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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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in das Meer, weswegen das Seil, woran der Pfeil gebunden, und die
Lyne genennet wird, von dem Leinschiesser fast auf solche Art, wie man
Weine in die Keller lässet, aber viel geschwinder, losgelassen wird. Bald
hernach kommt der Fisch wieder hervor, und giebt durch die obere Lufft-
Röhre eine solche Stimme von sich, daß man es auf eine halbe oder gantze
Meilweges hören kan. Alsdann fahren alle 3. Chaloupen wieder auf
ihn zu, und die Leine, daran der Fisch fest ist, weist ihnen den Weg. Wel-
cher nun am ersten hinzu kommet, schiesset ihm wieder einen Harpoen in
den Leib, worauf das Thier wieder untergehet; wenn er zum dritten mal
hervor kommet, geben sie ihm keinen Harpoen mehr, sondern stossen ihm die
Lensen oder Stoß-Eisen, wie Schweins-Spiesse, offt in den Leib, welche
doch nicht darinn stecken bleiben, weil sie keine Widerhacken haben.
Wenn er nun durch viele Wunden ermüdet ist, so fahren sie mit dem Stoß-
Eisen gar in den Leib, bis sie ein Haupt- und vornehm Viscus treffen, wel-
ches daran erkennet wird, wenn nemlich das Blut aus den Lufft-Röhren
wie ein Strom heraus schiesset, und der Fisch sich vollends zu Tode wütet,
auch mit seinem Schwantz und Finnen also von sich schmeisset, daß es auf
eine halbe Meilweges zu hören, und wie ein groß Stück Geschütz, so los-
gebrennet wird, donnern soll. Hiervon ist Axungia Ceti, oder der Tran;
der Priapus Ceti, das männliche Glied, so eine besänfftigende Krafft hat,
und wider die rothe Ruhr gerühmet wird; die Gosta sartoria, oder Fisch-
bein, sind seine Kiefer, welche ihm statt der Zähne, weil er keine hat, die-
nen; vom Spermate Ceti oder Wallrat suche an gehörigem Ort.

Balatrones, Brey-Mäuler, oder welche mit vollem Munde reden,
nicht anders als hätten sie Brey im Maul.

Balaustium, siehe Malus Punica.

Balbuties, das Stammern, Stottern, Anstossen in der Rede.

Balistae os, siehe Astragalus.

Balneator, ein Bader.

Balneum, ein Bad, ist eine Formel eines äusserlichen Medicaments,
so aus unterschiedlichen Kräutern, Blumen, Wurtzeln etc. bestehet, welche
in gekochet werden, da sich denn der Patient am gantzen Leibe badet.
Hierbey ist zu mercken, daß die Dosis der Kräuter und Blumen zum wenig-
sten auf M. xij. die Radices vj. bis viij. die Saamen jv. bis vj. verschrie-
ben werden, ja man hat auch auf das Alter und Grösse des Leibes zu sehen,
denn ein Kind darff nicht so viel als ein Erwachsener, z. E. können folgende
Species zum Bade wider Lähmung der Glieder seyn:

fol.

BA
in das Meer, weswegen das Seil, woran der Pfeil gebunden, und die
Lyne genennet wird, von dem Leinſchieſſer faſt auf ſolche Art, wie man
Weine in die Keller laͤſſet, aber viel geſchwinder, losgelaſſen wird. Bald
hernach kommt der Fiſch wieder hervor, und giebt durch die obere Lufft-
Roͤhre eine ſolche Stimme von ſich, daß man es auf eine halbe oder gantze
Meilweges hoͤren kan. Alsdann fahren alle 3. Chaloupen wieder auf
ihn zu, und die Leine, daran der Fiſch feſt iſt, weiſt ihnen den Weg. Wel-
cher nun am erſten hinzu kommet, ſchieſſet ihm wieder einen Harpoen in
den Leib, worauf das Thier wieder untergehet; wenn er zum dritten mal
hervor kommet, geben ſie ihm keinen Harpoen mehr, ſondern ſtoſſen ihm die
Lenſen oder Stoß-Eiſen, wie Schweins-Spieſſe, offt in den Leib, welche
doch nicht darinn ſtecken bleiben, weil ſie keine Widerhacken haben.
Wenn er nun durch viele Wunden ermuͤdet iſt, ſo fahren ſie mit dem Stoß-
Eiſen gar in den Leib, bis ſie ein Haupt- und vornehm Viſcus treffen, wel-
ches daran erkennet wird, wenn nemlich das Blut aus den Lufft-Roͤhren
wie ein Strom heraus ſchieſſet, und der Fiſch ſich vollends zu Tode wuͤtet,
auch mit ſeinem Schwantz und Finnen alſo von ſich ſchmeiſſet, daß es auf
eine halbe Meilweges zu hoͤren, und wie ein groß Stuͤck Geſchuͤtz, ſo los-
gebrennet wird, donnern ſoll. Hiervon iſt Axungia Ceti, oder der Tran;
der Priapus Ceti, das maͤnnliche Glied, ſo eine beſaͤnfftigende Krafft hat,
und wider die rothe Ruhr geruͤhmet wird; die Goſta ſartoria, oder Fiſch-
bein, ſind ſeine Kiefer, welche ihm ſtatt der Zaͤhne, weil er keine hat, die-
nen; vom Spermate Ceti oder Wallrat ſuche an gehoͤrigem Ort.

Balatrones, Brey-Maͤuler, oder welche mit vollem Munde reden,
nicht anders als haͤtten ſie Brey im Maul.

Balauſtium, ſiehe Malus Punica.

Balbuties, das Stammern, Stottern, Anſtoſſen in der Rede.

Baliſtæ os, ſiehe Aſtragalus.

Balneator, ein Bader.

Balneum, ein Bad, iſt eine Formel eines aͤuſſerlichen Medicaments,
ſo aus unterſchiedlichen Kraͤutern, Blumen, Wurtzeln ꝛc. beſtehet, welche
in 🜄 gekochet werden, da ſich denn der Patient am gantzen Leibe badet.
Hierbey iſt zu mercken, daß die Doſis der Kraͤuter und Blumen zum wenig-
ſten auf M. xij. die Radices ℥vj. bis viij. die Saamen ℥jv. bis vj. verſchrie-
ben werden, ja man hat auch auf das Alter und Groͤſſe des Leibes zu ſehen,
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[110/0122] BA in das Meer, weswegen das Seil, woran der Pfeil gebunden, und die Lyne genennet wird, von dem Leinſchieſſer faſt auf ſolche Art, wie man Weine in die Keller laͤſſet, aber viel geſchwinder, losgelaſſen wird. Bald hernach kommt der Fiſch wieder hervor, und giebt durch die obere Lufft- Roͤhre eine ſolche Stimme von ſich, daß man es auf eine halbe oder gantze Meilweges hoͤren kan. Alsdann fahren alle 3. Chaloupen wieder auf ihn zu, und die Leine, daran der Fiſch feſt iſt, weiſt ihnen den Weg. Wel- cher nun am erſten hinzu kommet, ſchieſſet ihm wieder einen Harpoen in den Leib, worauf das Thier wieder untergehet; wenn er zum dritten mal hervor kommet, geben ſie ihm keinen Harpoen mehr, ſondern ſtoſſen ihm die Lenſen oder Stoß-Eiſen, wie Schweins-Spieſſe, offt in den Leib, welche doch nicht darinn ſtecken bleiben, weil ſie keine Widerhacken haben. Wenn er nun durch viele Wunden ermuͤdet iſt, ſo fahren ſie mit dem Stoß- Eiſen gar in den Leib, bis ſie ein Haupt- und vornehm Viſcus treffen, wel- ches daran erkennet wird, wenn nemlich das Blut aus den Lufft-Roͤhren wie ein Strom heraus ſchieſſet, und der Fiſch ſich vollends zu Tode wuͤtet, auch mit ſeinem Schwantz und Finnen alſo von ſich ſchmeiſſet, daß es auf eine halbe Meilweges zu hoͤren, und wie ein groß Stuͤck Geſchuͤtz, ſo los- gebrennet wird, donnern ſoll. Hiervon iſt Axungia Ceti, oder der Tran; der Priapus Ceti, das maͤnnliche Glied, ſo eine beſaͤnfftigende Krafft hat, und wider die rothe Ruhr geruͤhmet wird; die Goſta ſartoria, oder Fiſch- bein, ſind ſeine Kiefer, welche ihm ſtatt der Zaͤhne, weil er keine hat, die- nen; vom Spermate Ceti oder Wallrat ſuche an gehoͤrigem Ort. Balatrones, Brey-Maͤuler, oder welche mit vollem Munde reden, nicht anders als haͤtten ſie Brey im Maul. Balauſtium, ſiehe Malus Punica. Balbuties, das Stammern, Stottern, Anſtoſſen in der Rede. Baliſtæ os, ſiehe Aſtragalus. Balneator, ein Bader. Balneum, ein Bad, iſt eine Formel eines aͤuſſerlichen Medicaments, ſo aus unterſchiedlichen Kraͤutern, Blumen, Wurtzeln ꝛc. beſtehet, welche in 🜄 gekochet werden, da ſich denn der Patient am gantzen Leibe badet. Hierbey iſt zu mercken, daß die Doſis der Kraͤuter und Blumen zum wenig- ſten auf M. xij. die Radices ℥vj. bis viij. die Saamen ℥jv. bis vj. verſchrie- ben werden, ja man hat auch auf das Alter und Groͤſſe des Leibes zu ſehen, denn ein Kind darff nicht ſo viel als ein Erwachſener, z. E. koͤnnen folgende Species zum Bade wider Laͤhmung der Glieder ſeyn: ℞ fol.

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/122>, abgerufen am 27.11.2024.