die Unvollkommenheit des Menschen, oder seines Zustandes befördern, einen Bewegungsgrund in sich enthalten, sie nicht zu wollen, und also an und vor sich selbst verabscheuungsfähig sind, oder so beschaffen, daß man sie nicht will.
§. 16.
Die Richtigkeit einer HandlungDie Richtig- keit einer Hand- lung. (rectitudo actionis) ist die Uebereinstim- mung derselben mit allen wesentlichen Be- stimmungen des Menschen, so daß also die Handlung den hinreichenden Grund in ih- nen allen zusammen genommen habe; und folglich durch dieselben deutlich eingesehen werden könne, warum sie so und nicht an- ders beschaffen seyn müße. Eine richti- ge Handlung erfordert also den über- einstimmenden Gebrauch aller Kräfte der Seele, wie auch der bewegenden Kraft (fa- cultatis loco motivae).
§. 17.
Derowegen, wenn bey einer freyenDer Mangel der Hand- lung, die Schuld, die Boß- heit. Handlung entweder von Seiten des Verstandes, oder des Willens, oder der bewegenden Kraft etwas fehlt; so entsteht ein Mangel der Richtig- keit. Man nennt aber den Mangel der Richtigkeit einer Handlung, welchen man durch den Gebrauch des Verstandes hätte vermeiden können (vincibilem),ein Verse-
hen
und ihrer Zurechnung.
die Unvollkommenheit des Menſchen, oder ſeines Zuſtandes befoͤrdern, einen Bewegungsgrund in ſich enthalten, ſie nicht zu wollen, und alſo an und vor ſich ſelbſt verabſcheuungsfaͤhig ſind, oder ſo beſchaffen, daß man ſie nicht will.
§. 16.
Die Richtigkeit einer HandlungDie Richtig- keit einer Hand- lung. (rectitudo actionis) iſt die Uebereinſtim- mung derſelben mit allen weſentlichen Be- ſtimmungen des Menſchen, ſo daß alſo die Handlung den hinreichenden Grund in ih- nen allen zuſammen genommen habe; und folglich durch dieſelben deutlich eingeſehen werden koͤnne, warum ſie ſo und nicht an- ders beſchaffen ſeyn muͤße. Eine richti- ge Handlung erfordert alſo den uͤber- einſtimmenden Gebrauch aller Kraͤfte der Seele, wie auch der bewegenden Kraft (fa- cultatis loco motivæ).
§. 17.
Derowegen, wenn bey einer freyenDer Mangel der Hand- lung, die Schuld, die Boß- heit. Handlung entweder von Seiten des Verſtandes, oder des Willens, oder der bewegenden Kraft etwas fehlt; ſo entſteht ein Mangel der Richtig- keit. Man nennt aber den Mangel der Richtigkeit einer Handlung, welchen man durch den Gebrauch des Verſtandes haͤtte vermeiden koͤnnen (vincibilem),ein Verſe-
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und ihrer Zurechnung.
die Unvollkommenheit des Menſchen,
oder ſeines Zuſtandes befoͤrdern, einen
Bewegungsgrund in ſich enthalten,
ſie nicht zu wollen, und alſo an und
vor ſich ſelbſt verabſcheuungsfaͤhig
ſind, oder ſo beſchaffen, daß man ſie
nicht will.
§. 16.
Die Richtigkeit einer Handlung
(rectitudo actionis) iſt die Uebereinſtim-
mung derſelben mit allen weſentlichen Be-
ſtimmungen des Menſchen, ſo daß alſo die
Handlung den hinreichenden Grund in ih-
nen allen zuſammen genommen habe; und
folglich durch dieſelben deutlich eingeſehen
werden koͤnne, warum ſie ſo und nicht an-
ders beſchaffen ſeyn muͤße. Eine richti-
ge Handlung erfordert alſo den uͤber-
einſtimmenden Gebrauch aller Kraͤfte der
Seele, wie auch der bewegenden Kraft (fa-
cultatis loco motivæ).
Die
Richtig-
keit einer
Hand-
lung.
§. 17.
Derowegen, wenn bey einer freyen
Handlung entweder von Seiten des
Verſtandes, oder des Willens, oder
der bewegenden Kraft etwas fehlt;
ſo entſteht ein Mangel der Richtig-
keit. Man nennt aber den Mangel der
Richtigkeit einer Handlung, welchen man
durch den Gebrauch des Verſtandes haͤtte
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Der
Mangel
der
Hand-
lung, die
Schuld,
die Boß-
heit.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/47>, abgerufen am 23.11.2024.
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