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Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899.

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Mit einer Jnterjektion hebt auch er gern an, um ihr alsbald durch pwo_131.002
geschichtliche Erinnerungen Rückhalt zu geben:

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"Auf in den Kampf, ihr Enkel des unbezwungnen Herakles! pwo_131.004
Streitet getrost! Noch nie wandt' euch den Rücken der Gott."
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Jn seiner Eunomia umfaßte Tyrtäos vollends - wie selbst die spärlichen pwo_131.006
Bruchstücke erkennen lassen - neben dem gegenwärtigen Zustand pwo_131.007
Spartas auch dessen Vergangenheit; aber diese objektive Darstellung pwo_131.008
ist auf die Mahnung zugespitzt, an den alten Jnstitutionen pwo_131.009
festzuhalten und vom Kampf gegen die Messenier nicht abzulassen.

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Die Blüte des Melos knüpft sich vor allem an die Namen pwo_131.011
Alkäos und Sappho. Wie das Lied noch immer um so eindrucksvoller pwo_131.012
wirkt, je umfassender es sich plastische Scenerie bewahrt, veranschaulichen pwo_131.013
sowohl die geselligen als die politischen Gedichte des pwo_131.014
Alkäos. Nach Zeit und Ort für Auge und Ohr versinnlicht ein Trinklied pwo_131.015
die zum Trinken einladende Situation:

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"Zeus kommt im Regen, mächtig vom Himmel braust pwo_131.017
Der Wintersturm, schon stockt der Gewässer Lauf pwo_131.018
Jm scharfen Frost und kaum im Wetter pwo_131.019
Hält der bewipfelte Forst sich aufrecht."
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Daran schließt sich die Ausmalung der häuslichen Situation:

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"Beut Trotz dem Eiswind! Schür' auf dem Herd empor pwo_131.022
Die Lohe, schenk' süßpurpurnen Traubensaft, pwo_131.023
Schenk' reichlich und zum Trunk gelagert pwo_131.024
Lehne das Haupt in die weichen Kissen."
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Die politischen Lieder des Alkäos kleiden sich schon gern in allegorisches pwo_131.026
Gewand. So stellt er die Verwirrungen, denen die öffentlichen pwo_131.027
Zustände durch die Umtriebe des Myrsilos verfallen waren, pwo_131.028
unter dem Bilde des Sturmes auf See dar.

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Charakteristisch für das Vordringen der lyrischen Form sind pwo_131.030
schließlich seine Hymnen, die in ihrem melischen Versmaß das leisten, pwo_131.031
was vordem die hexametrischen, rein episch gehaltenen Proömien bezweckten: pwo_131.032
Verherrlichung der Götter als Einleitung für Vorträge der pwo_131.033
Rhapsoden an Festtagen. Dabei erzählen diese melischen Mythendichtungen pwo_131.034
gestalten- und farbenreich, mit Glanz und Fülle: auch die pwo_131.035
epischen Elemente sind durchgeistigt und verklärt. So wird Apoll bei pwo_131.036
seiner Rückkehr nach Delphi von dem Gesang der Nachtigallen und pwo_131.037
Cikaden begrüßt, und heller rauscht die kastalische Quelle.

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Mit einer Jnterjektion hebt auch er gern an, um ihr alsbald durch pwo_131.002
geschichtliche Erinnerungen Rückhalt zu geben:

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„Auf in den Kampf, ihr Enkel des unbezwungnen Herakles! pwo_131.004
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Jn seiner Eunomia umfaßte Tyrtäos vollends – wie selbst die spärlichen pwo_131.006
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Spartas auch dessen Vergangenheit; aber diese objektive Darstellung pwo_131.008
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  Die Blüte des Melos knüpft sich vor allem an die Namen pwo_131.011
Alkäos und Sappho. Wie das Lied noch immer um so eindrucksvoller pwo_131.012
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Jm scharfen Frost und kaum im Wetter pwo_131.019
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„Beut Trotz dem Eiswind! Schür' auf dem Herd empor pwo_131.022
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Gewand. So stellt er die Verwirrungen, denen die öffentlichen pwo_131.027
Zustände durch die Umtriebe des Myrsilos verfallen waren, pwo_131.028
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  Charakteristisch für das Vordringen der lyrischen Form sind pwo_131.030
schließlich seine Hymnen, die in ihrem melischen Versmaß das leisten, pwo_131.031
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Zitationshilfe: Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_poetik_1899/145>, abgerufen am 23.11.2024.