festes Corpus gebracht wird, wie man zur Winters-Zeit siehet das von der Kälte gefrieren, item wenn Schwefel, , Alumen und andere Metalle nach der Schmeltzung kalt werden und gerinnen: dergleichen geschiehet auch, wenn der Mercurius vivus durch den Dampff des Saturni in ein fest Corpus verändert wird: und diese Species wird von Jonstono, Rulando und andern, Coagulatio per Compositionem genennet. (2) Die andere Art der Coagulation ist, wenn, nachdem die, die Consistenz ver- hindernden Theile weggeschaffet, die Concretion oder Zusammenbackung geschiehet; diese Coagulatio wird von den Autoribus segregatoria genannt, und findet in Bereitung der Salium statt.
Coagulum,Laab, oder geronnene Milch, ist vornemlich, wel- che in dem Magen der jungen Thiere, (nachdem sie eingesogen) geron- nen: solcher Art ist in der Officin Coagulum Hoedi, Ziegen-Laab, wird wider Bauch-Flüsse gelobet, und Coagulum Leporis, Haasen-Laab, wird vom Dioscoride gar sehr wider die rothe Ruhr gelobet, item wider Schlangen-Bisse.
Coagulum Sulphuris animalis und Alcali, ist Venedische Seiffe.
Coarticulatio, siehe Dearticulatio.
Cobalthum,Cobald, ist ein grau und braunes Pulver, welches sehr gifftig und corrosivisch ist, so gar, daß es sich in keinem Papier nicht halten lässet, und weil es die Mücken, Fliegen und andere Thiere tödtet, so wird es von dem gemeinen Mann Fliegen- oder Mücken-Pulver genennet, kommt aus Sachsen, wo es in Johann Georgen-Stadt häuffig gebrannt und zu der blauen Stärcke gebrauchet wird. Das Ertz, wor- aus der Cobald gebrannt wird, wird eben also bey den Bergwercken, von den Lateinern aber Cadmia nativa, fossilis und metallica geheissen, ist ein grauer mit weissen Kiß unterwachsener Stein, welcher einem weiß-gül- denen Ertz nicht ungleich ist: und andere halten es für ein Marcasit und Silber-haltendes Ertz, weil zuweilen etwas Silber daraus gebracht wird, in Aquafort sich solviren lässet, und einen blauen Kalck giebt. Jn der Medicin wird er gar nicht gebrauchet.
Coccognidii semen,Keller-Hals-Saame, sind braune oder schwartz-graue runde Körner, etwas grösser als der schwartze Pfeffer, ei- nes sehr scharffen brennenden Geschmacks.
Cocculi di Levante, Cocculae, Cocculi Indi,Coccel-Körner, Jn- dianische Nüßlein, Fisch-Körner, sind dunckel-braune Körner, so groß als eine kleine Lorbeer, aber etwas runder, sind mit einer runtzelichten
Haut,
E e
CO
feſtes Corpus gebracht wird, wie man zur Winters-Zeit ſiehet das 🜄 von der Kaͤlte gefrieren, item wenn Schwefel, 🜕, Alumen und andere Metalle nach der Schmeltzung kalt werden und gerinnen: dergleichen geſchiehet auch, wenn der Mercurius vivus durch den Dampff des Saturni in ein feſt Corpus veraͤndert wird: und dieſe Species wird von Jonſtono, Rulando und andern, Coagulatio per Compoſitionem genennet. (2) Die andere Art der Coagulation iſt, wenn, nachdem die, die Conſiſtenz ver- hindernden Theile weggeſchaffet, die Concretion oder Zuſammenbackung geſchiehet; dieſe Coagulatio wird von den Autoribus ſegregatoria genannt, und findet in Bereitung der Salium ſtatt.
Coagulum,Laab, oder geronnene Milch, iſt vornemlich, wel- che in dem Magen der jungen Thiere, (nachdem ſie eingeſogen) geron- nen: ſolcher Art iſt in der Officin Coagulum Hœdi, Ziegen-Laab, wird wider Bauch-Fluͤſſe gelobet, und Coagulum Leporis, Haaſen-Laab, wird vom Dioſcoride gar ſehr wider die rothe Ruhr gelobet, item wider Schlangen-Biſſe.
Coagulum Sulphuris animalis und Alcali, iſt Venediſche Seiffe.
Coarticulatio, ſiehe Dearticulatio.
