Ferrum,Eisen, ist ein sehr hartes und nicht gern flüßiges Metall, lässet sich doch aber treiben, wird in verschiedenen Ländern, absonderlich aber in Schweden, häuffig gefunden, und wird nicht allein aus den Eisen- Steinen geschmoltzen, sondern fliesset auch zuweilen von sich selbsten in der Erden, absonderlich soll sich in Norwegen offters gediegen Eisen finden: am meisten aber wird es aus den Ertzen und gegrabenen Eisen-Steinen geschmoltzen, welche gemeiniglich braun, und wie verrostet Eisen aussehen, wiewol der beste und gar reiche Eisen-Stein auch eine blaulichte Farbe hat, und dem gediegenen Eisen nahe kommt. Die von dem Eisen her- stammenden Artzneyen sind, Limatura Martis, Crocus Martis adstringens und aperitivus, und auch die Tinctura Martis.
Ferruminatrix, siehe Sideratio.
Ferula, eine Schiene zum Bein-Bruch, sie werden von Baum- Rinden, steisfen Papier, Leder etc. gemachet, und unter die Chirurgischen Instrumenta gezehlet.
Ferula galbanifera, ist das Kraut, aus welchem das Galbanum flies- set, siehe Galbanum.
Fervor, siehe Ardor.
Fervor febrilis Infantum, siehe Siriasis.
Fervor stomachi, siehe Soda.
Festuca, ein Splitter, von Knochen oder Holtz.
Fex, Feces, siehe Faeces.
Fibra, ein Zäser- oder Fäserlein, ist ein Theilgen des Leibes, läng- lich wie ein Faden, sehr schmal und dünne, dadurch die andern Theile verbunden, und die Bewegungen verursachet werden. Aus dergleichen Fasern werden fast alle Theile des Leibes zusammen gesetzet. Nachdem nun die Fasern unterschiedlich zusammen kommen, nachdem entstehet auch ein ungleiches Wesen, manches ist fleischicht, manches haaricht, manches wie Saiten: etliche Fasern liegen gantz gleich, etliche aber krümmen sich.
Fibrae spirales, heissen die gewundenen Fäserlein des Hertzens.
Ficaria, siehe Chelidonium minus, auch Scrophularia.
Ficatio, Ficosis, Tumor ficofus, Eminentia ficosa, Ficus,Feig- wartzen, sind kleine harte Geschwülstgen, finden sich am Halse der Ge- bähr-Mutter, am Hintern, Mast-Darm, allwo sie als kleine Hügelein, gar wohl gesehen und leicht gegriffen werden können, kommen selten von
einer
FE FI
Ferrum,Eiſen, iſt ein ſehr hartes und nicht gern fluͤßiges Metall, laͤſſet ſich doch aber treiben, wird in verſchiedenen Laͤndern, abſonderlich aber in Schweden, haͤuffig gefunden, und wird nicht allein aus den Eiſen- Steinen geſchmoltzen, ſondern flieſſet auch zuweilen von ſich ſelbſten in der Erden, abſonderlich ſoll ſich in Norwegen offters gediegen Eiſen finden: am meiſten aber wird es aus den Ertzen und gegrabenen Eiſen-Steinen geſchmoltzen, welche gemeiniglich braun, und wie verroſtet Eiſen ausſehen, wiewol der beſte und gar reiche Eiſen-Stein auch eine blaulichte Farbe hat, und dem gediegenen Eiſen nahe kommt. Die von dem Eiſen her- ſtammenden Artzneyen ſind, Limatura Martis, Crocus Martis adſtringens und aperitivus, und auch die Tinctura Martis.
Ferruminatrix, ſiehe Sideratio.
Ferula, eine Schiene zum Bein-Bruch, ſie werden von Baum- Rinden, ſteiſfen Papier, Leder ꝛc. gemachet, und unter die Chirurgiſchen Inſtrumenta gezehlet.
Ferula galbanifera, iſt das Kraut, aus welchem das Galbanum flieſ- ſet, ſiehe Galbanum.
Fervor, ſiehe Ardor.
Fervor febrilis Infantum, ſiehe Siriaſis.
Fervor ſtomachi, ſiehe Soda.
Feſtuca, ein Splitter, von Knochen oder Holtz.
