das helle Bildnis der Son- ne darinnen, sondern erblicket auch zugleich dabey rothe Farbe. Es weiset Hugenius gar artig, wie die Grösse des Hoffes von der Grösse d in posthumis p. 298
Cap. VII. Von dem Regenbogen, welches durch eine mit Waſſer gefuͤllete Ku-gel durchfaͤllet, Farben, wie im Regenbogen entſtehen, kommen koͤnnen, wie man es ſonderlich in einem verfinſterten Gemache wohl ſehen kan. Derowegen gehet es auch an, daß, wenn dieſe Koͤrner entweder mit Waſſer umfloſſen, oder mit durchſichtigem Eis umfroren ſind, man in dem hellen der Koͤrner an ſtat des Lichtes Regenbogen- Farben ſiehet. Hugenius d hat ſchon ſelbſt einen Verſuch angewieſen, da man ſich deſſen, was hier erwieſen wird, auch durch die Erfahrung verſichern kan. Man fuͤllet eine rundte glaͤſerne Kugel mit Waſ- ſer und haͤnget mitten eine kleine Kugel aus einer dunckelen Materie auf, z. E. von Bley, oder von Holtze. Dieſe Kugel haͤlt man gegen die Sonne und das Auge darhin- ter. So lange die Kugel dergeſtalt vor dem Auge ſtehet, daß die Linie, welche aus dem Auge in die Sonne gezogen wird, durch ſie gehet; ſo lange kan man auch darinnen kein Bildnis von der Sonne ſehen. So bald aber die Kugel nach der Seite von dem Auge fortgeſchoben wird; ſo bald ſiehet man auch nicht allein das helle Bildnis der Son- ne darinnen, ſondern erblicket auch zugleich dabey rothe Farbe. Es weiſet Hugenius gar artig, wie die Groͤſſe des Hoffes von der Groͤſſe d in poſthumis p. 298
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Cap. VII. Von dem Regenbogen,
welches durch eine mit Waſſer gefuͤllete Ku-
gel durchfaͤllet, Farben, wie im Regenbogen
entſtehen, kommen koͤnnen, wie man es
ſonderlich in einem verfinſterten Gemache
wohl ſehen kan. Derowegen gehet es auch
an, daß, wenn dieſe Koͤrner entweder mit
Waſſer umfloſſen, oder mit durchſichtigem
Eis umfroren ſind, man in dem hellen der
Koͤrner an ſtat des Lichtes Regenbogen-
Farben ſiehet. Hugenius d hat ſchon
ſelbſt einen Verſuch angewieſen, da man
ſich deſſen, was hier erwieſen wird, auch
durch die Erfahrung verſichern kan. Man
fuͤllet eine rundte glaͤſerne Kugel mit Waſ-
ſer und haͤnget mitten eine kleine Kugel aus
einer dunckelen Materie auf, z. E. von Bley,
oder von Holtze. Dieſe Kugel haͤlt man
gegen die Sonne und das Auge darhin-
ter. So lange die Kugel dergeſtalt vor
dem Auge ſtehet, daß die Linie, welche aus
dem Auge in die Sonne gezogen wird, durch
ſie gehet; ſo lange kan man auch darinnen
kein Bildnis von der Sonne ſehen. So
bald aber die Kugel nach der Seite von dem
Auge fortgeſchoben wird; ſo bald ſiehet man
auch nicht allein das helle Bildnis der Son-
ne darinnen, ſondern erblicket auch zugleich
dabey rothe Farbe. Es weiſet Hugenius
gar artig, wie die Groͤſſe des Hoffes von der
Groͤſſe
d in poſthumis p. 298
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