Cobalthum,Cobald, iſt ein grau und braunes Pulver, welches ſehr gifftig und corroſiviſch iſt, ſo gar, daß es ſich in keinem Papier nicht halten laͤſſet, und weil es die Muͤcken, Fliegen und andere Thiere toͤdtet, ſo wird es von dem gemeinen Mann Fliegen- oder Muͤcken-Pulver genennet, kommt aus Sachſen, wo es in Johann Georgen-Stadt haͤuffig gebrannt und zu der blauen Staͤrcke gebrauchet wird. Das Ertz, wor- aus der Cobald gebrannt wird, wird eben alſo bey den Bergwercken, von den Lateinern aber Cadmia nativa, foſſilis und metallica geheiſſen, iſt ein grauer mit weiſſen Kiß unterwachſener Stein, welcher einem weiß-guͤl- denen Ertz nicht ungleich iſt: und andere halten es fuͤr ein Marcaſit und Silber-haltendes Ertz, weil zuweilen etwas Silber daraus gebracht wird, in Aquafort ſich ſolviren laͤſſet, und einen blauen Kalck giebt. Jn der Medicin wird er gar nicht gebrauchet.
Coccognidii ſemen,Keller-Hals-Saame, ſind braune oder ſchwartz-graue runde Koͤrner, etwas groͤſſer als der ſchwartze Pfeffer, ei- nes ſehr ſcharffen brennenden Geſchmacks.
Cocculi di Levante, Cocculæ, Cocculi Indi,Coccel-Koͤrner, Jn- dianiſche Nuͤßlein, Fiſch-Koͤrner, ſind dunckel-braune Koͤrner, ſo groß als eine kleine Lorbeer, aber etwas runder, ſind mit einer runtzelichten
Haut,
E e
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0229"n="217"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">CO</hi></hi></hi></fw><lb/>
feſtes <hirendition="#aq">Corpus</hi> gebracht wird, wie man zur Winters-Zeit ſiehet das 🜄<lb/>
von der Kaͤlte gefrieren, <hirendition="#aq">item</hi> wenn Schwefel, <hirendition="#aq">🜕, Alumen</hi> und andere<lb/>
Metalle nach der Schmeltzung kalt werden und gerinnen: dergleichen<lb/>
geſchiehet auch, wenn der <hirendition="#aq">Mercurius vivus</hi> durch den Dampff des <hirendition="#aq">Saturni</hi><lb/>
in ein feſt <hirendition="#aq">Corpus</hi> veraͤndert wird: und dieſe <hirendition="#aq">Species</hi> wird von <hirendition="#aq">Jonſtono,<lb/>
Rulando</hi> und andern, <hirendition="#aq">Coagulatio per Compoſitionem</hi> genennet. (2) Die<lb/>
andere Art der <hirendition="#aq">Coagulation</hi> iſt, wenn, nachdem die, die <hirendition="#aq">Conſiſtenz</hi> ver-<lb/>
hindernden Theile weggeſchaffet, die <hirendition="#aq">Concretion</hi> oder Zuſammenbackung<lb/>
geſchiehet; dieſe <hirendition="#aq">Coagulatio</hi> wird von den <hirendition="#aq">Autoribus ſegregatoria</hi> genannt,<lb/>
und findet in Bereitung der <hirendition="#aq">Salium</hi>ſtatt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Coagulum,</hi><hirendition="#fr">Laab,</hi> oder <hirendition="#fr">geronnene Milch,</hi> iſt vornemlich, wel-<lb/>
che in dem Magen der jungen Thiere, (nachdem ſie eingeſogen) geron-<lb/>
nen: ſolcher Art iſt in der <hirendition="#aq">Officin Coagulum Hœdi,</hi> Ziegen-Laab, wird<lb/>
wider Bauch-Fluͤſſe gelobet, und <hirendition="#aq">Coagulum Leporis,</hi> Haaſen-Laab, wird<lb/>
vom <hirendition="#aq">Dioſcoride</hi> gar ſehr wider die rothe Ruhr gelobet, <hirendition="#aq">item</hi> wider<lb/>
Schlangen-Biſſe.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Coagulum Sulphuris animalis</hi> und <hirendition="#aq">Alcali,</hi> iſt Venediſche Seiffe.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Coarticulatio,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Dearticulatio.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Cobalthum,</hi><hirendition="#fr">Cobald,</hi> iſt ein grau und braunes Pulver, welches<lb/>ſehr gifftig und <hirendition="#aq">corroſivi</hi>ſch iſt, ſo gar, daß es ſich in keinem Papier nicht<lb/>
halten laͤſſet, und weil es die Muͤcken, Fliegen und andere Thiere toͤdtet,<lb/>ſo wird es von dem gemeinen Mann <hirendition="#fr">Fliegen-</hi> oder <hirendition="#fr">Muͤcken-Pulver</hi><lb/>
genennet, kommt aus Sachſen, wo es in Johann Georgen-Stadt haͤuffig<lb/>
