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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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der Cur hat man also zu procediren, man öffnet auf der gegenüber stehen-
den Seite eine Ader, und wird eine ziemliche Menge Bluts heraus gelas-
sen, unterdessen leget man auf das beleidigte Theil adstringentia aus Aloe,
sangv. Dracon.
mit Eßig und Eyerweiß, und verbindet den Ort fest mit
Schindeln, oder eine Bley-Platte darauf, und läst es also seyn, damit nicht
ein neuer Zufluß des Blutes geschehe: in dieser Zeit muß sich der Patient
aller Dinge enthalten, welche das Blut erhitzen können, hergegen aber muß
er fleißig glutinantia und vulneraria gebrauchen. Die neueren Chirurgi
haben eine kürtzere Methode erdacht, nemlich, sie drucken den über das
Anevrisma stehenden Truncum der Arteriae mit einer Ligatur oder dienlichen
Instrument, dergleichen Muys in praxi rationali, und Ruysch. Observ. 2. p. 6.
anführen; wenn hernach der Tumor geöffnet, so legen sie erst ein Stücklein
Vitrioli Cyprini, oder Mercur. praecipitat. rubri, crepit. Lupi, und hernach
ein Pulver aus Sarcocoll. sigillat. sangv. Dracon. &c. auf.

Angeiologia, eine Abhandlung von denen Adern in der Anatomie.

Angeiotomia, eine künstliche Oeffnung der Adern an der Stirn oder
an den Schläfen.

Angelica, oder radix Angelicae, Angelick, H. Geist Wurtz, ist eine
braune, scharffe und etwas bittere Wurtzel, von gutem Geruch, wächset in
den Gärten häuffig gnung, will einen zugerichteten, feucht- und fetten Bo-
den haben; blühet im Julio. Die Wurtzel befördert die Menses, Frucht
und Nachgeburt, stärcket den Magen, zertheilet die Winde, tödtet Würmer,
dienet wider den Scharbock, Seitenstechen, kalt- und feuchten Husten,
Keuchen, Engbrüstigkeit, Zauberey, Zahn-Weh; treibet Schweiß, dienet
dahero wider böse Kranckheiten und Pest: Praeparata sind destillat.
der Safft, Extractum, die eingemachte Wurtzel, Ol. dest. und Balsamus.

Angelica sylvestris minor, siehe Podagraria herba.

Angelicus Pulvis, siehe Mercurius vitae.

Angina, die Bräune, ist eine Geschwulst des Halses: ist entweder
eine Kranckheit allein für sich, oder ist ein Symptoma der bösen Ungarischen
Kranckheit. Es werden von den Practicis vier besondere Species, in
Ansehung des beleidigten Orts, der Bräune gezehlet: die erste Species
oder Art wird Synanche genannt, und bedeutet sowol innerlich im, als äus-
serlich am Halse eine Geschwulst; die andere Art heist Parasynanche, und
in diesem Affect sind nur die äusserlichen Musculi des Ossis hyoidis und des
Halses inflammiret, im Munde aber wird kein Tumor observiret; die dritte
Art heist Cynanche, allwo weder im Munde noch am Halse etwas vom

Tumore

AN
der Cur hat man alſo zu procediren, man oͤffnet auf der gegenuͤber ſtehen-
den Seite eine Ader, und wird eine ziemliche Menge Bluts heraus gelaſ-
ſen, unterdeſſen leget man auf das beleidigte Theil adſtringentia aus Aloë,
ſangv. Dracon.
mit Eßig und Eyerweiß, und verbindet den Ort feſt mit
Schindeln, oder eine Bley-Platte darauf, und laͤſt es alſo ſeyn, damit nicht
ein neuer Zufluß des Blutes geſchehe: in dieſer Zeit muß ſich der Patient
aller Dinge enthalten, welche das Blut erhitzen koͤnnen, hergegen aber muß
er fleißig glutinantia und vulneraria gebrauchen. Die neueren Chirurgi
haben eine kuͤrtzere Methode erdacht, nemlich, ſie drucken den uͤber das
Anevriſma ſtehenden Truncum der Arteriæ mit einer Ligatur oder dienlichen
Inſtrument, dergleichen Muys in praxi rationali, und Ruyſch. Obſerv. 2. p. 6.
anfuͤhren; wenn hernach der Tumor geoͤffnet, ſo legen ſie erſt ein Stuͤcklein
Vitrioli Cyprini, oder Mercur. præcipitat. rubri, crepit. Lupi, und hernach
ein Pulver aus Sarcocoll. 🜃 ſigillat. ſangv. Dracon. &c. auf.

Angeiologia, eine Abhandlung von denen Adern in der Anatomie.

Angeiotomia, eine kuͤnſtliche Oeffnung der Adern an der Stirn oder
an den Schlaͤfen.

