Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.und der Natur der Cörper. ter fallen; so wird die andere Kugel durchden Stoß höher gehoben werden als vor- hin. Da nun die höltzerne Kugel, welche anstösset, einmahl sich so geschwinde bewe- get als das andere, und doch wenn sie naß ist stärcker anstösset, als wenn sie trocken ist; so kan es nicht anders seyn, als daß nun mehr Materie anstossen muß, wenn sie naß oder feuchte, als wenn sie trocken ist (§. 132 T. III. Exper.). Und demnach ist klar, daß sich das Wasser nicht allein mit der Kugel zugleich beweget, sondern auch mit ihr zugleich anstösset und in andere Cörper würcket (§. 620 Met.). Man hat derowe- gen hinlänglichen Grund, warum man das Wasser mit zu der eigenthümlichen Materie rechnet. Wer siehet nicht zugleich, daß man sich wohl in acht nehmen muß, wenn man von der eigenthümlichen Materie urtheilen soll. Man siehet aber auch, daß der ange- gebene Versuch es jeder zeit entscheiden kan, ob man etwas zu der eigenthümlichen, oder aber der fremden Materie zurechnen habe. Wir wissen, daß unterweilen einige Mate- rien die Schweere der Cörper vergeringern und daher der Bewegung wiederstehen, daß sie nicht mit gehöriger Geschwindigkeit ge- schehen kan (§. 178 T. I. Exper.): allein was von dem Wiederstande einer flüßigen Materie, darinnen sich der Cörper beweget, seiner Schweere und bewegenden Krafft be-
und der Natur der Coͤrper. ter fallen; ſo wird die andere Kugel durchden Stoß hoͤher gehoben werden als vor- hin. Da nun die hoͤltzerne Kugel, welche anſtoͤſſet, einmahl ſich ſo geſchwinde bewe- get als das andere, und doch wenn ſie naß iſt ſtaͤrcker anſtoͤſſet, als wenn ſie trocken iſt; ſo kan es nicht anders ſeyn, als daß nun mehr Materie anſtoſſen muß, wenn ſie naß oder feuchte, als wenn ſie trocken iſt (§. 132 T. III. Exper.). Und demnach iſt klar, daß ſich das Waſſer nicht allein mit der Kugel zugleich beweget, ſondern auch mit ihr zugleich anſtoͤſſet und in andere Coͤrper wuͤrcket (§. 620 Met.). Man hat derowe- gen hinlaͤnglichen Grund, warum man das Waſſer mit zu der eigenthuͤmlichen Materie rechnet. Wer ſiehet nicht zugleich, daß man ſich wohl in acht nehmen muß, wenn man von der eigenthuͤmlichen Materie urtheilen ſoll. Man ſiehet aber auch, daß der ange- gebene Verſuch es jeder zeit entſcheiden kan, ob man etwas zu der eigenthuͤmlichen, oder aber der fremden Materie zurechnen habe. Wir wiſſen, daß unterweilen einige Mate- rien die Schweere der Coͤrper vergeringern und daher der Bewegung wiederſtehen, daß ſie nicht mit gehoͤriger Geſchwindigkeit ge- ſchehen kan (§. 178 T. I. Exper.): allein was von dem Wiederſtande einer fluͤßigen Materie, darinnen ſich der Coͤrper beweget, ſeiner Schweere und bewegenden Krafft be-
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und der Natur der Coͤrper.
ter fallen; ſo wird die andere Kugel durch
den Stoß hoͤher gehoben werden als vor-
hin. Da nun die hoͤltzerne Kugel, welche
anſtoͤſſet, einmahl ſich ſo geſchwinde bewe-
get als das andere, und doch wenn ſie naß
iſt ſtaͤrcker anſtoͤſſet, als wenn ſie trocken iſt;
ſo kan es nicht anders ſeyn, als daß nun
mehr Materie anſtoſſen muß, wenn ſie naß
oder feuchte, als wenn ſie trocken iſt (§. 132
T. III. Exper.). Und demnach iſt klar,
daß ſich das Waſſer nicht allein mit der
Kugel zugleich beweget, ſondern auch mit
ihr zugleich anſtoͤſſet und in andere Coͤrper
wuͤrcket (§. 620 Met.). Man hat derowe-
gen hinlaͤnglichen Grund, warum man das
Waſſer mit zu der eigenthuͤmlichen Materie
rechnet. Wer ſiehet nicht zugleich, daß man
ſich wohl in acht nehmen muß, wenn man
von der eigenthuͤmlichen Materie urtheilen
ſoll. Man ſiehet aber auch, daß der ange-
gebene Verſuch es jeder zeit entſcheiden kan,
ob man etwas zu der eigenthuͤmlichen, oder
aber der fremden Materie zurechnen habe.
Wir wiſſen, daß unterweilen einige Mate-
rien die Schweere der Coͤrper vergeringern
und daher der Bewegung wiederſtehen, daß
ſie nicht mit gehoͤriger Geſchwindigkeit ge-
ſchehen kan (§. 178 T. I. Exper.): allein
was von dem Wiederſtande einer fluͤßigen
Materie, darinnen ſich der Coͤrper beweget,
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