auch der Eigenthumsherr des herr- schenden Guts eine Servitut erlassen. Die Güter werden wie Personen betrachtet, deren eine der andern zu etwas verbunden ist; und die ietzigen Eigenthumsherren der Güter stellen die Güter vor, von welchen die Ver- bindlichkeiten und Rechte, welche auf den Gü- tern haften, auf sie kommen.
§. 711.
Wie viel es Arten von Ser- vituten giebt.
Weil eine Servitut zu dem Ende eingeräu- met wird, daß der, dem sie eingeräumet wird, durch eine einem andern zugehörige Sache ei- nen gewissen Nutzen erhält (§. 708.); so giebt es so viel Arten der Servitut, als auf wie vielerley Art und Weise eine gewisse Person, oder ein gewisser Besitzer eines Gutes durch eine einem andern zugehörige Sache, oder durch eines andern Gut einen Nutzen ha- ben, oder den Genuß von Früchten erhalten kann.
§. 712.
Von den Arten der Ser- vituten der Gü- ter.
Die gewöhnlichen Servituten der Güter haben in dem bürgerlichen Rechte einen Nah- men bekommen. Also nennt man die Servi- tut eines zu tragenden Gebäudes(ser- vitus oneris ferendi), wenn die Wand unsers Nachbars, oder eine Säule desselben eine Last von unserm Gebäude unterstützen muß; derjenige also, der die Servitut schuldig ist, muß sie im baulichen We- sen erhalten. Da aber zur Erhaltung im
bauli-
II.Theil 15. Hauptſtuͤck.
auch der Eigenthumsherr des herr- ſchenden Guts eine Servitut erlaſſen. Die Guͤter werden wie Perſonen betrachtet, deren eine der andern zu etwas verbunden iſt; und die ietzigen Eigenthumsherren der Guͤter ſtellen die Guͤter vor, von welchen die Ver- bindlichkeiten und Rechte, welche auf den Guͤ- tern haften, auf ſie kommen.
§. 711.
Wie viel es Arten von Ser- vituten giebt.
Weil eine Servitut zu dem Ende eingeraͤu- met wird, daß der, dem ſie eingeraͤumet wird, durch eine einem andern zugehoͤrige Sache ei- nen gewiſſen Nutzen erhaͤlt (§. 708.); ſo giebt es ſo viel Arten der Servitut, als auf wie vielerley Art und Weiſe eine gewiſſe Perſon, oder ein gewiſſer Beſitzer eines Gutes durch eine einem andern zugehoͤrige Sache, oder durch eines andern Gut einen Nutzen ha- ben, oder den Genuß von Fruͤchten erhalten kann.
§. 712.
Von den Arten der Ser- vituten der Guͤ- ter.
Die gewoͤhnlichen Servituten der Guͤter haben in dem buͤrgerlichen Rechte einen Nah- men bekommen. Alſo nennt man die Servi- tut eines zu tragenden Gebaͤudes(ſer- vitus oneris ferendi), wenn die Wand unſers Nachbars, oder eine Saͤule deſſelben eine Laſt von unſerm Gebaͤude unterſtuͤtzen muß; derjenige alſo, der die Servitut ſchuldig iſt, muß ſie im baulichen We- ſen erhalten. Da aber zur Erhaltung im
bauli-
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II. Theil 15. Hauptſtuͤck.
auch der Eigenthumsherr des herr-
ſchenden Guts eine Servitut erlaſſen.
Die Guͤter werden wie Perſonen betrachtet,
deren eine der andern zu etwas verbunden iſt;
und die ietzigen Eigenthumsherren der Guͤter
ſtellen die Guͤter vor, von welchen die Ver-
bindlichkeiten und Rechte, welche auf den Guͤ-
tern haften, auf ſie kommen.
§. 711.
Weil eine Servitut zu dem Ende eingeraͤu-
met wird, daß der, dem ſie eingeraͤumet wird,
durch eine einem andern zugehoͤrige Sache ei-
nen gewiſſen Nutzen erhaͤlt (§. 708.); ſo
giebt es ſo viel Arten der Servitut,
als auf wie vielerley Art und Weiſe
eine gewiſſe Perſon, oder ein gewiſſer
Beſitzer eines Gutes durch eine einem
andern zugehoͤrige Sache, oder durch
eines andern Gut einen Nutzen ha-
ben, oder den Genuß von Fruͤchten
erhalten kann.
§. 712.
Die gewoͤhnlichen Servituten der Guͤter
haben in dem buͤrgerlichen Rechte einen Nah-
men bekommen. Alſo nennt man die Servi-
tut eines zu tragenden Gebaͤudes (ſer-
vitus oneris ferendi), wenn die Wand
unſers Nachbars, oder eine Saͤule deſſelben
eine Laſt von unſerm Gebaͤude unterſtuͤtzen
muß; derjenige alſo, der die Servitut
ſchuldig iſt, muß ſie im baulichen We-
ſen erhalten. Da aber zur Erhaltung im
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/528>, abgerufen am 22.11.2024.
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