Angelica, oder radix Angelicæ, Angelick, H. Geiſt Wurtz, iſt eine
braune, ſcharffe und etwas bittere Wurtzel, von gutem Geruch, waͤchſet in
den Gaͤrten haͤuffig gnung, will einen zugerichteten, feucht- und fetten Bo-
den haben; bluͤhet im Julio. Die Wurtzel befoͤrdert die Menſes, Frucht
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dienet wider den Scharbock, Seitenſtechen, kalt- und feuchten Huſten,
Keuchen, Engbruͤſtigkeit, Zauberey, Zahn-Weh; treibet Schweiß, dienet
dahero wider boͤſe Kranckheiten und Peſt: Præparata ſind 🜄 deſtillat.
der Safft, Extractum, die eingemachte Wurtzel, Ol. deſt. und Balſamus.

Angelica ſylveſtris minor, ſiehe Podagraria herba.

Angelicus Pulvis, ſiehe Mercurius vitæ.

Angina, die Braͤune, iſt eine Geſchwulſt des Halſes: iſt entweder
eine Kranckheit allein fuͤr ſich, oder iſt ein Symptoma der boͤſen Ungariſchen
Kranckheit. Es werden von den Practicis vier beſondere Species, in
Anſehung des beleidigten Orts, der Braͤune gezehlet: die erſte Species
oder Art wird Synanche genannt, und bedeutet ſowol innerlich im, als aͤuſ-
ſerlich am Halſe eine Geſchwulſt; die andere Art heiſt Paraſynanche, und
in dieſem Affect ſind nur die aͤuſſerlichen Muſculi des Oſſis hyoidis und des
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Art heiſt Cynanche, allwo weder im Munde noch am Halſe etwas vom

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[50/0062] AN der Cur hat man alſo zu procediren, man oͤffnet auf der gegenuͤber ſtehen- den Seite eine Ader, und wird eine ziemliche Menge Bluts heraus gelaſ- ſen, unterdeſſen leget man auf das beleidigte Theil adſtringentia aus Aloë, ſangv. Dracon. mit Eßig und Eyerweiß, und verbindet den Ort feſt mit Schindeln, oder eine Bley-Platte darauf, und laͤſt es alſo ſeyn, damit nicht ein neuer Zufluß des Blutes geſchehe: in dieſer Zeit muß ſich der Patient aller Dinge enthalten, welche das Blut erhitzen koͤnnen, hergegen aber muß er fleißig glutinantia und vulneraria gebrauchen. Die neueren Chirurgi haben eine kuͤrtzere Methode erdacht, nemlich, ſie drucken den uͤber das Anevriſma ſtehenden Truncum der Arteriæ mit einer Ligatur oder dienlichen Inſtrument, dergleichen Muys in praxi rationali, und Ruyſch. Obſerv. 2. p. 6. anfuͤhren; wenn hernach der Tumor geoͤffnet, ſo legen ſie erſt ein Stuͤcklein Vitrioli Cyprini, oder Mercur. præcipitat. rubri, crepit. Lupi, und hernach ein Pulver aus Sarcocoll. 🜃 ſigillat. ſangv. Dracon. &c. auf. Angeiologia, eine Abhandlung von denen Adern in der Anatomie. Angeiotomia, eine kuͤnſtliche Oeffnung der Adern an der Stirn oder an den Schlaͤfen. Angelica, oder radix Angelicæ, Angelick, H. Geiſt Wurtz, iſt eine braune, ſcharffe und etwas bittere Wurtzel, von gutem Geruch, waͤchſet in den Gaͤrten haͤuffig gnung, will einen zugerichteten, feucht- und fetten Bo- den haben; bluͤhet im Julio. Die Wurtzel befoͤrdert die Menſes, Frucht und Nachgeburt, ſtaͤrcket den Magen, zertheilet die Winde, toͤdtet Wuͤrmer, dienet wider den Scharbock, Seitenſtechen, kalt- und feuchten Huſten, Keuchen, Engbruͤſtigkeit, Zauberey, Zahn-Weh; treibet Schweiß, dienet dahero wider boͤſe Kranckheiten und Peſt: Præparata ſind 🜄 deſtillat. der Safft, Extractum, die eingemachte Wurtzel, Ol. deſt. und Balſamus. Angelica ſylveſtris minor, ſiehe Podagraria herba. Angelicus Pulvis, ſiehe Mercurius vitæ. Angina, die Braͤune, iſt eine Geſchwulſt des Halſes: iſt entweder eine Kranckheit allein fuͤr ſich, oder iſt ein Symptoma der boͤſen Ungariſchen Kranckheit. Es werden von den Practicis vier beſondere Species, in Anſehung des beleidigten Orts, der Braͤune gezehlet: die erſte Species oder Art wird Synanche genannt, und bedeutet ſowol innerlich im, als aͤuſ- ſerlich am Halſe eine Geſchwulſt; die andere Art heiſt Paraſynanche, und in dieſem Affect ſind nur die aͤuſſerlichen Muſculi des Oſſis hyoidis und des Halſes inflammiret, im Munde aber wird kein Tumor obſerviret; die dritte Art heiſt Cynanche, allwo weder im Munde noch am Halſe etwas vom Tumore

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/62>, abgerufen am 27.11.2024.