Empfindungen, Betrachtungen, und Würk- samkeit: alles sehr verschiedne und dennoch sehr wohl mit einander vereinbare Verhält- niße des menschlichen Lebens. Jeder Zu- stand unter denselben, hat seine besondern eigenthümlichen Freuden, für den, der sie aufzusuchen und zu genießen weiß. Und dennoch ist der Mensch eben so wohl für die eine, als für die andre Gattung dieser Freuden erschaffen. Unser Leben soll unter denselben, auf gleiche Weise, wie unter Arbeit und Erholung, unter Genuß und Bestreben, unter Aussaat und Erndte ge- theilt seyn.
Es giebt keine unter allen Arten der Vergnügungen des Lebens, von der nie- drigsten bis zur höchsten, die nicht sowohl einsam, als gesellschaftlich genoßen wer- den könnte; keine, die nicht, auf diese oder jene Art genoßen, immer ihre verschiednen Vortheile und Reize mit sich führte; keine aber, die nicht zulezt verlieren, in Unan-
nehm-
Empfindungen, Betrachtungen, und Würk- ſamkeit: alles ſehr verſchiedne und dennoch ſehr wohl mit einander vereinbare Verhält- niße des menſchlichen Lebens. Jeder Zu- ſtand unter denſelben, hat ſeine beſondern eigenthümlichen Freuden, für den, der ſie aufzuſuchen und zu genießen weiß. Und dennoch iſt der Menſch eben ſo wohl für die eine, als für die andre Gattung dieſer Freuden erſchaffen. Unſer Leben ſoll unter denſelben, auf gleiche Weiſe, wie unter Arbeit und Erholung, unter Genuß und Beſtreben, unter Ausſaat und Erndte ge- theilt ſeyn.
Es giebt keine unter allen Arten der Vergnügungen des Lebens, von der nie- drigſten bis zur höchſten, die nicht ſowohl einſam, als geſellſchaftlich genoßen wer- den könnte; keine, die nicht, auf dieſe oder jene Art genoßen, immer ihre verſchiednen Vortheile und Reize mit ſich führte; keine aber, die nicht zulezt verlieren, in Unan-
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[VIII/0012]
Empfindungen, Betrachtungen, und Würk-
ſamkeit: alles ſehr verſchiedne und dennoch
ſehr wohl mit einander vereinbare Verhält-
niße des menſchlichen Lebens. Jeder Zu-
ſtand unter denſelben, hat ſeine beſondern
eigenthümlichen Freuden, für den, der ſie
aufzuſuchen und zu genießen weiß. Und
dennoch iſt der Menſch eben ſo wohl für die
eine, als für die andre Gattung dieſer
Freuden erſchaffen. Unſer Leben ſoll unter
denſelben, auf gleiche Weiſe, wie unter
Arbeit und Erholung, unter Genuß und
Beſtreben, unter Ausſaat und Erndte ge-
theilt ſeyn.
Es giebt keine unter allen Arten der
Vergnügungen des Lebens, von der nie-
drigſten bis zur höchſten, die nicht ſowohl
einſam, als geſellſchaftlich genoßen wer-
den könnte; keine, die nicht, auf dieſe oder
jene Art genoßen, immer ihre verſchiednen
Vortheile und Reize mit ſich führte; keine
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. VIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/12>, abgerufen am 18.06.2024.
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