wo man etwas zertheilen will, das gelbe Wachs, wo man aber küh- len will, man das weisse Wachs hierzu nehme. Das gelbe wird mehr zu allerhand Pflastern und Salben, das weisse aber zu Pomaden gebrauchet. Man machet auch das Siegel-Wachs von dem gelben, und wird
Cera sigillata citrina, das gelbe Siegel-Wachs mit Orlean,
Cera sigillata nigra, das schwartze mit Kihn-Rauch,
Cera sigillata rubra, das rothe, mit Cinnober oder Orcanetta,
Cera sigillata viridis, das grüne Siegel-Wachs, mit Grünspan gefärbet, und in allerhand Farben zu Kuchen gemacht; Wenn man aber Terpenthin darunter mischet, so entstehet das so genannte Peltz- oder Pfropff-Wachs davon.
Cerasiatum, ist eine Purgantz aus Kirsch-Safft und süssen Aepffeln, mit einer Mercurial-Essenz bereitet, wie beym Libavio zu sehen.
Cerasus, ein Kirsch-Baum, ist mancherley Art; von allen wer- den nur die sauren,Cerasa acida, und süssen Kirschen,Cerasa dulcia, in der Officin gebrauchet. Die sauren Kirschen dienen wider die Hitze und Durst in Fiebern. Die schwartzen oder süssen Kirschen nützen dem Haupt, gegen den Schlag und Lähme: Das schwartze Kirsch-Wasser und O ist köstlich in fallender Sucht, Schlag, Lähme: das von den Kernen gebrannte Wasser treibet , und zermalmet den Stein. Die Tinctur, das Extract. simpl. und composit. sind wider genannte Gebre- chen gut.
Ceratio, heist die Verrichtung oder Arbeit, wenn man etwas mit Wachs überziehet. Wächsen.
Ceratoglossi, siehe Musculus.
Ceratoides, Cornea oder Tunica corniformis, das Horn-Häutlein der Augen, ist ein dickes Häutgen, in der Mitten aber sehr dünn, subtil, gläntzend, tüchtig den Schein anzunehmen, und auch durchzulassen, nicht ungleich den subtil ausgearbeiteten Hörnern, dahero hat dieses Häutlein auch den Namen bekommen.
Ceratomalagma, Ceratum, Cerotum, ist eine Form eines äusserli- chen Medicaments, hält das Mittel zwischen einer Salbe und Pflaster. Jn den Officinen werden schon unterschiedliche fertig gehalten, davon eines und das andere anzuführen, als
Ceratum de Betonica Augustanor. Terebinth. resin. Pin. Cerae flav. ana ij. pulv. Betonic. ß. Mastich. Thuris an ßij. Mumiae ßiß. wenn das
Wachs
CE
wo man etwas zertheilen will, das gelbe Wachs, wo man aber kuͤh- len will, man das weiſſe Wachs hierzu nehme. Das gelbe wird mehr zu allerhand Pflaſtern und Salben, das weiſſe aber zu Pomaden gebrauchet. Man machet auch das Siegel-Wachs von dem gelben, und wird
Cera ſigillata citrina, das gelbe Siegel-Wachs mit Orlean,
Cera ſigillata nigra, das ſchwartze mit Kihn-Rauch,
Cera ſigillata rubra, das rothe, mit Cinnober oder Orcanetta,
Cera ſigillata viridis, das gruͤne Siegel-Wachs, mit Gruͤnſpan gefaͤrbet, und in allerhand Farben zu Kuchen gemacht; Wenn man aber Terpenthin darunter miſchet, ſo entſtehet das ſo genannte Peltz- oder Pfropff-Wachs davon.
Ceraſiatum, iſt eine Purgantz aus Kirſch-Safft und ſuͤſſen Aepffeln, mit einer Mercurial-Eſſenz bereitet, wie beym Libavio zu ſehen.
Ceraſus, ein Kirſch-Baum, iſt mancherley Art; von allen wer- den nur die ſauren,Ceraſa acida, und ſuͤſſen Kirſchen,Ceraſa dulcia, in der Officin gebrauchet. Die ſauren Kirſchen dienen wider die Hitze und Durſt in Fiebern. Die ſchwartzen oder ſuͤſſen Kirſchen nuͤtzen dem Haupt, gegen den Schlag und Laͤhme: Das ſchwartze Kirſch-Waſſer und Ω iſt koͤſtlich in fallender Sucht, Schlag, Laͤhme: das von den Kernen gebrannte Waſſer treibet 🝕, und zermalmet den Stein. Die Tinctur, das Extract. ſimpl. und compoſit. ſind wider genannte Gebre- chen gut.
Ceratio, heiſt die Verrichtung oder Arbeit, wenn man etwas mit Wachs uͤberziehet. Waͤchſen.
Ceratogloſſi, ſiehe Muſculus.
Ceratoides, Cornea oder Tunica corniformis, das Horn-Haͤutlein der Augen, iſt ein dickes Haͤutgen, in der Mitten aber ſehr duͤnn, ſubtil, glaͤntzend, tuͤchtig den Schein anzunehmen, und auch durchzulaſſen, nicht ungleich den ſubtil ausgearbeiteten Hoͤrnern, dahero hat dieſes Haͤutlein auch den Namen bekommen.
Ceratomalagma, Ceratum, Cerotum, iſt eine Form eines aͤuſſerli- chen Medicaments, haͤlt das Mittel zwiſchen einer Salbe und Pflaſter. Jn den Officinen werden ſchon unterſchiedliche fertig gehalten, davon eines und das andere anzufuͤhren, als
Ceratum de Betonica Auguſtanor. ℞ Terebinth. reſin. Pin. Ceræ flav. ana ℥ij. pulv. Betonic. ℥ß. Maſtich. Thuris ā ʒij. Mumiæ ʒiß. wenn das
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[188/0200]
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gebrauchet. Man machet auch das Siegel-Wachs von dem gelben,
und wird
Cera ſigillata citrina, das gelbe Siegel-Wachs mit Orlean,
Cera ſigillata nigra, das ſchwartze mit Kihn-Rauch,
Cera ſigillata rubra, das rothe, mit Cinnober oder Orcanetta,
Cera ſigillata viridis, das gruͤne Siegel-Wachs, mit Gruͤnſpan
gefaͤrbet, und in allerhand Farben zu Kuchen gemacht; Wenn man aber
Terpenthin darunter miſchet, ſo entſtehet das ſo genannte Peltz- oder
Pfropff-Wachs davon.
Ceraſiatum, iſt eine Purgantz aus Kirſch-Safft und ſuͤſſen Aepffeln,
mit einer Mercurial-Eſſenz bereitet, wie beym Libavio zu ſehen.
Ceraſus, ein Kirſch-Baum, iſt mancherley Art; von allen wer-
den nur die ſauren, Ceraſa acida, und ſuͤſſen Kirſchen, Ceraſa dulcia,
in der Officin gebrauchet. Die ſauren Kirſchen dienen wider die Hitze
und Durſt in Fiebern. Die ſchwartzen oder ſuͤſſen Kirſchen nuͤtzen dem
Haupt, gegen den Schlag und Laͤhme: Das ſchwartze Kirſch-Waſſer
und Ω iſt koͤſtlich in fallender Sucht, Schlag, Laͤhme: das von den
Kernen gebrannte Waſſer treibet 🝕, und zermalmet den Stein. Die
Tinctur, das Extract. ſimpl. und compoſit. ſind wider genannte Gebre-
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Ceratio, heiſt die Verrichtung oder Arbeit, wenn man etwas mit
Wachs uͤberziehet. Waͤchſen.
Ceratogloſſi, ſiehe Muſculus.
Ceratoides, Cornea oder Tunica corniformis, das Horn-Haͤutlein
der Augen, iſt ein dickes Haͤutgen, in der Mitten aber ſehr duͤnn, ſubtil,
glaͤntzend, tuͤchtig den Schein anzunehmen, und auch durchzulaſſen, nicht
ungleich den ſubtil ausgearbeiteten Hoͤrnern, dahero hat dieſes Haͤutlein
auch den Namen bekommen.
Ceratomalagma, Ceratum, Cerotum, iſt eine Form eines aͤuſſerli-
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Jn den Officinen werden ſchon unterſchiedliche fertig gehalten, davon
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Ceratum de Betonica Auguſtanor. ℞ Terebinth. reſin. Pin. Ceræ flav.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/200>, abgerufen am 24.11.2024.
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