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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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der Menschen und Thiere.
die Aeste der Hohl-Ader sich durch den gan-
tzen Leib zertheilen und nicht das geringste
Blut-Aederlein zufinden ist, welches nicht
daraus wie eine kleine Röhre aus der gros-
sen abgeleitet würde, so muß alles in ihnen
befindliche Geblütte in das Hertze kommen.
Da ferner alles Blut, was die Hohl-Ader
ins Hertze führet, in die Lungen-Puls-Ader
getrieben wird, so muß auch alles in die Lun-
gen gehen, was aus der rechten Hertzkam-
mer herausgesprützt wird. Jn die lincke
Hertzkammer gehet die Lungen-Blut-A-
der,
die ihre Aeste durch die Lungen gleich-
wie die Hohl-Ader durch den gantzen Leib
zertheilet, und so wird von ihr das Blut
aus der Lunge in das Hertze wieder zurü-
cke geführet. Es gehet aber auch darein
die grosse Puls-Ader, welche ihre Aeste
durch den gantzen Leib zertheilet, dergestalt
daß nicht das geringste Puls-Aederlein zu
finden ist, welches nicht wie eine kleine Röh-
re von der grossen abgeleitet würde. Da
nun das Hertze das Geblüte, welches es aus
der Lunge erhält, wieder in die grosse Puls-A-
der aus der lincken Hertz-Kammer sprützet;
so wird es dadurch von ihm durch den
gantzen Leib weggeführet. Es wird
aber wie vorhin durch Fallen oder Ventile
gehindert, daß weder das Blut aus dem
Hertzen in die Lungen-Blut-Ader, noch aus
der grossen Puls-Ader in das Hertze zurücke

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der Menſchen und Thiere.
die Aeſte der Hohl-Ader ſich durch den gan-
tzen Leib zertheilen und nicht das geringſte
Blut-Aederlein zufinden iſt, welches nicht
daraus wie eine kleine Roͤhre aus der groſ-
ſen abgeleitet wuͤrde, ſo muß alles in ihnen
befindliche Gebluͤtte in das Hertze kommen.
Da ferner alles Blut, was die Hohl-Ader
ins Hertze fuͤhret, in die Lungen-Puls-Ader
getrieben wird, ſo muß auch alles in die Lun-
gen gehen, was aus der rechten Hertzkam-
mer herausgeſpruͤtzt wird. Jn die lincke
Hertzkammer gehet die Lungen-Blut-A-
der,
die ihre Aeſte durch die Lungen gleich-
wie die Hohl-Ader durch den gantzen Leib
zertheilet, und ſo wird von ihr das Blut
aus der Lunge in das Hertze wieder zuruͤ-
cke gefuͤhret. Es gehet aber auch darein
die groſſe Puls-Ader, welche ihre Aeſte
durch den gantzen Leib zertheilet, dergeſtalt
daß nicht das geringſte Puls-Aederlein zu
finden iſt, welches nicht wie eine kleine Roͤh-
re von der groſſen abgeleitet wuͤrde. Da
nun das Hertze das Gebluͤte, welches es aus
der Lunge erhaͤlt, wieder in die groſſe Puls-A-
der aus der lincken Hertz-Kammer ſpruͤtzet;
ſo wird es dadurch von ihm durch den
gantzen Leib weggefuͤhret. Es wird
aber wie vorhin durch Fallen oder Ventile
gehindert, daß weder das Blut aus dem
Hertzen in die Lungen-Blut-Ader, noch aus
der groſſen Puls-Ader in das Hertze zuruͤcke

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[665/0701] der Menſchen und Thiere. die Aeſte der Hohl-Ader ſich durch den gan- tzen Leib zertheilen und nicht das geringſte Blut-Aederlein zufinden iſt, welches nicht daraus wie eine kleine Roͤhre aus der groſ- ſen abgeleitet wuͤrde, ſo muß alles in ihnen befindliche Gebluͤtte in das Hertze kommen. Da ferner alles Blut, was die Hohl-Ader ins Hertze fuͤhret, in die Lungen-Puls-Ader getrieben wird, ſo muß auch alles in die Lun- gen gehen, was aus der rechten Hertzkam- mer herausgeſpruͤtzt wird. Jn die lincke Hertzkammer gehet die Lungen-Blut-A- der, die ihre Aeſte durch die Lungen gleich- wie die Hohl-Ader durch den gantzen Leib zertheilet, und ſo wird von ihr das Blut aus der Lunge in das Hertze wieder zuruͤ- cke gefuͤhret. Es gehet aber auch darein die groſſe Puls-Ader, welche ihre Aeſte durch den gantzen Leib zertheilet, dergeſtalt daß nicht das geringſte Puls-Aederlein zu finden iſt, welches nicht wie eine kleine Roͤh- re von der groſſen abgeleitet wuͤrde. Da nun das Hertze das Gebluͤte, welches es aus der Lunge erhaͤlt, wieder in die groſſe Puls-A- der aus der lincken Hertz-Kammer ſpruͤtzet; ſo wird es dadurch von ihm durch den gantzen Leib weggefuͤhret. Es wird aber wie vorhin durch Fallen oder Ventile gehindert, daß weder das Blut aus dem Hertzen in die Lungen-Blut-Ader, noch aus der groſſen Puls-Ader in das Hertze zuruͤcke tre- T t 5

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 665. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/701>, abgerufen am 22.11.2024.