Coriandrum, Semen Coriandri,Coriander, ist ein runder, dunckel- gelbicht- und gestreiffter Saame, dessen inwendiges Marck unter einer dün- nen Schale in zwey Theile getheilet ist: hat einen süßlichten, doch scharf- fen und aromatischen Geschmack, und wenn er nicht zu frisch, einen guten Geruch; wird in Gärten gebauet, und in der Haushaltung vielfältig ge- brauchet, in der Artzeney aber stärcket er das Haupt und den Magen.
Coriandrum nigrum, siehe Melanthium.
Corium, iedes Leder oder Fell, welches das Fleisch bedecket.
Cornu, heist insgemein ein Horn, an iedem gehörnten Thier, als am Hirsch, Ochsen, Ziegenbock etc. in der Medicin aber sind solcher Hörner die gebräuchlichsten:
Cornu Alcis,Elends-Horn, siehe Alce.
Cervi,Hirsch-Horn, in der Medicin werden diese für die besten gehalten, welche die Hirsche von sich selbsten abwerffen, denn sie haben mehr vol. in sich: Jn Ansehung dieses haben sie eine vortreff- liche Schweiß- und Gifft-treibende Krafft bey sich.
Cornu Rhinocerotis,Nasen-Horn, dieses ist ein dickes, dichtes, und nicht ausgehöltes Horn, etwa einer Elle lang, äusserlich schwartz oder grau, innerlich weißlicht, sehr schwer und starck, und wie ein halber Mond gekrümmet, unten dick und oben spitz; kommt über Holland und Engeland. Dieses Horn wächset einem fremden West-Jndianischen Thier, Rhinoceros,Nasen-Horn genannt, auf der Nasen, giebet an Grösse wenig dem Elephanten nach, wird auch Elephanten-Meister genennet, weil es mit diesen seinem Horn den Bauch des Elephanten aufritzet, und ihn also übermeistert. Dieses Horn kommt an Kräfften mit dem Einhorn sehr überein, welchem es zuweilen auch substituiret, und an dessen Stelle gebraucht wird. Es werden auch Becher und Schalen daraus gedrehet, womit sich einige, wenn sie daraus trincken, vor allem Gifft zu praeserviren suchen; wobey doch der Glaube das beste thun muß.
Cornua, 1) Hörner insgemein: kommt also in diesem Verstande mit den vorigen überein; 2) wird auch eine Art der überaus grossen, dicken, und
lang
CO
Corallinum, iſt der Zuname eines Arcani beym Paracelſo, ſonſten auch Mercurius ſublimatus rubeus non corroſivus genannt.
Coriandrum, Semen Coriandri,Coriander, iſt ein runder, dunckel- gelbicht- und geſtreiffter Saame, deſſen inwendiges Marck unter einer duͤn- nen Schale in zwey Theile getheilet iſt: hat einen ſuͤßlichten, doch ſcharf- fen und aromatiſchen Geſchmack, und wenn er nicht zu friſch, einen guten Geruch; wird in Gaͤrten gebauet, und in der Haushaltung vielfaͤltig ge- brauchet, in der Artzeney aber ſtaͤrcket er das Haupt und den Magen.
Coriandrum nigrum, ſiehe Melanthium.
Corium, iedes Leder oder Fell, welches das Fleiſch bedecket.
Cornu, heiſt insgemein ein Horn, an iedem gehoͤrnten Thier, als am Hirſch, Ochſen, Ziegenbock ꝛc. in der Medicin aber ſind ſolcher Hoͤrner die gebraͤuchlichſten:
Cornu Alcis,Elends-Horn, ſiehe Alce.
Cervi,Hirſch-Horn, in der Medicin werden dieſe fuͤr die beſten gehalten, welche die Hirſche von ſich ſelbſten abwerffen, denn ſie haben mehr 🜔 vol. in ſich: Jn Anſehung dieſes haben ſie eine vortreff- liche Schweiß- und Gifft-treibende Krafft bey ſich.
Cornu Rhinocerotis,Naſen-Horn, dieſes iſt ein dickes, dichtes, und nicht ausgehoͤltes Horn, etwa einer Elle lang, aͤuſſerlich ſchwartz oder grau, innerlich weißlicht, ſehr ſchwer und ſtarck, und wie ein halber Mond gekruͤmmet, unten dick und oben ſpitz; kommt uͤber Holland und Engeland. Dieſes Horn waͤchſet einem fremden Weſt-Jndianiſchen Thier, Rhinoceros,Naſen-Horn genannt, auf der Naſen, giebet an Groͤſſe wenig dem Elephanten nach, wird auch Elephanten-Meiſter genennet, weil es mit dieſen ſeinem Horn den Bauch des Elephanten aufritzet, und ihn alſo uͤbermeiſtert. Dieſes Horn kommt an Kraͤfften mit dem Einhorn ſehr uͤberein, welchem es zuweilen auch ſubſtituiret, und an deſſen Stelle gebraucht wird. Es werden auch Becher und Schalen daraus gedrehet, womit ſich einige, wenn ſie daraus trincken, vor allem Gifft zu præſerviren ſuchen; wobey doch der Glaube das beſte thun muß.
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Corallinum, iſt der Zuname eines Arcani beym Paracelſo, ſonſten
auch Mercurius ſublimatus rubeus non corroſivus genannt.
Cordialia, Hertz-ſtaͤrckende Artzneyen, ſiehe Analeptica.
Cordolium, bedeutet eben ſo viel als Cardialgia.
Coriandrum, Semen Coriandri, Coriander, iſt ein runder, dunckel-
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nen Schale in zwey Theile getheilet iſt: hat einen ſuͤßlichten, doch ſcharf-
fen und aromatiſchen Geſchmack, und wenn er nicht zu friſch, einen guten
Geruch; wird in Gaͤrten gebauet, und in der Haushaltung vielfaͤltig ge-
brauchet, in der Artzeney aber ſtaͤrcket er das Haupt und den Magen.
Coriandrum nigrum, ſiehe Melanthium.
Corium, iedes Leder oder Fell, welches das Fleiſch bedecket.
Cornu, heiſt insgemein ein Horn, an iedem gehoͤrnten Thier, als
am Hirſch, Ochſen, Ziegenbock ꝛc. in der Medicin aber ſind ſolcher Hoͤrner
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Cornu Alcis, Elends-Horn, ſiehe Alce.
Cervi, Hirſch-Horn, in der Medicin werden dieſe fuͤr die
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haben mehr 🜔 vol. in ſich: Jn Anſehung dieſes haben ſie eine vortreff-
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Cornu Rhinocerotis, Naſen-Horn, dieſes iſt ein dickes, dichtes,
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Mond gekruͤmmet, unten dick und oben ſpitz; kommt uͤber Holland und
Engeland. Dieſes Horn waͤchſet einem fremden Weſt-Jndianiſchen
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an Groͤſſe wenig dem Elephanten nach, wird auch Elephanten-Meiſter
genennet, weil es mit dieſen ſeinem Horn den Bauch des Elephanten
aufritzet, und ihn alſo uͤbermeiſtert. Dieſes Horn kommt an Kraͤfften
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und an deſſen Stelle gebraucht wird. Es werden auch Becher und
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vor allem Gifft zu præſerviren ſuchen; wobey doch der Glaube das beſte
thun muß.
Cornua, 1) Hoͤrner insgemein: kommt alſo in dieſem Verſtande mit
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/256>, abgerufen am 28.11.2024.
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