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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Capitulum, ein Häuptgen oder Knöpffgen, wird von einigen
Pflantzen, die ein Haupt haben, in welchem der Saame stecket, gesaget,
als Mohn-Häupte, Capita Papaveris. Es bedeutet auch einen kleinen
Processum und Buckel an einem grössern Beine, der von einem andern
Beine aufgenommen wird, oder in dessen Höle stecket. Das Griechische
Wort Condylus, und dieses, dürfften bald einerley Bedeutung haben.

Capo, siehe Capus.

Capock, heisset eine Art Baum-Wolle, deren Wormius in Mus.
pag. 205.
gedencket, ist gar weich, glatt und zart, wird nur zum unterfüt-
tern gebrauchet. Dieser Capock-Baum wächset durchgehends in Jn-
dien, gleichwie die Linden-Bäume, in der Wildniß, und vermehret sich
durch den ausfallenden Saamen oder Körner.

Capparis, Kapern, sind keine Früchte, wie einige vermeynen, son-
dern Augen, oder unzeitige Blumen-Knöpffe eines Sträuchleins, werden
aus Franckreich, Jtalien und Spanien eingemacht gebracht. Je kleiner
und härter sie sind, ie besser sind sie, absonderlich, wenn sie ihre Stiele
noch haben; die Art, wie sie eingemacht werden, ist folgende: Sie nehmen
die ausgewachsenen und vollkommenen Augen, ehe sich die Blume aufthut,
lassen sie etwa 3. oder 4. Stunden im Schatten liegen, daß sie etwas
welck werden, und nicht aufplatzen: nachmalen thun sie Eßig in einen
Topff drauf, decken es zu, und lassen es acht Tage stehen, wenn diese vor-
bey, drücken sie die Capern etwas aus, und weichen sie wieder acht Tage
in neuen und frischen Eßig ein, welches also zum drittenmal wiederholet
wird, alsdann werden sie mit frischem Eßig in die Fäßlein getheilet, und
in andere Länder verschicket. Sie werden bey dem Braten, den Appetit
zu stärcken, gebrauchet.

Capparis fabago leguminosa, falsche oder Bonen-Capern, wer-
den meistentheils in Gärten gezeuget.

Capreolaris oder hederarius anfractus, ist eine Vereinigung der
Saamen-Puls- und Blut-Adern, welche nicht gerades Striches, sondern
als Eppich in einander geflochten, auf beyden Seiten zu den Hoden
gehen.

Capreolus, wird wegen seiner Zartheit der äusserliche krumme Um-
kreiß des Ohrs genennet.

Caprificus, Ficus sylvestris, wilder Feigen-Baum, wird in Graecia
und andern warmen Ländern gefunden. Die Früchte kommen an Kräff-
ten mit dem gepflantzten überein.

Capri-
CA

Capitulum, ein Haͤuptgen oder Knoͤpffgen, wird von einigen
Pflantzen, die ein Haupt haben, in welchem der Saame ſtecket, geſaget,
als Mohn-Haͤupte, Capita Papaveris. Es bedeutet auch einen kleinen
Proceſſum und Buckel an einem groͤſſern Beine, der von einem andern
Beine aufgenommen wird, oder in deſſen Hoͤle ſtecket. Das Griechiſche
Wort Condylus, und dieſes, duͤrfften bald einerley Bedeutung haben.

Capo, ſiehe Capus.

Capock, heiſſet eine Art Baum-Wolle, deren Wormius in Muſ.
pag. 205.
gedencket, iſt gar weich, glatt und zart, wird nur zum unterfuͤt-
tern gebrauchet. Dieſer Capock-Baum waͤchſet durchgehends in Jn-
dien, gleichwie die Linden-Baͤume, in der Wildniß, und vermehret ſich
durch den ausfallenden Saamen oder Koͤrner.

Capparis, Kapern, ſind keine Fruͤchte, wie einige vermeynen, ſon-
dern Augen, oder unzeitige Blumen-Knoͤpffe eines Straͤuchleins, werden
aus Franckreich, Jtalien und Spanien eingemacht gebracht. Je kleiner
und haͤrter ſie ſind, ie beſſer ſind ſie, abſonderlich, wenn ſie ihre Stiele
noch haben; die Art, wie ſie eingemacht werden, iſt folgende: Sie nehmen
die ausgewachſenen und vollkommenen Augen, ehe ſich die Blume aufthut,
laſſen ſie etwa 3. oder 4. Stunden im Schatten liegen, daß ſie etwas
welck werden, und nicht aufplatzen: nachmalen thun ſie Eßig in einen
Topff drauf, decken es zu, und laſſen es acht Tage ſtehen, wenn dieſe vor-
bey, druͤcken ſie die Capern etwas aus, und weichen ſie wieder acht Tage
in neuen und friſchen Eßig ein, welches alſo zum drittenmal wiederholet
wird, alsdann werden ſie mit friſchem Eßig in die Faͤßlein getheilet, und
in andere Laͤnder verſchicket. Sie werden bey dem Braten, den Appetit
zu ſtaͤrcken, gebrauchet.

