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Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899.

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einseitiger Betonung des Nützlichen. - "Wie die Malerei so die pwo_003.002
Poesie: es giebt eine, die mehr einnimmt, wenn man näher hinzutritt, pwo_003.003
und eine, wenn man sie in weiterem Abstand betrachtet": dieser pwo_003.004
äußerliche Vergleich unterlag bis zu Lessings Tagen einer Verallgemeinerung, pwo_003.005
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Malerei empfehlen wollen.

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Wie die metrischen Untersuchungen entscheidend in den Vordergrund pwo_003.008
traten, vollbrachte Martin Opitz 1624 in seinem "Buch von pwo_003.009
der deutschen Poeterei" die Entdeckung des deutschen Versgesetzes im pwo_003.010
Unterschied von dem antiken. Abgesehen von dieser bedeutsamen Regung pwo_003.011
der Selbständigkeit verharrte die Poetik unter der Autorität pwo_003.012
des Altertums und seiner Mittler aus den modernen Renaissance- pwo_003.013
Völkern.

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Fortsetzung: Aristoteles.
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Selbst der hervorragendste Kunstrichter und praktische Philosoph pwo_003.017
des Altertums, Aristoteles, kam nicht in seinem reinen griechischen pwo_003.018
Urtext zur Geltung, vielmehr übernahm ihn die deutsche Poetik in pwo_003.019
der Auffassung französischer Kommentatoren.

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Opitz hat noch keinen entscheidenden Einfluß von Aristoteles erfahren. pwo_003.021
Verständnislos benutzt haben ihn wohl die Theoretiker der pwo_003.022
jüngeren Dichterschulen des 17. Jahrhunderts. Erst Gottsched sucht pwo_003.023
1730 in seinem "Versuch einer kritischen Dichtkunst" die Theorien pwo_003.024
des Stagiriten grundsätzlich durchzuführen. Auch er verkannte, in pwo_003.025
Uebereinstimmung mit den Franzosen, den eigentlichen Charakter der pwo_003.026
Aristotelischen Poetik. Sie fußte auf reichem Erfahrungsmaterial, pwo_003.027
namentlich auf voller geschichtlichen Würdigung der griechischen Tragödie pwo_003.028
und des Epos. Wiederum stellt die moderne Poetik die Kennzeichen pwo_003.029
und Gesetze, welche der antike Kunstrichter an den ihm vorliegenden pwo_003.030
Dichtwerken entdeckt, als Regeln und Richtschnur für alle pwo_003.031
künftige Poesie hin.

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Als Ursache für Entstehung der Dichtkunst faßt Aristoteles den pwo_003.033
Nachahmungstrieb auf; so sucht er die Dichtkunst von andern Arten pwo_003.034
der Nachahmung zu scheiden, die idealisierenden Mittel festzustellen, pwo_003.035
durch welche sie das Vorbild zur Kunst gestaltet. Der unkünstlerische,

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einseitiger Betonung des Nützlichen. – „Wie die Malerei so die pwo_003.002
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Malerei empfehlen wollen.

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der deutschen Poeterei“ die Entdeckung des deutschen Versgesetzes im pwo_003.010
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Fortsetzung: Aristoteles.
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  Selbst der hervorragendste Kunstrichter und praktische Philosoph pwo_003.017
des Altertums, Aristoteles, kam nicht in seinem reinen griechischen pwo_003.018
Urtext zur Geltung, vielmehr übernahm ihn die deutsche Poetik in pwo_003.019
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  Opitz hat noch keinen entscheidenden Einfluß von Aristoteles erfahren. pwo_003.021
Verständnislos benutzt haben ihn wohl die Theoretiker der pwo_003.022
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künftige Poesie hin.

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  Als Ursache für Entstehung der Dichtkunst faßt Aristoteles den pwo_003.033
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Zitationshilfe: Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_poetik_1899/17>, abgerufen am 21.11.2024.