nicht verbraucht wird, zu derselben Zeit nicht braucht, oder in so ferne er an dem Gebrauch derselben zugleich mit Theil nehmen kann (§. 187.).
§. 189.
Das ge- mein- schaftli- che Recht zu den Hand- lungen.
Weil in der ersten Gemeinschaft ein jeder das Recht hat zum nothwendigen Ge- brauch der Sachen (§. 183.); so hat auch jeder Mensch das Recht zu allen Hand- lungen, ohne welche der nothwendige Gebrauch nicht erhalten werden kann; als z. E. das Recht Wild, Fische, Vö- gel zu fangen, Früchte abzubrechen, Holtz zu fällen u. s. f.
§. 190.
Das Recht, sich an ei- nem Orte aufzu- halten, zu woh- nen, und durchzu- reisen.
Da ein jeder Mensch von Natur einerley Recht zum nothwendigen Gebrauche der na- türlichen Sachen hat (§. 186.); so stehet in der ersten Gemeinschaft einem jeden Menschen frey, sich an einem jeden Orte aufzuhalten und zu wohnen, wo und wie lange es ihm gefällt; an al- len Orten durchzureisen, wie er es vor nöthig befindet, auch daher Sa- chen zu hohlen, deren er bedarf. Ja da auch die durch Kunst hervorgebrachte Sa- chen gemeinschaftlich sind (§. 188.); so hat ein jeder das Recht, wenn er unbe- wohnte Häuser antreffen solte, oder solche, in welchen mehrere wohnen können, in denselben so lange zu woh- nen, als es ihm gefällt.
§. 191.
II. Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.
nicht verbraucht wird, zu derſelben Zeit nicht braucht, oder in ſo ferne er an dem Gebrauch derſelben zugleich mit Theil nehmen kann (§. 187.).
§. 189.
Das ge- mein- ſchaftli- che Recht zu den Hand- lungen.
Weil in der erſten Gemeinſchaft ein jeder das Recht hat zum nothwendigen Ge- brauch der Sachen (§. 183.); ſo hat auch jeder Menſch das Recht zu allen Hand- lungen, ohne welche der nothwendige Gebrauch nicht erhalten werden kann; als z. E. das Recht Wild, Fiſche, Voͤ- gel zu fangen, Fruͤchte abzubrechen, Holtz zu faͤllen u. ſ. f.
§. 190.
Das Recht, ſich an ei- nem Orte aufzu- halten, zu woh- nen, und durchzu- reiſen.
Da ein jeder Menſch von Natur einerley Recht zum nothwendigen Gebrauche der na- tuͤrlichen Sachen hat (§. 186.); ſo ſtehet in der erſten Gemeinſchaft einem jeden Menſchen frey, ſich an einem jeden Orte aufzuhalten und zu wohnen, wo und wie lange es ihm gefaͤllt; an al- len Orten durchzureiſen, wie er es vor noͤthig befindet, auch daher Sa- chen zu hohlen, deren er bedarf. Ja da auch die durch Kunſt hervorgebrachte Sa- chen gemeinſchaftlich ſind (§. 188.); ſo hat ein jeder das Recht, wenn er unbe- wohnte Haͤuſer antreffen ſolte, oder ſolche, in welchen mehrere wohnen koͤnnen, in denſelben ſo lange zu woh- nen, als es ihm gefaͤllt.
