denen Theilen zu etwas anders wird. Da die cörperlichen Dinge nicht anders als durch die Art der Zusammensetzung der Theile von einander unterschieden seyn kön- nen (§. 614 Met.); so können sie auch von einerley Nahrung nicht anders entstehen, als daß die Theile, die sich absondern, nach Beschaffenheit der Umstände, andere Grös- sen und Figuren haben, auch andere Lagen gegen die übrigen bekommen, wo sie sich an- setzen.
Von der Transpi- ration.
§. 422.
Unser Leib dunstet beständig aus, ob zwar der Dunst so subtile ist, daß wir nichts davon zusehen bekommen: wel- che Ausdünstung man die Transpiration zu nennen pfleget. Sanctorius(a) hat sie zuerst genauer zu untersuchen angefan- gen und durch fleißiges Abwiegen seines Leibes gefunden, daß alle Tage mehr tran- spiriret als in funfzehen Tagen durch den Stuhlgang weggehet, ja mehr als sonst in einem Tage durch andere Wege von dem Leibe weggeworffen wird. Herr Leeuwen- hoek hat (b) durch einen besonderen Versuch gezeiget, daß insonderheit die Hände sehr starck transpiriren. Man kan es auch des Winters sehen, wenn man in einer kal-
ten
(a)in Medicina Statica sect. 1. Aph. 59. 60.
(b)Epist. 80. p. 387. & seqq. Conf. Cl. Thüm- migii gründliche Erläuterung der Begeben- heiten in der Natur part, 1. sect 2. p. 73
Cap. XIII. Von der Ernaͤhrung
denen Theilen zu etwas anders wird. Da die coͤrperlichen Dinge nicht anders als durch die Art der Zuſammenſetzung der Theile von einander unterſchieden ſeyn koͤn- nen (§. 614 Met.); ſo koͤnnen ſie auch von einerley Nahrung nicht anders entſtehen, als daß die Theile, die ſich abſondern, nach Beſchaffenheit der Umſtaͤnde, andere Groͤſ- ſen und Figuren haben, auch andere Lagen gegen die uͤbrigen bekommen, wo ſie ſich an- ſetzen.
Von der Tranſpi- ration.
§. 422.
Unſer Leib dunſtet beſtaͤndig aus, ob zwar der Dunſt ſo ſubtile iſt, daß wir nichts davon zuſehen bekommen: wel- che Ausduͤnſtung man die Tranſpiration zu nennen pfleget. Sanctorius(a) hat ſie zuerſt genauer zu unterſuchen angefan- gen und durch fleißiges Abwiegen ſeines Leibes gefunden, daß alle Tage mehr tran- ſpiriret als in funfzehen Tagen durch den Stuhlgang weggehet, ja mehr als ſonſt in einem Tage durch andere Wege von dem Leibe weggeworffen wird. Herr Leeuwen- hœk hat (b) durch einen beſonderen Verſuch gezeiget, daß inſonderheit die Haͤnde ſehr ſtarck tranſpiriren. Man kan es auch des Winters ſehen, wenn man in einer kal-
ten
(a)in Medicina Statica ſect. 1. Aph. 59. 60.
(b)Epiſt. 80. p. 387. & ſeqq. Conf. Cl. Thüm- migii gruͤndliche Erlaͤuterung der Begeben- heiten in der Natur part, 1. ſect 2. p. 73
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Cap. XIII. Von der Ernaͤhrung
denen Theilen zu etwas anders wird. Da
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Theile von einander unterſchieden ſeyn koͤn-
nen (§. 614 Met.); ſo koͤnnen ſie auch von
einerley Nahrung nicht anders entſtehen,
als daß die Theile, die ſich abſondern, nach
Beſchaffenheit der Umſtaͤnde, andere Groͤſ-
ſen und Figuren haben, auch andere Lagen
gegen die uͤbrigen bekommen, wo ſie ſich an-
ſetzen.
§. 422. Unſer Leib dunſtet beſtaͤndig
aus, ob zwar der Dunſt ſo ſubtile iſt, daß
wir nichts davon zuſehen bekommen: wel-
che Ausduͤnſtung man die Tranſpiration
zu nennen pfleget. Sanctorius (a) hat ſie
zuerſt genauer zu unterſuchen angefan-
gen und durch fleißiges Abwiegen ſeines
Leibes gefunden, daß alle Tage mehr tran-
ſpiriret als in funfzehen Tagen durch den
Stuhlgang weggehet, ja mehr als ſonſt in
einem Tage durch andere Wege von dem
Leibe weggeworffen wird. Herr Leeuwen-
hœk hat (b) durch einen beſonderen Verſuch
gezeiget, daß inſonderheit die Haͤnde ſehr
ſtarck tranſpiriren. Man kan es auch des
Winters ſehen, wenn man in einer kal-
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(a) in Medicina Statica ſect. 1. Aph. 59. 60.
(b) Epiſt. 80. p. 387. & ſeqq. Conf. Cl. Thüm-
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heiten in der Natur part, 1. ſect 2. p. 73
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/716>, abgerufen am 22.11.2024.
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