Gestalt subriler Blumen zusammen, oder auch in einen härtern und festern Leib; diese Arbeit ist das Gegentheil der Praecipitation. Durch diese Ar- beit werden etliche Corpora gantz sublimiret, als der Schwefel und Mer- curius, andere nur zum Theil, als das Spieß-Glas, Asand etc.
Sublimis, siehe Musculus.
Sublingualis, was unter der Zungen lieget, wird von denen unter der Zungen liegenden Drüsen verstanden.
Subluxatio, eine Verstauchung, ist eine angefangene, aber noch nicht vollführte Verrenckung.
Subscapularis, siehe Musculus.
Subsidentia, Sedimentum, der Satz im Urin, oder alle dasjenige, was sich vom Harn unten im Wasser-Glase setzet.
Substantia, das Bestand-Wesen eines Dinges, ist dasjenige, woraus selbiges bestehet, daß es ein solch Ding sey.
Subventaneus, wird von den unfruchtbaren Eyern gesaget, welche ohne Treten des Hanes concipiret und geleget werden, werden Wind- Eyer genannt.
Succenturiati renes, siehe Glandulae renales.
Succinum, auch Carabe genannt, ist ein wohlriechendes und in dem Meer erhartetes Hartz, von unterschiedlicher Couleur, wird sonsten Agt- Stein oder Börnstein genennet: wird am Baltischen Meer gesammlet, in hiesige Börnstein-Kammer zu Schloß eingeführet, und dann jährlich an die Elbingische, Dantziger und andere Börnstein-Drechsler und Händler verkauffet. Man hat zweyerleySpecies des Börnsteins, als
Succinum album, den weissen und
flavum, den gelben Börnstein: der weisse oder Komst- farbene wird von den Drechslern für den besten gehalten, und ie weisser er fällt, ie rarer er ist, dahergegen der gelbe lieber in der Officin gebraucht wird. Er hat wegen seines flüchtigen Saltzes und balsamischen Oels eine sonderliche Krafft, die scharffe saltzigte Lympham zu zertheilen und zu besänfftigen, dienet deßwegen wider alle Catarrhen, gantz- und halben Schlag, Schlafsucht, Schwindel, Krampf und schwere Noth, wider wel- che er nicht allein so roh in Räuchereyen, sondern auch innerlich dessen Prae- parata, als die Pilulae de Succino Cratonis, Magisterium Succini, Tin- ctura, Balsamus und Oleum Succini vortrefflich dienen: er hat auch dabey
eine
SU
Geſtalt ſubriler Blumen zuſammen, oder auch in einen haͤrtern und feſtern Leib; dieſe Arbeit iſt das Gegentheil der Præcipitation. Durch dieſe Ar- beit werden etliche Corpora gantz ſublimiret, als der Schwefel und Mer- curius, andere nur zum Theil, als das Spieß-Glas, Aſand ꝛc.
Sublimis, ſiehe Muſculus.
Sublingualis, was unter der Zungen lieget, wird von denen unter der Zungen liegenden Druͤſen verſtanden.
Subluxatio, eine Verſtauchung, iſt eine angefangene, aber noch nicht vollfuͤhrte Verrenckung.
Subſcapularis, ſiehe Muſculus.
Subſidentia, Sedimentum, der Satz im Urin, oder alle dasjenige, was ſich vom Harn unten im Waſſer-Glaſe ſetzet.
Subſtantia, das Beſtand-Weſen eines Dinges, iſt dasjenige, woraus ſelbiges beſtehet, daß es ein ſolch Ding ſey.
Subventaneus, wird von den unfruchtbaren Eyern geſaget, welche ohne Treten des Hanes concipiret und geleget werden, werden Wind- Eyer genannt.
Succenturiati renes, ſiehe Glandulæ renales.
