daß dichte rundte Tropffen in vollkomme- nes und dursichtiges Eis gefrieren, und in einer dünnen Lage von dem Winde durch die Lufft geführet werden; so ist es auch kein Wunder, daß diese Begebenheit sich gar selten ereignet. Man siehet, daß die- selbe fast einerley Ursache mit der Erblassung der Sonne bey hellem Himmel hat, nur daß dort die Körner Schnee oder undurchsichti- ges Eis (§. 317), hier aber klares und durch- sichtiges Eis sind.
Das VIII. Capitel. Von dem Blitze und an- dern Feuer-Zeichen.
§. 321.
Wie der Blitz ent- stehet.
DAß der Blitz ein würckliches Feuer sey, erkennet man zur Gnüge dar- aus, weil er anzündet. Man siehet es an den Bäumen, da er herunter gefahren, daß sie überall verbrandt seyn, wo er sie berühret, und die entstehende Feuers-Brunst in Gebäuden, wo das Wetter einschläget, bekräfftiget es noch deutlicher. Die Sachen, welche davon beschädiget worden, riechen starck nach Schweffel, und daher siehet man, daß der Blitz eine Entzündung schweefelichter
Dün-
Cap. VIII. Von dem Blitze
daß dichte rundte Tropffen in vollkomme- nes und durſichtiges Eis gefrieren, und in einer duͤnnen Lage von dem Winde durch die Lufft gefuͤhret werden; ſo iſt es auch kein Wunder, daß dieſe Begebenheit ſich gar ſelten ereignet. Man ſiehet, daß die- ſelbe faſt einerley Urſache mit der Erblaſſung der Sonne bey hellem Himmel hat, nur daß dort die Koͤrner Schnee oder undurchſichti- ges Eis (§. 317), hier aber klares und durch- ſichtiges Eis ſind.
Das VIII. Capitel. Von dem Blitze und an- dern Feuer-Zeichen.
§. 321.
Wie der Blitz ent- ſtehet.
DAß der Blitz ein wuͤrckliches Feuer ſey, erkennet man zur Gnuͤge dar- aus, weil er anzuͤndet. Man ſiehet es an den Baͤumen, da er herunter gefahren, daß ſie uͤberall verbrandt ſeyn, wo er ſie beruͤhret, und die entſtehende Feuers-Brunſt in Gebaͤuden, wo das Wetter einſchlaͤget, bekraͤfftiget es noch deutlicher. Die Sachen, welche davon beſchaͤdiget worden, riechen ſtarck nach Schweffel, und daher ſiehet man, daß der Blitz eine Entzuͤndung ſchweefelichter
Duͤn-
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Cap. VIII. Von dem Blitze
daß dichte rundte Tropffen in vollkomme-
nes und durſichtiges Eis gefrieren, und in
einer duͤnnen Lage von dem Winde durch
die Lufft gefuͤhret werden; ſo iſt es auch
kein Wunder, daß dieſe Begebenheit ſich
gar ſelten ereignet. Man ſiehet, daß die-
ſelbe faſt einerley Urſache mit der Erblaſſung
der Sonne bey hellem Himmel hat, nur daß
dort die Koͤrner Schnee oder undurchſichti-
ges Eis (§. 317), hier aber klares und durch-
ſichtiges Eis ſind.
Das VIII. Capitel.
Von dem Blitze und an-
dern Feuer-Zeichen.
§. 321.
DAß der Blitz ein wuͤrckliches Feuer
ſey, erkennet man zur Gnuͤge dar-
aus, weil er anzuͤndet. Man
ſiehet es an den Baͤumen, da er
herunter gefahren, daß ſie uͤberall verbrandt
ſeyn, wo er ſie beruͤhret, und die entſtehende
Feuers-Brunſt in Gebaͤuden, wo das
Wetter einſchlaͤget, bekraͤfftiget es noch
deutlicher. Die Sachen, welche davon
beſchaͤdiget worden, riechen ſtarck nach
Schweffel, und daher ſiehet man, daß der
Blitz eine Entzuͤndung ſchweefelichter
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 430. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/466>, abgerufen am 22.11.2024.
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