che für eine Sache gegeben werden soll, so ist der Tausch zu stande ge- bracht; folglich sind die contrahirende Theile einander die Sachen zu überge- ben verbunden (§. 320.); obgleich nach geschehener beyderseitigen Einwilli- gung die Uebergabe bis auf eine ge- wisse Zeit verschoben werden kann (§. 314.).
§. 583.
Wie das Geld und der Ge- brauch einer Sa- che ver- tauscht wird, in- gleichen seine ei- gene Sa- che für seine ei- gene.
Da in dem Tausche alle Sachen können gegeben werden (§. 582.), das Geld aber, in so ferne man bloß auf die Materie siehet, und nicht auf dessen äusserlichen Werth, einer Sache gleich geachtet wird; so kann auch baares Geld, wenn man bloß auf des- sen Materie siehet, vertauscht werden. Und weil man den Gebrauch einer Sache giebet, wenn man einem das Recht sie zu brauchen einräumet; so ist es ein Tausch, wenn ich einem den Gebrauch meiner Sache für den Gebrauch seiner gebe (§. cit.). Ja weil die Arbeit den Sachen gleich geschätzt wird (§. 225.); so kann auch eine Arbeit mit einer andern Arbeit ver- tauscht werden. Und weil meine Sache, wenn ich dir dieselbe gebe, deine wird, wenn du mir aber dieselbe wiedergiebest, wiederum meine (§. 258.); so kann auch seine Sache mit seiner vertauscht werden, wenn sie dergestalt gegeben wird, daß für die-
selbe
II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen
che fuͤr eine Sache gegeben werden ſoll, ſo iſt der Tauſch zu ſtande ge- bracht; folglich ſind die contrahirende Theile einander die Sachen zu uͤberge- ben verbunden (§. 320.); obgleich nach geſchehener beyderſeitigen Einwilli- gung die Uebergabe bis auf eine ge- wiſſe Zeit verſchoben werden kann (§. 314.).
§. 583.
Wie das Geld und der Ge- brauch einer Sa- che ver- tauſcht wird, in- gleichen ſeine ei- gene Sa- che fuͤr ſeine ei- gene.
Da in dem Tauſche alle Sachen koͤnnen gegeben werden (§. 582.), das Geld aber, in ſo ferne man bloß auf die Materie ſiehet, und nicht auf deſſen aͤuſſerlichen Werth, einer Sache gleich geachtet wird; ſo kann auch baares Geld, wenn man bloß auf deſ- ſen Materie ſiehet, vertauſcht werden. Und weil man den Gebrauch einer Sache giebet, wenn man einem das Recht ſie zu brauchen einraͤumet; ſo iſt es ein Tauſch, wenn ich einem den Gebrauch meiner Sache fuͤr den Gebrauch ſeiner gebe (§. cit.). Ja weil die Arbeit den Sachen gleich geſchaͤtzt wird (§. 225.); ſo kann auch eine Arbeit mit einer andern Arbeit ver- tauſcht werden. Und weil meine Sache, wenn ich dir dieſelbe gebe, deine wird, wenn du mir aber dieſelbe wiedergiebeſt, wiederum meine (§. 258.); ſo kann auch ſeine Sache mit ſeiner vertauſcht werden, wenn ſie dergeſtalt gegeben wird, daß fuͤr die-
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II. Th. 12. H. Von beſchwerlichen
che fuͤr eine Sache gegeben werden
ſoll, ſo iſt der Tauſch zu ſtande ge-
bracht; folglich ſind die contrahirende
Theile einander die Sachen zu uͤberge-
ben verbunden (§. 320.); obgleich nach
geſchehener beyderſeitigen Einwilli-
gung die Uebergabe bis auf eine ge-
wiſſe Zeit verſchoben werden kann (§.
314.).
§. 583.
Da in dem Tauſche alle Sachen koͤnnen
gegeben werden (§. 582.), das Geld aber,
in ſo ferne man bloß auf die Materie ſiehet,
und nicht auf deſſen aͤuſſerlichen Werth, einer
Sache gleich geachtet wird; ſo kann auch
baares Geld, wenn man bloß auf deſ-
ſen Materie ſiehet, vertauſcht werden.
Und weil man den Gebrauch einer Sache
giebet, wenn man einem das Recht ſie zu
brauchen einraͤumet; ſo iſt es ein Tauſch,
wenn ich einem den Gebrauch meiner
Sache fuͤr den Gebrauch ſeiner gebe (§.
cit.). Ja weil die Arbeit den Sachen gleich
geſchaͤtzt wird (§. 225.); ſo kann auch eine
Arbeit mit einer andern Arbeit ver-
tauſcht werden. Und weil meine Sache,
wenn ich dir dieſelbe gebe, deine wird, wenn
du mir aber dieſelbe wiedergiebeſt, wiederum
meine (§. 258.); ſo kann auch ſeine Sache
mit ſeiner vertauſcht werden, wenn ſie
dergeſtalt gegeben wird, daß fuͤr die-
ſelbe
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/410>, abgerufen am 22.11.2024.
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