Lasten beschweren, welche kein Ver- hältniß gegen sie haben (§. 1057.).
§. 1115.
Von Handels- städten.
Handelsstädte(emporia) nennet man Oerter, welche zum beständigen Handel un- ter den Völckern gewidmet sind. Es muß demnach erlaubet seyn, daß man zu ie- derzeit zum Verkauf stehende Waaren in dieselben hineinbringen, und die gekauften aus denselben herausführen könne. Da der Handel durch sie erleichtert wird; so müssen Handelsstädte angele- get, und was zur Gemächlichkeit des Handels in ihnen gereichet, veranstal- tet werden (§. 1113.). Hierher gehöret auch, daß man zur Beförderung des Handels nützliche Privilegien, z. E. ei- ner beständigen Wohnung, des Be- sitzes unbeweglicher Güther, der freyen Religionsübung, des Gebrauchs des Rechts ihres Vaterlandes unter einan- der, der Zollfreyheit, oder daß man weniger zahlet als es ordentlich trägt, u. s. f. ertheile. Und daraus ist klar, wo- zu ein Volck das andere durch Verträge ver- binden könne.
§. 1116.
Von den Haasen.
Zur Beförderung des Handels auf der See dienen die Haafen, welches eingeschlos- sene Oerter am Ufer des Meeres sind, in welche man Waaren mit Schiffen ein und aus bringen kann. Damit denen Handeln-
den
IV.Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten
Laſten beſchweren, welche kein Ver- haͤltniß gegen ſie haben (§. 1057.).
§. 1115.
Von Handels- ſtaͤdten.
Handelsſtaͤdte(emporia) nennet man Oerter, welche zum beſtaͤndigen Handel un- ter den Voͤlckern gewidmet ſind. Es muß demnach erlaubet ſeyn, daß man zu ie- derzeit zum Verkauf ſtehende Waaren in dieſelben hineinbringen, und die gekauften aus denſelben herausfuͤhren koͤnne. Da der Handel durch ſie erleichtert wird; ſo muͤſſen Handelsſtaͤdte angele- get, und was zur Gemaͤchlichkeit des Handels in ihnen gereichet, veranſtal- tet werden (§. 1113.). Hierher gehoͤret auch, daß man zur Befoͤrderung des Handels nuͤtzliche Privilegien, z. E. ei- ner beſtaͤndigen Wohnung, des Be- ſitzes unbeweglicher Guͤther, der freyen Religionsuͤbung, des Gebrauchs des Rechts ihres Vaterlandes unter einan- der, der Zollfreyheit, oder daß man weniger zahlet als es ordentlich traͤgt, u. ſ. f. ertheile. Und daraus iſt klar, wo- zu ein Volck das andere durch Vertraͤge ver- binden koͤnne.
§. 1116.
Von den Haaſen.
Zur Befoͤrderung des Handels auf der See dienen die Haafen, welches eingeſchloſ- ſene Oerter am Ufer des Meeres ſind, in welche man Waaren mit Schiffen ein und aus bringen kann. Damit denen Handeln-
den
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IV. Th. 3. Hauptſt. Von den Pflichten
Laſten beſchweren, welche kein Ver-
haͤltniß gegen ſie haben (§. 1057.).
§. 1115.
Handelsſtaͤdte (emporia) nennet man
Oerter, welche zum beſtaͤndigen Handel un-
ter den Voͤlckern gewidmet ſind. Es muß
demnach erlaubet ſeyn, daß man zu ie-
derzeit zum Verkauf ſtehende Waaren
in dieſelben hineinbringen, und die
gekauften aus denſelben herausfuͤhren
koͤnne. Da der Handel durch ſie erleichtert
wird; ſo muͤſſen Handelsſtaͤdte angele-
get, und was zur Gemaͤchlichkeit des
Handels in ihnen gereichet, veranſtal-
tet werden (§. 1113.). Hierher gehoͤret
auch, daß man zur Befoͤrderung des
Handels nuͤtzliche Privilegien, z. E. ei-
ner beſtaͤndigen Wohnung, des Be-
ſitzes unbeweglicher Guͤther, der freyen
Religionsuͤbung, des Gebrauchs des
Rechts ihres Vaterlandes unter einan-
der, der Zollfreyheit, oder daß man
weniger zahlet als es ordentlich traͤgt,
u. ſ. f. ertheile. Und daraus iſt klar, wo-
zu ein Volck das andere durch Vertraͤge ver-
binden koͤnne.
§. 1116.
Zur Befoͤrderung des Handels auf der
See dienen die Haafen, welches eingeſchloſ-
ſene Oerter am Ufer des Meeres ſind, in
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 814. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/850>, abgerufen am 22.11.2024.
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