angenommen wird, daß man es wieder einemdes Gel- des. andern geben kann, und solchergestalt stets aus einer Hand in die andere kommt; so muß es aus einer dauerhaften Materie be- stehen, die nämlich durch den Gebrauch nicht leicht abgenutzt, noch, indem es aufgehoben wird, verderben kann. Und da es beqvem ist, wenn man einer klei- nen Grösse von der Materie, aus welcher das Geld besteht, einen solchen Werth beyle- gen kann, der dem Werthe anderer Sachen einer ansehnlichen Grösse gleich kommt; so muß es aus einer solchen Materie ge- macht werden, welche zu den künstli- chen Sachen, die man häufig und un- umgänglich nöthig hat, nicht erfor- dert wird, und die nicht in solcher Menge, wie andere zu haben. Dahero läßet sich leicht schliessen, daß Gold und Silber sich zum Gelde am besten schi- cke. Weil doch aber ein jeder von dem Wer- the Gewißheit haben, und dabey gesichert seyn muß, daß die Materie nicht verfälscht sey; so muß man auf das Geld das Verhält- niß ausdrucken, welches es zu demjenigen hat, was man im zählen für Eins annimmt, und ein Zeichen der innern Güte darauf drucken, das ist, das Geld muß geprägt wer- den.
§. 502.
Das Geld, welches in gewisse Theile ge-Von der Müntze. theilt und geprägt ist, wird die Müntze(mo-
neta)
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und dem Gelde.
angenommen wird, daß man es wieder einemdes Gel- des. andern geben kann, und ſolchergeſtalt ſtets aus einer Hand in die andere kommt; ſo muß es aus einer dauerhaften Materie be- ſtehen, die naͤmlich durch den Gebrauch nicht leicht abgenutzt, noch, indem es aufgehoben wird, verderben kann. Und da es beqvem iſt, wenn man einer klei- nen Groͤſſe von der Materie, aus welcher das Geld beſteht, einen ſolchen Werth beyle- gen kann, der dem Werthe anderer Sachen einer anſehnlichen Groͤſſe gleich kommt; ſo muß es aus einer ſolchen Materie ge- macht werden, welche zu den kuͤnſtli- chen Sachen, die man haͤufig und un- umgaͤnglich noͤthig hat, nicht erfor- dert wird, und die nicht in ſolcher Menge, wie andere zu haben. Dahero laͤßet ſich leicht ſchlieſſen, daß Gold und Silber ſich zum Gelde am beſten ſchi- cke. Weil doch aber ein jeder von dem Wer- the Gewißheit haben, und dabey geſichert ſeyn muß, daß die Materie nicht verfaͤlſcht ſey; ſo muß man auf das Geld das Verhaͤlt- niß ausdrucken, welches es zu demjenigen hat, was man im zaͤhlen fuͤr Eins annimmt, und ein Zeichen der innern Guͤte darauf drucken, das iſt, das Geld muß gepraͤgt wer- den.
§. 502.
Das Geld, welches in gewiſſe Theile ge-Von der Muͤntze. theilt und gepraͤgt iſt, wird die Muͤntze(mo-
neta)
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und dem Gelde.
angenommen wird, daß man es wieder einem
andern geben kann, und ſolchergeſtalt ſtets aus
einer Hand in die andere kommt; ſo muß
es aus einer dauerhaften Materie be-
ſtehen, die naͤmlich durch den Gebrauch
nicht leicht abgenutzt, noch, indem es
aufgehoben wird, verderben kann.
Und da es beqvem iſt, wenn man einer klei-
nen Groͤſſe von der Materie, aus welcher
das Geld beſteht, einen ſolchen Werth beyle-
gen kann, der dem Werthe anderer Sachen
einer anſehnlichen Groͤſſe gleich kommt; ſo
muß es aus einer ſolchen Materie ge-
macht werden, welche zu den kuͤnſtli-
chen Sachen, die man haͤufig und un-
umgaͤnglich noͤthig hat, nicht erfor-
dert wird, und die nicht in ſolcher
Menge, wie andere zu haben. Dahero
laͤßet ſich leicht ſchlieſſen, daß Gold und
Silber ſich zum Gelde am beſten ſchi-
cke. Weil doch aber ein jeder von dem Wer-
the Gewißheit haben, und dabey geſichert
ſeyn muß, daß die Materie nicht verfaͤlſcht
ſey; ſo muß man auf das Geld das Verhaͤlt-
niß ausdrucken, welches es zu demjenigen hat,
was man im zaͤhlen fuͤr Eins annimmt, und
ein Zeichen der innern Guͤte darauf drucken,
das iſt, das Geld muß gepraͤgt wer-
den.
des Gel-
des.
§. 502.
Das Geld, welches in gewiſſe Theile ge-
theilt und gepraͤgt iſt, wird die Muͤntze (mo-
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Von der
Muͤntze.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/349>, abgerufen am 22.11.2024.
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