§. 191.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0156"n="120"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.</hi></fw><lb/><hirendition="#fr">nicht verbraucht wird, zu derſelben<lb/>
Zeit nicht braucht, oder in ſo ferne er<lb/>
an dem Gebrauch derſelben zugleich<lb/>
mit Theil nehmen kann</hi> (§. 187.).</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 189.</head><lb/><noteplace="left">Das ge-<lb/>
mein-<lb/>ſchaftli-<lb/>
che Recht<lb/>
zu den<lb/>
Hand-<lb/>
lungen.</note><p>Weil <hirendition="#fr">in der erſten Gemeinſchaft</hi> ein<lb/>
jeder das Recht hat zum nothwendigen Ge-<lb/>
brauch der Sachen (§. 183.); ſo <hirendition="#fr">hat</hi> auch<lb/><hirendition="#fr">jeder Menſch das Recht zu allen Hand-<lb/>
lungen, ohne welche der nothwendige<lb/>
Gebrauch nicht erhalten werden kann;</hi><lb/>
als z. E. das <hirendition="#fr">Recht Wild, Fiſche, Voͤ-<lb/>
gel zu fangen, Fruͤchte abzubrechen,<lb/>
Holtz zu faͤllen</hi> u. ſ. f.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 190.</head><lb/><noteplace="left">Das<lb/>
Recht,<lb/>ſich an ei-<lb/>
nem Orte<lb/>
aufzu-<lb/>
halten,<lb/>
zu woh-<lb/>
nen, und<lb/>
durchzu-<lb/>
reiſen.</note><p>Da ein jeder Menſch von Natur einerley<lb/>
Recht zum nothwendigen Gebrauche der na-<lb/>
tuͤrlichen Sachen hat (§. 186.); <hirendition="#fr">ſo ſtehet<lb/>
in der erſten Gemeinſchaft einem jeden<lb/>
Menſchen frey, ſich an einem jeden<lb/>
Orte aufzuhalten und zu wohnen, wo<lb/>
und wie lange es ihm gefaͤllt; an al-<lb/>
len Orten durchzureiſen, wie er es vor<lb/>
noͤthig befindet, auch daher Sa-<lb/>
chen zu hohlen, deren er bedarf.</hi> Ja<lb/>
da auch die durch Kunſt hervorgebrachte Sa-<lb/>
chen gemeinſchaftlich ſind (§. 188.); ſo <hirendition="#fr">hat<lb/>
ein jeder das Recht, wenn er unbe-<lb/>
wohnte Haͤuſer antreffen ſolte, oder<lb/>ſolche, in welchen mehrere wohnen<lb/>
koͤnnen, in denſelben ſo lange zu woh-<lb/>
nen, als es ihm gefaͤllt.</hi></p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 191.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[120/0156]
II. Th. 1. H. Von der erſten Gemeinſch.
nicht verbraucht wird, zu derſelben
Zeit nicht braucht, oder in ſo ferne er
an dem Gebrauch derſelben zugleich
mit Theil nehmen kann (§. 187.).
§. 189.
Weil in der erſten Gemeinſchaft ein
jeder das Recht hat zum nothwendigen Ge-
brauch der Sachen (§. 183.); ſo hat auch
jeder Menſch das Recht zu allen Hand-
lungen, ohne welche der nothwendige
Gebrauch nicht erhalten werden kann;
als z. E. das Recht Wild, Fiſche, Voͤ-
gel zu fangen, Fruͤchte abzubrechen,
Holtz zu faͤllen u. ſ. f.
§. 190.
Da ein jeder Menſch von Natur einerley
Recht zum nothwendigen Gebrauche der na-
tuͤrlichen Sachen hat (§. 186.); ſo ſtehet
in der erſten Gemeinſchaft einem jeden
Menſchen frey, ſich an einem jeden
Orte aufzuhalten und zu wohnen, wo
und wie lange es ihm gefaͤllt; an al-
len Orten durchzureiſen, wie er es vor
noͤthig befindet, auch daher Sa-
chen zu hohlen, deren er bedarf. Ja
da auch die durch Kunſt hervorgebrachte Sa-
chen gemeinſchaftlich ſind (§. 188.); ſo hat
ein jeder das Recht, wenn er unbe-
wohnte Haͤuſer antreffen ſolte, oder
ſolche, in welchen mehrere wohnen
koͤnnen, in denſelben ſo lange zu woh-
nen, als es ihm gefaͤllt.
§. 191.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/156>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.