Dürft ich, am Fuße deines Thrones, Mit deinen Eugeln dich erhöhn; Könnt ich im Antlitz deiues Sohnes, Wie deine Seligen, dich sehn! Ich, hier ein Kind noch, dort ein Mann: -- Wie würdig pries' ich, Gott, dich dann! Mir macht schon jedes deiner Werke Mehr, als ich rühmen kann, bekannt; Enthüllt mir deine Größ und Stärke; Enthüllt den weisesten Verstand; Und Gnade, die selbst Davids Lob Zu schwach, nicht würdig gnug erhob!
Wer wünscht sich nicht oft, in der Stunde der Andacht, den Anblick alles Sichtba- ren von sich entfernen zu können, damit ihn keine Täuschung der Sinne, in der anschauenden Er- kenntniß Gottes hinderte? sich über die ganze sinnliche Welt, zu jener Wohnung der Herrlich- keit Gottes emporzuschwingen, wo die irdische
Sonne
II. Der Chriſt im Tempel der Natur.
Dürft ich, am Fuße deines Thrones, Mit deinen Eugeln dich erhöhn; Könnt ich im Antlitz deiues Sohnes, Wie deine Seligen, dich ſehn! Ich, hier ein Kind noch, dort ein Mann: — Wie würdig prieſ’ ich, Gott, dich dann! Mir macht ſchon jedes deiner Werke Mehr, als ich rühmen kann, bekannt; Enthüllt mir deine Größ und Stärke; Enthüllt den weiſeſten Verſtand; Und Gnade, die ſelbſt Davids Lob Zu ſchwach, nicht würdig gnug erhob!
Wer wünſcht ſich nicht oft, in der Stunde der Andacht, den Anblick alles Sichtba- ren von ſich entfernen zu können, damit ihn keine Täuſchung der Sinne, in der anſchauenden Er- kenntniß Gottes hinderte? ſich über die ganze ſinnliche Welt, zu jener Wohnung der Herrlich- keit Gottes emporzuſchwingen, wo die irdiſche
Sonne
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II.
Der Chriſt im Tempel der Natur.
Dürft ich, am Fuße deines Thrones,
Mit deinen Eugeln dich erhöhn;
Könnt ich im Antlitz deiues Sohnes,
Wie deine Seligen, dich ſehn!
Ich, hier ein Kind noch, dort ein Mann: —
Wie würdig prieſ’ ich, Gott, dich dann!
Mir macht ſchon jedes deiner Werke
Mehr, als ich rühmen kann, bekannt;
Enthüllt mir deine Größ und Stärke;
Enthüllt den weiſeſten Verſtand;
Und Gnade, die ſelbſt Davids Lob
Zu ſchwach, nicht würdig gnug erhob!
Wer wünſcht ſich nicht oft, in der Stunde
der Andacht, den Anblick alles Sichtba-
ren von ſich entfernen zu können, damit ihn keine
Täuſchung der Sinne, in der anſchauenden Er-
kenntniß Gottes hinderte? ſich über die ganze
ſinnliche Welt, zu jener Wohnung der Herrlich-
keit Gottes emporzuſchwingen, wo die irdiſche
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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/68>, abgerufen am 18.06.2024.
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