gebrannt und zu der blauen Staͤrcke gebrauchet wird. Das Ertz, wor-<lb/>
aus der Cobald gebrannt wird, wird eben alſo bey den Bergwercken, von<lb/>
den Lateinern aber <hirendition="#aq">Cadmia nativa, foſſilis</hi> und <hirendition="#aq">metallica</hi> geheiſſen, iſt ein<lb/>
grauer mit weiſſen Kiß unterwachſener Stein, welcher einem weiß-guͤl-<lb/>
denen Ertz nicht ungleich iſt: und andere halten es fuͤr ein <hirendition="#aq">Marcaſit</hi> und<lb/>
Silber-haltendes Ertz, weil zuweilen etwas Silber daraus gebracht wird,<lb/>
in <hirendition="#aq">Aquafort</hi>ſich <hirendition="#aq">ſolvi</hi>ren laͤſſet, und einen blauen Kalck giebt. Jn der<lb/><hirendition="#aq">Medicin</hi> wird er gar nicht gebrauchet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Coccognidii ſemen,</hi><hirendition="#fr">Keller-Hals-Saame,</hi>ſind braune oder<lb/>ſchwartz-graue runde Koͤrner, etwas groͤſſer als der ſchwartze Pfeffer, ei-<lb/>
nes ſehr ſcharffen brennenden Geſchmacks.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Cocculi di Levante, Cocculæ, Cocculi Indi,</hi><hirendition="#fr">Coccel-Koͤrner, Jn-<lb/>
dianiſche Nuͤßlein, Fiſch-Koͤrner,</hi>ſind dunckel-braune Koͤrner, ſo groß<lb/>
als eine kleine Lorbeer, aber etwas runder, ſind mit einer runtzelichten<lb/><fwplace="bottom"type="sig">E e</fw><fwplace="bottom"type="catch">Haut,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[217/0229]
CO
feſtes Corpus gebracht wird, wie man zur Winters-Zeit ſiehet das 🜄
von der Kaͤlte gefrieren, item wenn Schwefel, 🜕, Alumen und andere
Metalle nach der Schmeltzung kalt werden und gerinnen: dergleichen
geſchiehet auch, wenn der Mercurius vivus durch den Dampff des Saturni
in ein feſt Corpus veraͤndert wird: und dieſe Species wird von Jonſtono,
Rulando und andern, Coagulatio per Compoſitionem genennet. (2) Die
andere Art der Coagulation iſt, wenn, nachdem die, die Conſiſtenz ver-
hindernden Theile weggeſchaffet, die Concretion oder Zuſammenbackung
geſchiehet; dieſe Coagulatio wird von den Autoribus ſegregatoria genannt,
und findet in Bereitung der Salium ſtatt.
Coagulum, Laab, oder geronnene Milch, iſt vornemlich, wel-
che in dem Magen der jungen Thiere, (nachdem ſie eingeſogen) geron-
nen: ſolcher Art iſt in der Officin Coagulum Hœdi, Ziegen-Laab, wird
wider Bauch-Fluͤſſe gelobet, und Coagulum Leporis, Haaſen-Laab, wird
vom Dioſcoride gar ſehr wider die rothe Ruhr gelobet, item wider
Schlangen-Biſſe.
Coagulum Sulphuris animalis und Alcali, iſt Venediſche Seiffe.
Coarticulatio, ſiehe Dearticulatio.
Cobalthum, Cobald, iſt ein grau und braunes Pulver, welches
ſehr gifftig und corroſiviſch iſt, ſo gar, daß es ſich in keinem Papier nicht
halten laͤſſet, und weil es die Muͤcken, Fliegen und andere Thiere toͤdtet,
ſo wird es von dem gemeinen Mann Fliegen- oder Muͤcken-Pulver
genennet, kommt aus Sachſen, wo es in Johann Georgen-Stadt haͤuffig
gebrannt und zu der blauen Staͤrcke gebrauchet wird. Das Ertz, wor-
aus der Cobald gebrannt wird, wird eben alſo bey den Bergwercken, von
den Lateinern aber Cadmia nativa, foſſilis und metallica geheiſſen, iſt ein
grauer mit weiſſen Kiß unterwachſener Stein, welcher einem weiß-guͤl-
denen Ertz nicht ungleich iſt: und andere halten es fuͤr ein Marcaſit und
Silber-haltendes Ertz, weil zuweilen etwas Silber daraus gebracht wird,
in Aquafort ſich ſolviren laͤſſet, und einen blauen Kalck giebt. Jn der
Medicin wird er gar nicht gebrauchet.
Coccognidii ſemen, Keller-Hals-Saame, ſind braune oder
ſchwartz-graue runde Koͤrner, etwas groͤſſer als der ſchwartze Pfeffer, ei-
nes ſehr ſcharffen brennenden Geſchmacks.
Cocculi di Levante, Cocculæ, Cocculi Indi, Coccel-Koͤrner, Jn-
dianiſche Nuͤßlein, Fiſch-Koͤrner, ſind dunckel-braune Koͤrner, ſo groß
als eine kleine Lorbeer, aber etwas runder, ſind mit einer runtzelichten
Haut,
E e
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/229>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.