Capparis fabago leguminoſa, falſche oder Bonen-Capern, wer-
den meiſtentheils in Gaͤrten gezeuget.

Capreolaris oder hederarius anfractus, iſt eine Vereinigung der
Saamen-Puls- und Blut-Adern, welche nicht gerades Striches, ſondern
als Eppich in einander geflochten, auf beyden Seiten zu den Hoden
gehen.

Capreolus, wird wegen ſeiner Zartheit der aͤuſſerliche krumme Um-
kreiß des Ohrs genennet.

Caprificus, Ficus ſylveſtris, wilder Feigen-Baum, wird in Græcia
und andern warmen Laͤndern gefunden. Die Fruͤchte kommen an Kraͤff-
ten mit dem gepflantzten uͤberein.

Capri-
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[158/0170] CA Capitulum, ein Haͤuptgen oder Knoͤpffgen, wird von einigen Pflantzen, die ein Haupt haben, in welchem der Saame ſtecket, geſaget, als Mohn-Haͤupte, Capita Papaveris. Es bedeutet auch einen kleinen Proceſſum und Buckel an einem groͤſſern Beine, der von einem andern Beine aufgenommen wird, oder in deſſen Hoͤle ſtecket. Das Griechiſche Wort Condylus, und dieſes, duͤrfften bald einerley Bedeutung haben. Capo, ſiehe Capus. Capock, heiſſet eine Art Baum-Wolle, deren Wormius in Muſ. pag. 205. gedencket, iſt gar weich, glatt und zart, wird nur zum unterfuͤt- tern gebrauchet. Dieſer Capock-Baum waͤchſet durchgehends in Jn- dien, gleichwie die Linden-Baͤume, in der Wildniß, und vermehret ſich durch den ausfallenden Saamen oder Koͤrner. Capparis, Kapern, ſind keine Fruͤchte, wie einige vermeynen, ſon- dern Augen, oder unzeitige Blumen-Knoͤpffe eines Straͤuchleins, werden aus Franckreich, Jtalien und Spanien eingemacht gebracht. Je kleiner und haͤrter ſie ſind, ie beſſer ſind ſie, abſonderlich, wenn ſie ihre Stiele noch haben; die Art, wie ſie eingemacht werden, iſt folgende: Sie nehmen die ausgewachſenen und vollkommenen Augen, ehe ſich die Blume aufthut, laſſen ſie etwa 3. oder 4. Stunden im Schatten liegen, daß ſie etwas welck werden, und nicht aufplatzen: nachmalen thun ſie Eßig in einen Topff drauf, decken es zu, und laſſen es acht Tage ſtehen, wenn dieſe vor- bey, druͤcken ſie die Capern etwas aus, und weichen ſie wieder acht Tage in neuen und friſchen Eßig ein, welches alſo zum drittenmal wiederholet wird, alsdann werden ſie mit friſchem Eßig in die Faͤßlein getheilet, und in andere Laͤnder verſchicket. Sie werden bey dem Braten, den Appetit zu ſtaͤrcken, gebrauchet. Capparis fabago leguminoſa, falſche oder Bonen-Capern, wer- den meiſtentheils in Gaͤrten gezeuget. Capreolaris oder hederarius anfractus, iſt eine Vereinigung der Saamen-Puls- und Blut-Adern, welche nicht gerades Striches, ſondern als Eppich in einander geflochten, auf beyden Seiten zu den Hoden gehen. Capreolus, wird wegen ſeiner Zartheit der aͤuſſerliche krumme Um- kreiß des Ohrs genennet. Caprificus, Ficus ſylveſtris, wilder Feigen-Baum, wird in Græcia und andern warmen Laͤndern gefunden. Die Fruͤchte kommen an Kraͤff- ten mit dem gepflantzten uͤberein. Capri-

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/170>, abgerufen am 21.11.2024.