Caprifolium, Periclymenam vulgare,Geißblatt, Speck, oder Zaum-Lilie, wird meist in den Lust-Gärten geheget, die Lust-Häuser und Gänge damit zu bekleiden. Aus den Blumen machen etliche ein Oel, aus den Beeren einen Wund-Balsam.
Capsa, Capsella, Capsula, eine Schachtel, sie sey von Pappier oder Holtz, wird bey den Apotheckern, Pulder etc. darinn zu geben, ge- halten. Capsula cordis wird das Häutlein genennet, darmit das Hertz umgeben ist, und welches sonst Pericardium heist. Capsulae atrabiliares heissen bey dem Bartholino die vor diesem und noch heut zu Tag bekann- ten Renes succenturiati.
Capsicum, Siliquastrum,Spanischer Pfeffer, bestehet aus läng- lichten und eines Daumens grossen Schoten, welche roth oder gelb an- zusehen, und einen sehr scharffen und brennenden Geschmack haben, wur- den Anfangs aus Goa und Calicut gebracht, ietzo aber wird er in Lust- Gärten gezogen: das Kraut wächset ohngefehr einer Ellen hoch, hat schwartz-grüne, glatte und länglichte Blätter; neben den Aestlein kom- men weisse Blümlein hervor, welche Fingers-lange Schötlein, die, wenn sie reiff, entweder hoch-roth, gelb oder braun sind, tragen. Man hat dessen vielerley Arten, nachdem die Schoten entweder lang oder rund, gleich oder krumm, glatt oder rauch sind. Der beste Saame, so in den Schoten verschlossen, muß noch frisch seyn, und aus gantzen, grossen und recht rothen Schoten bestehen. Er stärcket den Magen, man condirt ihn auch entweder mit Zucker, oder mit Eßig und Fenchel. Ettmüller rühmet ihn wider die Fieber, am meisten aber verthun ihn die Eßigmacher, so wissen auch die Branntwein-Brenner den schlechten Korn-Brantwein, wenn sie zu viel lauffen lassen, damit zu stärcken.
Capus, Capo, ein Kapaun oder verschnittener Hahn, davon ist in der Officin das Fett und ein destillirt Wasser.
Caput, das Haupt oder der Kopff, wird in sonderliche Theile ge- theilet, und diese Theile haben besondere Namen; massen das vordere Theil des Haupts, so bey denen, die keinen Bart haben, glatt ist, das Angesicht, Antlitz, genennet wird, dessen oberer Theil die Stirn, auch das vorderste und höchste Theil des Haupts geheissen wird: das hintere und niedrige Theil heisset das Hinter-Haupt; die Theile auf beyden Seiten des Haupts werden die Schläfe genannt. Ferner werden wegen dieser Gleich-
heit
CA
Caprifolium, Periclymenam vulgare,Geißblatt, Speck, oder Zaum-Lilie, wird meiſt in den Luſt-Gaͤrten geheget, die Luſt-Haͤuſer und Gaͤnge damit zu bekleiden. Aus den Blumen machen etliche ein Oel, aus den Beeren einen Wund-Balſam.
Capſa, Capſella, Capſula, eine Schachtel, ſie ſey von Pappier oder Holtz, wird bey den Apotheckern, Pulder ꝛc. darinn zu geben, ge- halten. Capſula cordis wird das Haͤutlein genennet, darmit das Hertz umgeben iſt, und welches ſonſt Pericardium heiſt. Capſulæ atrabiliares heiſſen bey dem Bartholino die vor dieſem und noch heut zu Tag bekann- ten Renes ſuccenturiati.
