Wolff, Caspar Friedrich: Theorie von der Generation. Berlin, 1764.Widerlegung der Einwürfe. heiten, die ich lange schon in der Dissertation be-wiesen und weitläuftiger erklärt habe. Gleich in der Folge p. 189. sagt der Herr ro
Widerlegung der Einwuͤrfe. heiten, die ich lange ſchon in der Diſſertation be-wieſen und weitlaͤuftiger erklaͤrt habe. Gleich in der Folge p. 189. ſagt der Herr ro
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0134" n="112"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Widerlegung der Einwuͤrfe.</hi></fw><lb/> heiten, die ich lange ſchon in der Diſſertation be-<lb/> wieſen und weitlaͤuftiger erklaͤrt habe.</p><lb/> <p>Gleich in der Folge <hi rendition="#aq">p.</hi> 189. ſagt der Herr<lb/><hi rendition="#fr">von Haller,</hi> es wuͤrde ſehr unphiloſophiſch ſeyn,<lb/> zu ſagen, daß die Arterie des Gelben, die ehe-<lb/> dem von einer Arterie der Mutter entſtanden ſey,<lb/> ſich von derſelben losgerißen und in einen Aſt der<lb/> Gekroͤßader des Embryo eingepfropft habe. So<lb/> denke ich in Anſehung der Einpfropfung auch, und<lb/> ich ſetze noch hinzu, daß ſie eine Erklaͤrung desje-<lb/> nigen ſeyn wuͤrde, der in die Enge getrieben waͤre,<lb/> und nur aus Angſt eine Ausflucht ſuchte, wie die-<lb/> ſe auch uͤbrigens beſchaffen ſeyn moͤchte. Allein,<lb/> wenn ich ſage, daß das Gelbe von der Arterie des<lb/> Eyerſtockes, durch welche die Subſtanz deſſelben<lb/> ehedem abgeſondert, und bis zur Trennung des<lb/> Eyes vom Eyerſtock auch nutrirt worden iſt, ſich<lb/> allerdings zwar abgeloͤſet habe; denn das lehrt die<lb/> Erfahrung ſelbſt; daß aber nachhero nicht etwa<lb/> ein im Gelben uͤbrig gebliebner Aſt ſich in einen<lb/> Aſt des Embryo eingepfropfet habe, ſondern daß<lb/> vielmehr das Gelbe entweder keine Gefaͤße in ſei-<lb/> ner Subſtanz uͤbrig behaͤlt, oder daß dieſe, da<lb/> kein Saft mehr durch ſie dringt, zuſammenwach-<lb/> ſen, und verſchwinden; daß im Gegentheil ein<lb/> neuer Embryo entſteht; daß mit ihm neue Gefaͤſ-<lb/> ſe entſtehn, und ſich im Gelben ausbreiten, daß<lb/> dieſe Gefaͤße aber keinesweges als Gefaͤße des Gel-<lb/> ben ſondern als Gefaͤße des Embryo angeſehen<lb/> werden muͤſſen; daß deswegen das Gelbe nunmeh-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ro</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [112/0134]
Widerlegung der Einwuͤrfe.
heiten, die ich lange ſchon in der Diſſertation be-
wieſen und weitlaͤuftiger erklaͤrt habe.
Gleich in der Folge p. 189. ſagt der Herr
von Haller, es wuͤrde ſehr unphiloſophiſch ſeyn,
zu ſagen, daß die Arterie des Gelben, die ehe-
dem von einer Arterie der Mutter entſtanden ſey,
ſich von derſelben losgerißen und in einen Aſt der
Gekroͤßader des Embryo eingepfropft habe. So
denke ich in Anſehung der Einpfropfung auch, und
ich ſetze noch hinzu, daß ſie eine Erklaͤrung desje-
nigen ſeyn wuͤrde, der in die Enge getrieben waͤre,
und nur aus Angſt eine Ausflucht ſuchte, wie die-
ſe auch uͤbrigens beſchaffen ſeyn moͤchte. Allein,
wenn ich ſage, daß das Gelbe von der Arterie des
Eyerſtockes, durch welche die Subſtanz deſſelben
ehedem abgeſondert, und bis zur Trennung des
Eyes vom Eyerſtock auch nutrirt worden iſt, ſich
allerdings zwar abgeloͤſet habe; denn das lehrt die
Erfahrung ſelbſt; daß aber nachhero nicht etwa
ein im Gelben uͤbrig gebliebner Aſt ſich in einen
Aſt des Embryo eingepfropfet habe, ſondern daß
vielmehr das Gelbe entweder keine Gefaͤße in ſei-
ner Subſtanz uͤbrig behaͤlt, oder daß dieſe, da
kein Saft mehr durch ſie dringt, zuſammenwach-
ſen, und verſchwinden; daß im Gegentheil ein
neuer Embryo entſteht; daß mit ihm neue Gefaͤſ-
ſe entſtehn, und ſich im Gelben ausbreiten, daß
dieſe Gefaͤße aber keinesweges als Gefaͤße des Gel-
ben ſondern als Gefaͤße des Embryo angeſehen
werden muͤſſen; daß deswegen das Gelbe nunmeh-
ro
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |