Fluores metallici,Bergflüsse, sind falsche Edelgesteine, die entwe- der von Natur so wachsen, und in den Bergwercken gefunden werden, und von den rechten darinnen leicht zu erkennen sind, daß sie im Feuer fliessen; oder sie werden durch die Kunst aus dem Crystall und Glas nachge- machet.
Fluxus chylosus,
coeliacus,
siehe Coeliaca passio.
Hepaticus, der Leber-Fluß, wird von den Alten also ge- nennet, ist eine Art der Ruhr, da die Excrementa gantz häuffig, ohne Schmertzen, dünn, und von Couleur als Fleisch-Brüh weggehen, kommt wegen der Ursachen und Cur mit Diarrhoea überein.
Focile majus und minus, siehe Os.
Foecundatio, Befruchtung, fruchtbar machen.
Foeniculum,Fenchel, wächst in den Gärten, der Saame ist überall bekannt, hat eine vortreffliche erwärmende, balsamische und Wind zer- theilende Krafft, wird deßwegen wider Bauchgrimmen, Winde, Krampff, Brust- und Lungen-Beschwerungen gelobet; stillet den Husten, vornem- lich bey den Schwangern, welche diese Saat desto fleißiger gebrauchen sollen, weil man glaubet, daß die Kinder im Mutterleibe sehr klare Augen davon bekommen sollen.
Foeni graeci semen,Griechisch Heu- oder Bocks-Horn-Saame, wird sowol in Franckreich, als in Teutschland, zwischen Bamberg und Nürnberg, häuffig gezogen; das Kraut hat zweyfache Blätter wie der Klee, und wenn die kleinen weissen Blümgen abgefallen, trägt es lange krumm-ausgespitzte Hülsen, darinn dieser Saame wächset, welche einem Horn nicht ungleich sind, weßwegen es von den Griechen Bucera oder Ageo- ceras, von den Teutschen aber Bockshorn genennet wird. Es wird so wol der Saame, als dessen Mehl oder Pulver in den erweichenden und zertheilenden Umschlägen, item zu den Clystiren, weil er die Winde zerthei- let, genommen. Der Schleim oder Mucilago hiervon, ist wider böse flüßige Augen gut.
Foetor, ein Gestanck, übeler Geruch.
Foetor alarum, stinckender Schweiß unter den Armen.
Foetor
FL FO
Fluores metallici,Bergfluͤſſe, ſind falſche Edelgeſteine, die entwe- der von Natur ſo wachſen, und in den Bergwercken gefunden werden, und von den rechten darinnen leicht zu erkennen ſind, daß ſie im Feuer flieſſen; oder ſie werden durch die Kunſt aus dem Cryſtall und Glas nachge- machet.
Fluxus chyloſus,
cœliacus,
ſiehe Cœliaca paſſio.
Hepaticus, der Leber-Fluß, wird von den Alten alſo ge- nennet, iſt eine Art der Ruhr, da die Excrementa gantz haͤuffig, ohne Schmertzen, duͤnn, und von Couleur als Fleiſch-Bruͤh weggehen, kommt wegen der Urſachen und Cur mit Diarrhœa uͤberein.
Focile majus und minus, ſiehe Os.
Fœcundatio, Befruchtung, fruchtbar machen.
Fœniculum,Fenchel, waͤchſt in den Gaͤrten, der Saame iſt uͤberall bekannt, hat eine vortreffliche erwaͤrmende, balſamiſche und Wind zer- theilende Krafft, wird deßwegen wider Bauchgrimmen, Winde, Krampff, Bruſt- und Lungen-Beſchwerungen gelobet; ſtillet den Huſten, vornem- lich bey den Schwangern, welche dieſe Saat deſto fleißiger gebrauchen ſollen, weil man glaubet, daß die Kinder im Mutterleibe ſehr klare Augen davon bekommen ſollen.
