Cortex Capparum,Capern-Rinde, bestehet aus dicken, asch-fah- len, runtzelichten und löcherichten Schalen, welche von der Wurtzel des Strauchs abgeschälet, und wie Zimmet zusammen gerollet werden, hat einen scharffen, auch etwas bittern Geschmack: kommt aus Alexandria, Egypten und Apulien, wird wider Miltz-Beschwer sehr gerühmet.
Cortices Granatorum,Granat-Schalen, sind dunckel-braune harte Rinden, äusserlich rauch und wie alt Leder (daher sie auch Malico- rium heissen) anzusehen, inwendig sind sie bleich-gelb, und haben einen zusammenziehenden Geschmack, müssen wohl gedörret seyn, und nicht schimlicht schmecken, haben eine sehr zusammenziehende Krafft; das De- coct davon wird äusserlich zur Praeservirung der Augen in den Pocken ge- rühmet; es dienet auch, die wacklenden Zähne fest zu machen, und weh- ret dem blutenden und faulenden Zahn-Fleisch.
Cortices ligni Sancti, siehe Guajacum.
Mandragorae,Allraun-Schalen; diese müssen immer frisch gesuchet werden, so viel es möglich, und zwar die besten, welche aus- wendig röthlich-grau, und mit einer dünnen Schale, welche etwas kraus und chagrinirt, versehen, inwendig aber grau-weiß sind. Vor diesem hat man diese Rinde in Wein geleget oder gesotten, und wegen ihrer narcotischen Krafft denenjenigen gegeben, welchen ein Arm oder Bein abgenommen werden solte, damit sie den Schmertzen nicht fühlen möch- ten; und das hieß ein Schlaf-Trunck. Weil aber solches sehr gefähr- lich, so wird es heut zu Tage nicht mehr geduldet.
Cortices Thymelaeae, siehe Thymelaeae radix.
Cortex Winteranus,Fieber-Rinde, bestehet aus einer dicken und dichten zusammen gerollten Rinde, ist äusserlich mit einer asch-farbenen, mosichten und von vielen Rissen gespaltenen, ungleichen Schale umgeben, inwendig aber bräunlicht anzusehen, eines scharffen aromatischen Ge- schmacks und sehr wohlriechenden Geruchs. Kommt aus West-Jndien, allwo sie zum erstenmal von einem Englischen Ritter, Namens Wil- helmo Wintero, gefunden, und in Engeland gebracht worden, und von diesem hat sie auch den Namen: sie wird auch Chaquerille oder Schacharilla genennet: hat eine erwärmende und zertheilende Krafft, stärcket den Magen, machet das scorbutische Geblüt flüßig, dienet wider Paralysin, curiret die
Wechsel-
CO
Cortex febrifugus,
peruvianus,
ſiehe China Chinæ.
Cortex Capparum,Capern-Rinde, beſtehet aus dicken, aſch-fah- len, runtzelichten und loͤcherichten Schalen, welche von der Wurtzel des Strauchs abgeſchaͤlet, und wie Zimmet zuſammen gerollet werden, hat einen ſcharffen, auch etwas bittern Geſchmack: kommt aus Alexandria, Egypten und Apulien, wird wider Miltz-Beſchwer ſehr geruͤhmet.
Cortices Granatorum,Granat-Schalen, ſind dunckel-braune harte Rinden, aͤuſſerlich rauch und wie alt Leder (daher ſie auch Malico- rium heiſſen) anzuſehen, inwendig ſind ſie bleich-gelb, und haben einen zuſammenziehenden Geſchmack, muͤſſen wohl gedoͤrret ſeyn, und nicht ſchimlicht ſchmecken, haben eine ſehr zuſammenziehende Krafft; das De- coct davon wird aͤuſſerlich zur Præſervirung der Augen in den Pocken ge- ruͤhmet; es dienet auch, die wacklenden Zaͤhne feſt zu machen, und weh- ret dem blutenden und faulenden Zahn-Fleiſch.
Cortices ligni Sancti, ſiehe Guajacum.
