Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.die in der Erde befindlich. man augenscheinlich, indem sie sich inSand zerreiben lassen und daher auch un- terweilen Sandsteine genennet werden: in andern hingegen ist nichts sandiges anzu- treffen, sondern sie kommen vielmehr mit der Materie des Sandes überein, als wie man in Kieselsteinen siehet. Am merck- würdigsten sind die gebildeten Steine, die man hin und wieder auf und in den Gebür- gen, in Steinbrüchen und Sandgruben fin- det, und davon in unseren Tagen so viel ist geschrieben worden. Wir finden genung Schrifften allein bey uns Deutschen in die- ser Materie, daß wir nicht nöthig haben um Ausländische uns zu bekümmern. Jn der Schweitz hat Herr Scheuchzer in Samm- lung und Beschreibung der gebildeten Stei- ne einen grossen Fleiß erwiesen (a), davon verschiedene Schrifften zeugen, die er her- aus geben. Er hat auch einen Landsmann zu Lucern den gelehrten Medicum Caro- lum Lange, der mit ihm zu gleicher Zeit dergleichen Arbeit vorgenommen (b). Jn Altdorff hat Herr Prof. Bayer eben diese Ar- (a) Piscium Querelae & vindiciae. 2. Bildnisse verschiedener Fische, welche in der Sündfluth zu Grunde gegangen. 3. Herbarium diluvia- num. 4. Musaeum diluvianum. (b) Historia lapidum figuratorum Helvetiae ejus-
que viciniae. it. Tractatus de origine lapi- dum figuratorum. die in der Erde befindlich. man augenſcheinlich, indem ſie ſich inSand zerreiben laſſen und daher auch un- terweilen Sandſteine genennet werden: in andern hingegen iſt nichts ſandiges anzu- treffen, ſondern ſie kommen vielmehr mit der Materie des Sandes uͤberein, als wie man in Kieſelſteinen ſiehet. Am merck- wuͤrdigſten ſind die gebildeten Steine, die man hin und wieder auf und in den Gebuͤr- gen, in Steinbruͤchen und Sandgruben fin- det, und davon in unſeren Tagen ſo viel iſt geſchrieben worden. Wir finden genung Schrifften allein bey uns Deutſchen in die- ſer Materie, daß wir nicht noͤthig haben um Auslaͤndiſche uns zu bekuͤmmern. Jn der Schweitz hat Herr Scheuchzer in Samm- lung und Beſchreibung der gebildeten Stei- ne einen groſſen Fleiß erwieſen (a), davon verſchiedene Schrifften zeugen, die er her- aus geben. Er hat auch einen Landsmann zu Lucern den gelehrten Medicum Caro- lum Lange, der mit ihm zu gleicher Zeit dergleichen Arbeit vorgenommen (b). Jn Altdorff hat Herr Prof. Bayer eben dieſe Ar- (a) Piſcium Querelæ & vindiciæ. 2. Bildniſſe verſchiedener Fiſche, welche in der Suͤndfluth zu Grunde gegangen. 3. Herbarium diluvia- num. 4. Muſæum diluvianum. (b) Hiſtoria lapidum figuratorum Helvetiæ ejus-
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Sand zerreiben laſſen und daher auch un-
terweilen Sandſteine genennet werden: in
andern hingegen iſt nichts ſandiges anzu-
treffen, ſondern ſie kommen vielmehr mit
der Materie des Sandes uͤberein, als wie
man in Kieſelſteinen ſiehet. Am merck-
wuͤrdigſten ſind die gebildeten Steine, die
man hin und wieder auf und in den Gebuͤr-
gen, in Steinbruͤchen und Sandgruben fin-
det, und davon in unſeren Tagen ſo viel iſt
geſchrieben worden. Wir finden genung
Schrifften allein bey uns Deutſchen in die-
ſer Materie, daß wir nicht noͤthig haben um
Auslaͤndiſche uns zu bekuͤmmern. Jn der
Schweitz hat Herr Scheuchzer in Samm-
lung und Beſchreibung der gebildeten Stei-
ne einen groſſen Fleiß erwieſen (a), davon
verſchiedene Schrifften zeugen, die er her-
aus geben. Er hat auch einen Landsmann
zu Lucern den gelehrten Medicum Caro-
lum Lange, der mit ihm zu gleicher Zeit
dergleichen Arbeit vorgenommen (b). Jn
Altdorff hat Herr Prof. Bayer eben dieſe
Ar-
(a) Piſcium Querelæ & vindiciæ. 2. Bildniſſe
verſchiedener Fiſche, welche in der Suͤndfluth
zu Grunde gegangen. 3. Herbarium diluvia-
num. 4. Muſæum diluvianum.
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