gen nicht aufhalten. Die Alchymisten haben dieses zu ihrer Absicht, daß sie die Art und Weise, wie Metalle erzeuget und in ein- ander verwandelt werden, heraus brin- gen wollen: allein so viel man auch in dieser Sache geschrieben, so hat man doch noch nirgends gezeiget, was für einfachere Ma- terien erfordert werden und wie man sie mit einander vermischen muß, da- mit eine jede Art des Ertzes heraus kom- met. Wenn man die Versuche der Alchy- misten aufrichtig und deutlich beschrieben hätte; so würden sie vieles zur Erkäntnis der Eigenschafften der Metalle beytragen und uns von ihnen mehrere bekandt ma- chen, als die gemeine Erfahrung zeiget.
Ob die Ver- wand- lung der Metalle Grund habe.
§. 381.
Ob die Meinung der Alchymi- sten gegründet sey, daß sich ein Metall in das andere verwandeln lasse und das Gold als das schweereste unter allen (§. 188 T. I. Exper.) das vollkommenste unter allen sey, welches den höchsten Grad erreichet, dazu sich ein Ertz bringen lässet, würde sich ent- scheiden lassen, wenn wir vorher wüsten, aus was für einfacheren Materien als seinen E- lementen jede Art des Ertzes bestehe und wie sie mit einander müssen vermischet wer- den, damit es daraus entstehen kan. Denn hierdurch erkennet man das Wesen der Metalle (§. 381) und folgends findet man darinnen den Grund von dem, was ihnen
ver-
Cap. X. Von denen Dingen,
gen nicht aufhalten. Die Alchymiſten haben dieſes zu ihrer Abſicht, daß ſie die Art und Weiſe, wie Metalle erzeuget und in ein- ander verwandelt werden, heraus brin- gen wollen: allein ſo viel man auch in dieſer Sache geſchrieben, ſo hat man doch noch nirgends gezeiget, was fuͤr einfachere Ma- terien erfordert werden und wie man ſie mit einander vermiſchen muß, da- mit eine jede Art des Ertzes heraus kom- met. Wenn man die Verſuche der Alchy- miſten aufrichtig und deutlich beſchrieben haͤtte; ſo wuͤrden ſie vieles zur Erkaͤntnis der Eigenſchafften der Metalle beytragen und uns von ihnen mehrere bekandt ma- chen, als die gemeine Erfahrung zeiget.
Ob die Ver- wand- lung der Metalle Grund habe.
§. 381.
Ob die Meinung der Alchymi- ſten gegruͤndet ſey, daß ſich ein Metall in das andere verwandeln laſſe und das Gold als das ſchweereſte unter allen (§. 188 T. I. Exper.) das vollkommenſte unter allen ſey, welches den hoͤchſten Grad erreichet, dazu ſich ein Ertz bringen laͤſſet, wuͤrde ſich ent- ſcheiden laſſen, wenn wir vorher wuͤſten, aus was fuͤr einfacheren Materien als ſeinen E- lementen jede Art des Ertzes beſtehe und wie ſie mit einander muͤſſen vermiſchet wer- den, damit es daraus entſtehen kan. Denn hierdurch erkennet man das Weſen der Metalle (§. 381) und folgends findet man darinnen den Grund von dem, was ihnen
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Cap. X. Von denen Dingen,
gen nicht aufhalten. Die Alchymiſten
haben dieſes zu ihrer Abſicht, daß ſie die Art
und Weiſe, wie Metalle erzeuget und in ein-
ander verwandelt werden, heraus brin-
gen wollen: allein ſo viel man auch in dieſer
Sache geſchrieben, ſo hat man doch noch
nirgends gezeiget, was fuͤr einfachere Ma-
terien erfordert werden und wie man
ſie mit einander vermiſchen muß, da-
mit eine jede Art des Ertzes heraus kom-
met. Wenn man die Verſuche der Alchy-
miſten aufrichtig und deutlich beſchrieben
haͤtte; ſo wuͤrden ſie vieles zur Erkaͤntnis
der Eigenſchafften der Metalle beytragen
und uns von ihnen mehrere bekandt ma-
chen, als die gemeine Erfahrung zeiget.
§. 381. Ob die Meinung der Alchymi-
ſten gegruͤndet ſey, daß ſich ein Metall in
das andere verwandeln laſſe und das Gold
als das ſchweereſte unter allen (§. 188 T. I.
Exper.) das vollkommenſte unter allen ſey,
welches den hoͤchſten Grad erreichet, dazu
ſich ein Ertz bringen laͤſſet, wuͤrde ſich ent-
ſcheiden laſſen, wenn wir vorher wuͤſten, aus
was fuͤr einfacheren Materien als ſeinen E-
lementen jede Art des Ertzes beſtehe und
wie ſie mit einander muͤſſen vermiſchet wer-
den, damit es daraus entſtehen kan. Denn
hierdurch erkennet man das Weſen der
Metalle (§. 381) und folgends findet man
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/622>, abgerufen am 22.11.2024.
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