Mandragoræ,Allraun-Schalen; dieſe muͤſſen immer friſch geſuchet werden, ſo viel es moͤglich, und zwar die beſten, welche aus- wendig roͤthlich-grau, und mit einer duͤnnen Schale, welche etwas kraus und chagrinirt, verſehen, inwendig aber grau-weiß ſind. Vor dieſem hat man dieſe Rinde in Wein geleget oder geſotten, und wegen ihrer narcotiſchen Krafft denenjenigen gegeben, welchen ein Arm oder Bein abgenommen werden ſolte, damit ſie den Schmertzen nicht fuͤhlen moͤch- ten; und das hieß ein Schlaf-Trunck. Weil aber ſolches ſehr gefaͤhr- lich, ſo wird es heut zu Tage nicht mehr geduldet.
Cortices Thymelææ, ſiehe Thymelææ radix.
Cortex Winteranus,Fieber-Rinde, beſtehet aus einer dicken und dichten zuſammen gerollten Rinde, iſt aͤuſſerlich mit einer aſch-farbenen, moſichten und von vielen Riſſen geſpaltenen, ungleichen Schale umgeben, inwendig aber braͤunlicht anzuſehen, eines ſcharffen aromatiſchen Ge- ſchmacks und ſehr wohlriechenden Geruchs. Kommt aus Weſt-Jndien, allwo ſie zum erſtenmal von einem Engliſchen Ritter, Namens Wil- helmo Wintero, gefunden, und in Engeland gebracht worden, und von dieſem hat ſie auch den Namen: ſie wird auch Chaquerille oder Schacharilla genennet: hat eine erwaͤrmende und zertheilende Krafft, ſtaͤrcket den Magen, machet das ſcorbutiſche Gebluͤt fluͤßig, dienet wider Paralyſin, curiret die
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Cortex febrifugus,
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Cortex Capparum, Capern-Rinde, beſtehet aus dicken, aſch-fah-
len, runtzelichten und loͤcherichten Schalen, welche von der Wurtzel des
Strauchs abgeſchaͤlet, und wie Zimmet zuſammen gerollet werden, hat
einen ſcharffen, auch etwas bittern Geſchmack: kommt aus Alexandria,
Egypten und Apulien, wird wider Miltz-Beſchwer ſehr geruͤhmet.
Cortices Granatorum, Granat-Schalen, ſind dunckel-braune
harte Rinden, aͤuſſerlich rauch und wie alt Leder (daher ſie auch Malico-
rium heiſſen) anzuſehen, inwendig ſind ſie bleich-gelb, und haben einen
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ſchimlicht ſchmecken, haben eine ſehr zuſammenziehende Krafft; das De-
coct davon wird aͤuſſerlich zur Præſervirung der Augen in den Pocken ge-
ruͤhmet; es dienet auch, die wacklenden Zaͤhne feſt zu machen, und weh-
ret dem blutenden und faulenden Zahn-Fleiſch.
Cortices ligni Sancti, ſiehe Guajacum.
Mandragoræ, Allraun-Schalen; dieſe muͤſſen immer
friſch geſuchet werden, ſo viel es moͤglich, und zwar die beſten, welche aus-
wendig roͤthlich-grau, und mit einer duͤnnen Schale, welche etwas kraus
und chagrinirt, verſehen, inwendig aber grau-weiß ſind. Vor dieſem
hat man dieſe Rinde in Wein geleget oder geſotten, und wegen ihrer
narcotiſchen Krafft denenjenigen gegeben, welchen ein Arm oder Bein
abgenommen werden ſolte, damit ſie den Schmertzen nicht fuͤhlen moͤch-
ten; und das hieß ein Schlaf-Trunck. Weil aber ſolches ſehr gefaͤhr-
lich, ſo wird es heut zu Tage nicht mehr geduldet.
Cortices Thymelææ, ſiehe Thymelææ radix.
Cortex Winteranus, Fieber-Rinde, beſtehet aus einer dicken und
dichten zuſammen gerollten Rinde, iſt aͤuſſerlich mit einer aſch-farbenen,
moſichten und von vielen Riſſen geſpaltenen, ungleichen Schale umgeben,
inwendig aber braͤunlicht anzuſehen, eines ſcharffen aromatiſchen Ge-
ſchmacks und ſehr wohlriechenden Geruchs. Kommt aus Weſt-Jndien,
allwo ſie zum erſtenmal von einem Engliſchen Ritter, Namens Wil-
helmo Wintero, gefunden, und in Engeland gebracht worden, und von
dieſem hat ſie auch den Namen: ſie wird auch Chaquerille oder Schacharilla
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/260>, abgerufen am 28.11.2024.
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