Capſicum, Siliquaſtrum,Spaniſcher Pfeffer, beſtehet aus laͤng- lichten und eines Daumens groſſen Schoten, welche roth oder gelb an- zuſehen, und einen ſehr ſcharffen und brennenden Geſchmack haben, wur- den Anfangs aus Goa und Calicut gebracht, ietzo aber wird er in Luſt- Gaͤrten gezogen: das Kraut waͤchſet ohngefehr einer Ellen hoch, hat ſchwartz-gruͤne, glatte und laͤnglichte Blaͤtter; neben den Aeſtlein kom- men weiſſe Bluͤmlein hervor, welche Fingers-lange Schoͤtlein, die, wenn ſie reiff, entweder hoch-roth, gelb oder braun ſind, tragen. Man hat deſſen vielerley Arten, nachdem die Schoten entweder lang oder rund, gleich oder krumm, glatt oder rauch ſind. Der beſte Saame, ſo in den Schoten verſchloſſen, muß noch friſch ſeyn, und aus gantzen, groſſen und recht rothen Schoten beſtehen. Er ſtaͤrcket den Magen, man condirt ihn auch entweder mit Zucker, oder mit Eßig und Fenchel. Ettmuͤller ruͤhmet ihn wider die Fieber, am meiſten aber verthun ihn die Eßigmacher, ſo wiſſen auch die Branntwein-Brenner den ſchlechten Korn-Brantwein, wenn ſie zu viel lauffen laſſen, damit zu ſtaͤrcken.
Capſula cordis, ſiehe Pericardium.
Capſulæ atrabiliariæ, ſiehe Renes ſuccenturiati.
Capus, Capo, ein Kapaun oder verſchnittener Hahn, davon iſt in der Officin das Fett und ein deſtillirt Waſſer.
Caput, das Haupt oder der Kopff, wird in ſonderliche Theile ge- theilet, und dieſe Theile haben beſondere Namen; maſſen das vordere Theil des Haupts, ſo bey denen, die keinen Bart haben, glatt iſt, das Angeſicht, Antlitz, genennet wird, deſſen oberer Theil die Stirn, auch das vorderſte und hoͤchſte Theil des Haupts geheiſſen wird: das hintere und niedrige Theil heiſſet das Hinter-Haupt; die Theile auf beyden Seiten des Haupts werden die Schlaͤfe genannt. Ferner werden wegen dieſer Gleich-
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Caprifolium, Periclymenam vulgare, Geißblatt, Speck, oder
Zaum-Lilie, wird meiſt in den Luſt-Gaͤrten geheget, die Luſt-Haͤuſer
und Gaͤnge damit zu bekleiden. Aus den Blumen machen etliche ein
Oel, aus den Beeren einen Wund-Balſam.
Capſa, Capſella, Capſula, eine Schachtel, ſie ſey von Pappier
oder Holtz, wird bey den Apotheckern, Pulder ꝛc. darinn zu geben, ge-
halten. Capſula cordis wird das Haͤutlein genennet, darmit das Hertz
umgeben iſt, und welches ſonſt Pericardium heiſt. Capſulæ atrabiliares
heiſſen bey dem Bartholino die vor dieſem und noch heut zu Tag bekann-
ten Renes ſuccenturiati.
Capſicum, Siliquaſtrum, Spaniſcher Pfeffer, beſtehet aus laͤng-
lichten und eines Daumens groſſen Schoten, welche roth oder gelb an-
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den Anfangs aus Goa und Calicut gebracht, ietzo aber wird er in Luſt-
Gaͤrten gezogen: das Kraut waͤchſet ohngefehr einer Ellen hoch, hat
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men weiſſe Bluͤmlein hervor, welche Fingers-lange Schoͤtlein, die, wenn
ſie reiff, entweder hoch-roth, gelb oder braun ſind, tragen. Man hat
deſſen vielerley Arten, nachdem die Schoten entweder lang oder rund,
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Schoten verſchloſſen, muß noch friſch ſeyn, und aus gantzen, groſſen und
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ihn auch entweder mit Zucker, oder mit Eßig und Fenchel. Ettmuͤller
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wenn ſie zu viel lauffen laſſen, damit zu ſtaͤrcken.
Capſula cordis, ſiehe Pericardium.
Capſulæ atrabiliariæ, ſiehe Renes ſuccenturiati.
Capus, Capo, ein Kapaun oder verſchnittener Hahn, davon iſt
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Caput, das Haupt oder der Kopff, wird in ſonderliche Theile ge-
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des Haupts, ſo bey denen, die keinen Bart haben, glatt iſt, das Angeſicht,
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und hoͤchſte Theil des Haupts geheiſſen wird: das hintere und niedrige
Theil heiſſet das Hinter-Haupt; die Theile auf beyden Seiten des
Haupts werden die Schlaͤfe genannt. Ferner werden wegen dieſer Gleich-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/171>, abgerufen am 21.11.2024.
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