Fex, Feces, ſiehe Fæces.
Fibra, ein Zaͤſer- oder Faͤſerlein, iſt ein Theilgen des Leibes, laͤng- lich wie ein Faden, ſehr ſchmal und duͤnne, dadurch die andern Theile verbunden, und die Bewegungen verurſachet werden. Aus dergleichen Faſern werden faſt alle Theile des Leibes zuſammen geſetzet. Nachdem nun die Faſern unterſchiedlich zuſammen kommen, nachdem entſtehet auch ein ungleiches Weſen, manches iſt fleiſchicht, manches haaricht, manches wie Saiten: etliche Faſern liegen gantz gleich, etliche aber kruͤmmen ſich.
Fibræ ſpirales, heiſſen die gewundenen Faͤſerlein des Hertzens.
Ficaria, ſiehe Chelidonium minus, auch Scrophularia.
Ficatio, Ficoſis, Tumor ficofus, Eminentia ficoſa, Ficus,Feig- wartzen, ſind kleine harte Geſchwuͤlſtgen, finden ſich am Halſe der Ge- baͤhr-Mutter, am Hintern, Maſt-Darm, allwo ſie als kleine Huͤgelein, gar wohl geſehen und leicht gegriffen werden koͤnnen, kommen ſelten von
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laͤſſet ſich doch aber treiben, wird in verſchiedenen Laͤndern, abſonderlich
aber in Schweden, haͤuffig gefunden, und wird nicht allein aus den Eiſen-
Steinen geſchmoltzen, ſondern flieſſet auch zuweilen von ſich ſelbſten in der
Erden, abſonderlich ſoll ſich in Norwegen offters gediegen Eiſen finden:
am meiſten aber wird es aus den Ertzen und gegrabenen Eiſen-Steinen
geſchmoltzen, welche gemeiniglich braun, und wie verroſtet Eiſen ausſehen,
wiewol der beſte und gar reiche Eiſen-Stein auch eine blaulichte Farbe
hat, und dem gediegenen Eiſen nahe kommt. Die von dem Eiſen her-
ſtammenden Artzneyen ſind, Limatura Martis, Crocus Martis adſtringens
und aperitivus, und auch die Tinctura Martis.
Ferruminatrix, ſiehe Sideratio.
Ferula, eine Schiene zum Bein-Bruch, ſie werden von Baum-
Rinden, ſteiſfen Papier, Leder ꝛc. gemachet, und unter die Chirurgiſchen
Inſtrumenta gezehlet.
Ferula galbanifera, iſt das Kraut, aus welchem das Galbanum flieſ-
ſet, ſiehe Galbanum.
Fervor, ſiehe Ardor.
Fervor febrilis Infantum, ſiehe Siriaſis.
Fervor ſtomachi, ſiehe Soda.
Feſtuca, ein Splitter, von Knochen oder Holtz.
Fex, Feces, ſiehe Fæces.
Fibra, ein Zaͤſer- oder Faͤſerlein, iſt ein Theilgen des Leibes, laͤng-
lich wie ein Faden, ſehr ſchmal und duͤnne, dadurch die andern Theile
verbunden, und die Bewegungen verurſachet werden. Aus dergleichen
Faſern werden faſt alle Theile des Leibes zuſammen geſetzet. Nachdem
nun die Faſern unterſchiedlich zuſammen kommen, nachdem entſtehet auch
ein ungleiches Weſen, manches iſt fleiſchicht, manches haaricht, manches wie
Saiten: etliche Faſern liegen gantz gleich, etliche aber kruͤmmen ſich.
Fibræ ſpirales, heiſſen die gewundenen Faͤſerlein des Hertzens.
Fibula, Perone, Canna minor, Focile minus, ſiehe Os.
Ficaria, ſiehe Chelidonium minus, auch Scrophularia.
Ficatio, Ficoſis, Tumor ficofus, Eminentia ficoſa, Ficus, Feig-
wartzen, ſind kleine harte Geſchwuͤlſtgen, finden ſich am Halſe der Ge-
baͤhr-Mutter, am Hintern, Maſt-Darm, allwo ſie als kleine Huͤgelein,
gar wohl geſehen und leicht gegriffen werden koͤnnen, kommen ſelten von
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/366>, abgerufen am 21.11.2024.
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