Eine Handlung ist an und vor sichEine Hand- lung die an und vor sich selbst gut, an und vor sich selbst bö- se, an und vor sich selbst gleich- gültig ist. selbst gut(actio in se bona), welche durch ihre wesentliche Bestimmungen, das ist durch diejenigen, welche machen, daß man sie sich als eine solche Handlung vorstellt, gut ist. Auf eben die Art erkennet man, was eine an und vor sich selbst böse Handlung sey (actio in se mala). Die Handlung aber, welche in sich betrachtet we- der gut, noch böse ist, wird eine an und vor sich gleichgültige Handlung(actio per se indifferens) genannt. Jn so fern sie aber wegen der zufälligen(acciden- tales)Bestimmungen, die dazu kom- men, entweder zu unserer, oder un- seres Zustandes Vollkommenheit, oder Unvollkommenheit gereichet, wird sie entweder gut, oder böse.
§. 14.
Derowegen haben die HandlungenDie in- nere Gü- te und das inne- re Uebel (Schäd- lichkeit) der Hand- lungen. eine innere Güte, oder ein inneres Uebel; in so fern sie an und vor sich selbst gut, oder böse sind, oder wegen der hinzu- kommenden Bestimmungen (accidentales determinationes) gut, oder böse werden; daß es also nicht nöthig ist, daß sie erst durch einen Befehl gute, oder durch ein Verboth böse Handlungen werden.
§. 15.
A 5
und ihrer Zurechnung.
§. 13.
Eine Handlung iſt an und vor ſichEine Hand- lung die an und vor ſich ſelbſt gut, an und vor ſich ſelbſt boͤ- ſe, an und vor ſich ſelbſt gleich- guͤltig iſt. ſelbſt gut(actio in ſe bona), welche durch ihre weſentliche Beſtimmungen, das iſt durch diejenigen, welche machen, daß man ſie ſich als eine ſolche Handlung vorſtellt, gut iſt. Auf eben die Art erkennet man, was eine an und vor ſich ſelbſt boͤſe Handlung ſey (actio in ſe mala). Die Handlung aber, welche in ſich betrachtet we- der gut, noch boͤſe iſt, wird eine an und vor ſich gleichguͤltige Handlung(actio per ſe indifferens) genannt. Jn ſo fern ſie aber wegen der zufaͤlligen(acciden- tales)Beſtimmungen, die dazu kom- men, entweder zu unſerer, oder un- ſeres Zuſtandes Vollkommenheit, oder Unvollkommenheit gereichet, wird ſie entweder gut, oder boͤſe.
§. 14.
Derowegen haben die HandlungenDie in- nere Guͤ- te und das inne- re Uebel (Schaͤd- lichkeit) der Hand- lungen. eine innere Guͤte, oder ein inneres Uebel; in ſo fern ſie an und vor ſich ſelbſt gut, oder boͤſe ſind, oder wegen der hinzu- kommenden Beſtimmungen (accidentales determinationes) gut, oder boͤſe werden; daß es alſo nicht noͤthig iſt, daß ſie erſt durch einen Befehl gute, oder durch ein Verboth boͤſe Handlungen werden.
§. 15.
A 5
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und ihrer Zurechnung.
§. 13.
Eine Handlung iſt an und vor ſich
ſelbſt gut (actio in ſe bona), welche durch
ihre weſentliche Beſtimmungen, das iſt
durch diejenigen, welche machen, daß man
ſie ſich als eine ſolche Handlung vorſtellt,
gut iſt. Auf eben die Art erkennet man,
was eine an und vor ſich ſelbſt boͤſe
Handlung ſey (actio in ſe mala). Die
Handlung aber, welche in ſich betrachtet we-
der gut, noch boͤſe iſt, wird eine an und
vor ſich gleichguͤltige Handlung (actio
per ſe indifferens) genannt. Jn ſo fern
ſie aber wegen der zufaͤlligen (acciden-
tales) Beſtimmungen, die dazu kom-
men, entweder zu unſerer, oder un-
ſeres Zuſtandes Vollkommenheit, oder
Unvollkommenheit gereichet, wird
ſie entweder gut, oder boͤſe.
Eine
Hand-
lung die
an und
vor ſich
ſelbſt gut,
an und
vor ſich
ſelbſt boͤ-
ſe, an und
vor ſich
ſelbſt
gleich-
guͤltig iſt.
§. 14.
Derowegen haben die Handlungen
eine innere Guͤte, oder ein inneres
Uebel; in ſo fern ſie an und vor ſich ſelbſt
gut, oder boͤſe ſind, oder wegen der hinzu-
kommenden Beſtimmungen (accidentales
determinationes) gut, oder boͤſe werden;
daß es alſo nicht noͤthig iſt, daß ſie erſt
durch einen Befehl gute, oder durch ein
Verboth boͤſe Handlungen werden.
Die in-
nere Guͤ-
te und
das inne-
re Uebel
(Schaͤd-
lichkeit)
der Hand-
lungen.
§. 15.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/45>, abgerufen am 21.11.2024.
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