Succinum, auch Carabe genannt, iſt ein wohlriechendes und in dem Meer erhartetes Hartz, von unterſchiedlicher Couleur, wird ſonſten Agt- Stein oder Boͤrnſtein genennet: wird am Baltiſchen Meer geſammlet, in hieſige Boͤrnſtein-Kammer zu Schloß eingefuͤhret, und dann jaͤhrlich an die Elbingiſche, Dantziger und andere Boͤrnſtein-Drechsler und Haͤndler verkauffet. Man hat zweyerleySpecies des Boͤrnſteins, als
Succinum album, den weiſſen und
flavum, den gelben Boͤrnſtein: der weiſſe oder Komſt- farbene wird von den Drechslern fuͤr den beſten gehalten, und ie weiſſer er faͤllt, ie rarer er iſt, dahergegen der gelbe lieber in der Officin gebraucht wird. Er hat wegen ſeines fluͤchtigen Saltzes und balſamiſchen Oels eine ſonderliche Krafft, die ſcharffe ſaltzigte Lympham zu zertheilen und zu beſaͤnfftigen, dienet deßwegen wider alle Catarrhen, gantz- und halben Schlag, Schlafſucht, Schwindel, Krampf und ſchwere Noth, wider wel- che er nicht allein ſo roh in Raͤuchereyen, ſondern auch innerlich deſſen Præ- parata, als die Pilulæ de Succino Cratonis, Magiſterium Succini, Tin- ctura, Balſamus und Oleum Succini vortrefflich dienen: er hat auch dabey
eine
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0918"n="906"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SU</hi></hi></hi></fw><lb/>
Geſtalt <hirendition="#aq">ſubril</hi>er Blumen zuſammen, oder auch in einen haͤrtern und feſtern<lb/>
Leib; dieſe Arbeit iſt das Gegentheil der <hirendition="#aq">Præcipitation.</hi> Durch dieſe Ar-<lb/>
beit werden etliche <hirendition="#aq">Corpora</hi> gantz <hirendition="#aq">ſublimi</hi>ret, als der Schwefel und <hirendition="#aq">Mer-<lb/>
curius,</hi> andere nur zum Theil, als das Spieß-Glas, Aſand ꝛc.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Sublimis,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Muſculus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Sublingualis,</hi> was unter der Zungen lieget, wird von denen unter<lb/>
der Zungen liegenden Druͤſen verſtanden.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Subluxatio,</hi> eine <hirendition="#fr">Verſtauchung,</hi> iſt eine angefangene, aber noch<lb/>
nicht vollfuͤhrte Verrenckung.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Subſcapularis,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Muſculus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Subſidentia, Sedimentum,</hi> der <hirendition="#fr">Satz im Urin,</hi> oder alle dasjenige,<lb/>
was ſich vom Harn unten im Waſſer-Glaſe ſetzet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Subſtantia,</hi> das <hirendition="#fr">Beſtand-Weſen eines Dinges,</hi> iſt dasjenige,<lb/>
woraus ſelbiges beſtehet, daß es ein ſolch Ding ſey.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Subventaneus,</hi> wird von den unfruchtbaren Eyern geſaget, welche<lb/>
ohne Treten des Hanes <hirendition="#aq">concipi</hi>ret und geleget werden, werden <hirendition="#fr">Wind-<lb/>
Eyer</hi> genannt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Succenturiati renes,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Glandulæ renales.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Succinum,</hi> auch <hirendition="#aq">Carabe</hi> genannt, iſt ein wohlriechendes und in dem<lb/>
Meer erhartetes Hartz, von unterſchiedlicher <hirendition="#aq">Couleur,</hi> wird ſonſten <hirendition="#fr">Agt-<lb/>
Stein</hi> oder <hirendition="#fr">Boͤrnſtein</hi> genennet: wird am Baltiſchen Meer geſammlet,<lb/>
in hieſige Boͤrnſtein-Kammer zu Schloß eingefuͤhret, und dann jaͤhrlich an<lb/>
die Elbingiſche, Dantziger und andere Boͤrnſtein-Drechsler und Haͤndler<lb/>
verkauffet. Man hat <hirendition="#fr">zweyerley</hi><hirendition="#aq">Species</hi> des Boͤrnſteins, als</p><lb/><p><hirendition="#aq">Succinum album,</hi> den <hirendition="#fr">weiſſen</hi> und</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">flavum,</hi> den <hirendition="#fr">gelben Boͤrnſtein:</hi> der weiſſe oder <hirendition="#fr">Komſt-</hi></hi><lb/><hirendition="#fr">farbene</hi> wird von den Drechslern fuͤr den beſten gehalten, und ie weiſſer er<lb/>
faͤllt, ie rarer er iſt, dahergegen der <hirendition="#fr">gelbe</hi> lieber in der <hirendition="#aq">Officin</hi> gebraucht<lb/>
wird. Er hat wegen ſeines fluͤchtigen Saltzes und balſamiſchen Oels<lb/>
eine ſonderliche Krafft, die ſcharffe ſaltzigte <hirendition="#aq">Lympham</hi> zu zertheilen und zu<lb/>
beſaͤnfftigen, dienet deßwegen wider alle Catarrhen, gantz- und halben<lb/>
Schlag, Schlafſucht, Schwindel, Krampf und ſchwere Noth, wider wel-<lb/>
che er nicht allein ſo roh in Raͤuchereyen, ſondern auch innerlich deſſen <hirendition="#aq">Præ-<lb/>
parata,</hi> als die <hirendition="#aq">Pilulæ de Succino Cratonis, Magiſterium Succini, Tin-<lb/>
ctura, Balſamus</hi> und <hirendition="#aq">Oleum Succini</hi> vortrefflich dienen: er hat auch dabey<lb/><fwplace="bottom"type="catch">eine</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[906/0918]
SU
Geſtalt ſubriler Blumen zuſammen, oder auch in einen haͤrtern und feſtern
Leib; dieſe Arbeit iſt das Gegentheil der Præcipitation. Durch dieſe Ar-
beit werden etliche Corpora gantz ſublimiret, als der Schwefel und Mer-
curius, andere nur zum Theil, als das Spieß-Glas, Aſand ꝛc.
Sublimis, ſiehe Muſculus.
Sublingualis, was unter der Zungen lieget, wird von denen unter
der Zungen liegenden Druