Calcarinus Lapis, der Kalck-Stein, ist einer dunckel-grauen Farbe; davon findet sich in den Officinen (1) Calx viva, lebendiger Kalck, (2) Calx lota, gewaschener Kalck, (3) Lixivium, Lauge, und (4) Spiritus.
Calcatrippa, Consolida regalis, Flos regius,Ritter-Sporn, Ler- chen-Klan, blühet im Majo und Junio, das Kraut mit den Blumen treibt die Menses, Harn und Geburt, dienen wider Gelb- und Wasser- sucht, Nachwehen der Kindbetterinnen; hievon ist dest. und Conserva.
Calcinatio, ist eine sehr offt vorkommende Chymische Operation, da ein Mixtum Corpus oder vermischter Cörper in einen Kalck, das ist, in ein gantz subtiles Pulver verwandelt oder verändert wird. Dieses ist aber ein gemeiner Name, und begreifft viel Gattungen unter sich; denn eine andere ist die vermögende, potentialis, eine andere die würckliche, actualis; diese wird unmittelbar durch das Feuer, jene aber durch Men- strua verrichtet. Bey der ersten Art ist zu mercken, daß nicht allezeit das Küchen-Feuer zu derselben erfodert werde, sondern schon das Sonnen- Feuer, oder das aus dem lebendigen Kalck, oder auch aus dem Concurs der Saltze entstehende schon genug sey, welches aus der Calcination des li, oder ii, vermöge eines Brenn-Spiegels, und nach Vigani method. das C. C. philosophice zu calciniren, erhellet. Was die Potential oder vermögende Calcination betrifft, so muß observiret werden, daß wieder un- terschiedliche Species darunter stehen, welche alle unter dem Titul der feuchten und trockenen begriffen werden können: Die humida oder feuchte geschiehet durch Menstrua, sonderlich durch Salina, z. E. , , O is, zuweilen auch durch simpl. indem das harte C. C. brüchlich gemachet wird. Sie wird aber auf zweyfache Art verrichtet, erstlich, wenn die zu calcinirenden Cörper in das Menstruum getuncket werden, und dann heist sie immersiva; vors andere, wenn sie nur aufgehangen werden, und im Dampff des resolvirten Menstrui stehen, und dann wird sie vapo- rosa genannt. Hieher gehöret auch die Calcination des Martis und Veneris, welche von der Lufft geschiehet. Was im übrigen die trockne Calcination betrifft, so observiret man solche (1) in der Amalgamation, (2) in der Fumigation, wann von dem Rauch des Schwefels die Ei- sen- oder Kupffer-Platten brüchlich gemacht werden, (3) in der Cae- mentation.
Calcinatum majus Poterii, ist ein aus dem Mercurio bereitetes
Medi-
CA
Calcar, ſiehe Calx.
Calcarinus Lapis, der Kalck-Stein, iſt einer dunckel-grauen Farbe; davon findet ſich in den Officinen (1) Calx viva, lebendiger Kalck, (2) Calx lota, gewaſchener Kalck, (3) Lixivium, Lauge, und (4) Spiritus.
Calcatrippa, Conſolida regalis, Flos regius,Ritter-Sporn, Ler- chen-Klan, bluͤhet im Majo und Junio, das Kraut mit den Blumen treibt die Menſes, Harn und Geburt, dienen wider Gelb- und Waſſer- ſucht, Nachwehen der Kindbetterinnen; hievon iſt 🜄 deſt. und Conſerva.
Calcinatio, iſt eine ſehr offt vorkommende Chymiſche Operation, da ein Mixtum Corpus oder vermiſchter Coͤrper in einen Kalck, das iſt, in ein gantz ſubtiles Pulver verwandelt oder veraͤndert wird. Dieſes iſt aber ein gemeiner Name, und begreifft viel Gattungen unter ſich; denn eine andere iſt die vermoͤgende, potentialis, eine andere die wuͤrckliche, actualis; dieſe wird unmittelbar durch das Feuer, jene aber durch Men- ſtrua verrichtet. Bey der erſten Art iſt zu mercken, daß nicht allezeit das Kuͤchen-Feuer zu derſelben erfodert werde, ſondern ſchon das Sonnen- Feuer, oder das aus dem lebendigen Kalck, oder auch aus dem Concurs der Saltze entſtehende ſchon genug ſey, welches aus der Calcination des 🜖li, oder ♁ ii, vermoͤge eines Brenn-Spiegels, und nach Vigani method. das C. C. philoſophice zu calciniren, erhellet. Was die Potential oder vermoͤgende Calcination betrifft, ſo muß obſerviret werden, daß wieder un- terſchiedliche Species darunter ſtehen, welche alle unter dem Titul der feuchten und trockenen begriffen werden koͤnnen: Die humida oder feuchte geſchiehet durch Menſtrua, ſonderlich durch Salina, z. E. 🜅, 🜆, Ω 🜔is, zuweilen auch durch 🜄 ſimpl. indem das harte C. C. bruͤchlich gemachet wird. Sie wird aber auf zweyfache Art verrichtet, erſtlich, wenn die zu calcinirenden Coͤrper in das Menſtruum getuncket werden, und dann heiſt ſie immerſiva; vors andere, wenn ſie nur aufgehangen werden, und im Dampff des reſolvirten Menſtrui ſtehen, und dann wird ſie vapo- roſa genannt. Hieher gehoͤret auch die Calcination des Martis und Veneris, welche von der Lufft geſchiehet. Was im uͤbrigen die trockne Calcination betrifft, ſo obſerviret man ſolche (1) in der Amalgamation, (2) in der Fumigation, wann von dem Rauch des Schwefels die Ei- ſen- oder Kupffer-Platten bruͤchlich gemacht werden, (3) in der Cæ- mentation.
Calcinatum majus Poterii, iſt ein aus dem Mercurio bereitetes
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Calcar, ſiehe Calx.
Calcarinus Lapis, der Kalck-Stein, iſt einer dunckel-grauen Farbe;
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lota, gewaſchener Kalck, (3) Lixivium, Lauge, und (4) Spiritus.
Calcatrippa, Conſolida regalis, Flos regius, Ritter-Sporn, Ler-
chen-Klan, bluͤhet im Majo und Junio, das Kraut mit den Blumen
treibt die Menſes, Harn und Geburt, dienen wider Gelb- und Waſſer-
ſucht, Nachwehen der Kindbetterinnen; hievon iſt 🜄 deſt. und Conſerva.
Calcinatio, iſt eine ſehr offt vorkommende Chymiſche Operation,
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eine andere iſt die vermoͤgende, potentialis, eine andere die wuͤrckliche,
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🜖li, oder ♁ ii, vermoͤge eines Brenn-Spiegels, und nach Vigani method.
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feuchten und trockenen begriffen werden koͤnnen: Die humida oder feuchte
geſchiehet durch Menſtrua, ſonderlich durch Salina, z. E. 🜅, 🜆, Ω 🜔is,
zuweilen auch durch 🜄 ſimpl. indem das harte C. C. bruͤchlich gemachet
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zu calcinirenden Coͤrper in das Menſtruum getuncket werden, und dann
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im Dampff des reſolvirten Menſtrui ſtehen, und dann wird ſie vapo-
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Veneris, welche von der Lufft geſchiehet. Was im uͤbrigen die trockne
Calcination betrifft, ſo obſerviret man ſolche (1) in der Amalgamation,
(2) in der Fumigation, wann von dem Rauch des Schwefels die Ei-
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Calcinatum majus Poterii, iſt ein aus dem Mercurio bereitetes
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/158>, abgerufen am 24.11.2024.
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