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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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in der Würde seiner Freunde, vor allen Engeln
glänzen. Wir haben oft Trübsal und Angst in
dieser Welt; getrost! Jesus Christus hat die
Welt überwunden!
er ist durchs Leiden des
Todes gekrönt zu seiner Herrlichkeit eingegangen;
seine ersten Freunde sind ihm dahin gefolgt; un-
zählbare Fromme, aus allen Zeiten, sehn schon
ihre Hoffnung an seinem Throne vollendet, und
haben ihre Krone errungen: mit ihnen, mit Je-
su Christo, werden auch wir bald über alle Lei-
den triumphiren, und unsre erkämpfte Krone mit
Jauchzen vor seinem Throne niederlegen! Was
sind dagegen die, oft mit Blut erfochtnen, oft
mit unsägl[i]cher Mühe getragnen Kronen der Er-
de? was die Würden am Fürstenthron, von
Neidern verbittert? was der Ruhm, den uns
Völker zujauchzen? was ein lobpreisendes Grab-
mahl? was der Nachruhm ganzer Jahrhunderte,
des wir nicht werth sind, oder der unsrer nicht
werth ist? was sind sie, gegen die Ehre dort
oben, wenn Jesus Christus uns für seine Freun-
de, seine Reichsgenoßen, seine Miterben des
ewigen Lebens erkennt; wenn er unsern Werth
und unser wahres Verdienst offenbar macht;
wenn keiner unsrer Miterben uns beneidet; wenn
Engel und Auserwählte mit reiner ewiger Freund-

schaft



in der Würde ſeiner Freunde, vor allen Engeln
glänzen. Wir haben oft Trübſal und Angſt in
dieſer Welt; getroſt! Jeſus Chriſtus hat die
Welt überwunden!
er iſt durchs Leiden des
Todes gekrönt zu ſeiner Herrlichkeit eingegangen;
ſeine erſten Freunde ſind ihm dahin gefolgt; un-
zählbare Fromme, aus allen Zeiten, ſehn ſchon
ihre Hoffnung an ſeinem Throne vollendet, und
haben ihre Krone errungen: mit ihnen, mit Je-
ſu Chriſto, werden auch wir bald über alle Lei-
den triumphiren, und unſre erkämpfte Krone mit
Jauchzen vor ſeinem Throne niederlegen! Was
ſind dagegen die, oft mit Blut erfochtnen, oft
mit unſägl[i]cher Mühe getragnen Kronen der Er-
de? was die Würden am Fürſtenthron, von
Neidern verbittert? was der Ruhm, den uns
Völker zujauchzen? was ein lobpreiſendes Grab-
mahl? was der Nachruhm ganzer Jahrhunderte,
des wir nicht werth ſind, oder der unſrer nicht
werth iſt? was ſind ſie, gegen die Ehre dort
oben, wenn Jeſus Chriſtus uns für ſeine Freun-
de, ſeine Reichsgenoßen, ſeine Miterben des
ewigen Lebens erkennt; wenn er unſern Werth
und unſer wahres Verdienſt offenbar macht;
wenn keiner unſrer Miterben uns beneidet; wenn
Engel und Auserwählte mit reiner ewiger Freund-

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[248/0300] in der Würde ſeiner Freunde, vor allen Engeln glänzen. Wir haben oft Trübſal und Angſt in dieſer Welt; getroſt! Jeſus Chriſtus hat die Welt überwunden! er iſt durchs Leiden des Todes gekrönt zu ſeiner Herrlichkeit eingegangen; ſeine erſten Freunde ſind ihm dahin gefolgt; un- zählbare Fromme, aus allen Zeiten, ſehn ſchon ihre Hoffnung an ſeinem Throne vollendet, und haben ihre Krone errungen: mit ihnen, mit Je- ſu Chriſto, werden auch wir bald über alle Lei- den triumphiren, und unſre erkämpfte Krone mit Jauchzen vor ſeinem Throne niederlegen! Was ſind dagegen die, oft mit Blut erfochtnen, oft mit unſäglicher Mühe getragnen Kronen der Er- de? was die Würden am Fürſtenthron, von Neidern verbittert? was der Ruhm, den uns Völker zujauchzen? was ein lobpreiſendes Grab- mahl? was der Nachruhm ganzer Jahrhunderte, des wir nicht werth ſind, oder der unſrer nicht werth iſt? was ſind ſie, gegen die Ehre dort oben, wenn Jeſus Chriſtus uns für ſeine Freun- de, ſeine Reichsgenoßen, ſeine Miterben des ewigen Lebens erkennt; wenn er unſern Werth und unſer wahres Verdienſt offenbar macht; wenn keiner unſrer Miterben uns beneidet; wenn Engel und Auserwählte mit reiner ewiger Freund- ſchaft

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/300>, abgerufen am 22.11.2024.