Fœni græci ſemen,Griechiſch Heu- oder Bocks-Horn-Saame, wird ſowol in Franckreich, als in Teutſchland, zwiſchen Bamberg und Nuͤrnberg, haͤuffig gezogen; das Kraut hat zweyfache Blaͤtter wie der Klee, und wenn die kleinen weiſſen Bluͤmgen abgefallen, traͤgt es lange krumm-ausgeſpitzte Huͤlſen, darinn dieſer Saame waͤchſet, welche einem Horn nicht ungleich ſind, weßwegen es von den Griechen Bucera oder Ageo- ceras, von den Teutſchen aber Bockshorn genennet wird. Es wird ſo wol der Saame, als deſſen Mehl oder Pulver in den erweichenden und zertheilenden Umſchlaͤgen, item zu den Clyſtiren, weil er die Winde zerthei- let, genommen. Der Schleim oder Mucilago hiervon, iſt wider boͤſe fluͤßige Augen gut.
Fœtor, ein Geſtanck, uͤbeler Geruch.
Fœtor alarum, ſtinckender Schweiß unter den Armen.
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Fluores metallici, Bergfluͤſſe, ſind falſche Edelgeſteine, die entwe-
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von den rechten darinnen leicht zu erkennen ſind, daß ſie im Feuer flieſſen;
oder ſie werden durch die Kunſt aus dem Cryſtall und Glas nachge-
machet.
Fluxus chyloſus,
cœliacus,
ſiehe Cœliaca paſſio.
Hepaticus, der Leber-Fluß, wird von den Alten alſo ge-
nennet, iſt eine Art der Ruhr, da die Excrementa gantz haͤuffig, ohne
Schmertzen, duͤnn, und von Couleur als Fleiſch-Bruͤh weggehen, kommt
wegen der Urſachen und Cur mit Diarrhœa uͤberein.
Focile majus und minus, ſiehe Os.
Fœcundatio, Befruchtung, fruchtbar machen.
Fœniculum, Fenchel, waͤchſt in den Gaͤrten, der Saame iſt uͤberall
bekannt, hat eine vortreffliche erwaͤrmende, balſamiſche und Wind zer-
theilende Krafft, wird deßwegen wider Bauchgrimmen, Winde, Krampff,
Bruſt- und Lungen-Beſchwerungen gelobet; ſtillet den Huſten, vornem-
lich bey den Schwangern, welche dieſe Saat deſto fleißiger gebrauchen
ſollen, weil man glaubet, daß die Kinder im Mutterleibe ſehr klare Augen
davon bekommen ſollen.
Fœniculum marinum, ſiehe Crethamus.
Fœniculum petræum tortuoſum, ſiehe Seſeli Maſſilienſe.
Fœniculum porcinum, ſiehe Peucedanum.
Fœniculum tortuoſum, ſiehe Seſeli Maſſilienſe.
Fœni græci ſemen, Griechiſch Heu- oder Bocks-Horn-Saame,
wird ſowol in Franckreich, als in Teutſchland, zwiſchen Bamberg und
Nuͤrnberg, haͤuffig gezogen; das Kraut hat zweyfache Blaͤtter wie der
Klee, und wenn die kleinen weiſſen Bluͤmgen abgefallen, traͤgt es lange
krumm-ausgeſpitzte Huͤlſen, darinn dieſer Saame waͤchſet, welche einem
Horn nicht ungleich ſind, weßwegen es von den Griechen Bucera oder Ageo-
ceras, von den Teutſchen aber Bockshorn genennet wird. Es wird ſo
wol der Saame, als deſſen Mehl oder Pulver in den erweichenden und
zertheilenden Umſchlaͤgen, item zu den Clyſtiren, weil er die Winde zerthei-
let, genommen. Der Schleim oder Mucilago hiervon, iſt wider boͤſe
fluͤßige Augen gut.
Fœtor, ein Geſtanck, uͤbeler Geruch.
Fœtor alarum, ſtinckender Schweiß unter den Armen.
Fœtor
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 364. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/376>, abgerufen am 22.11.2024.
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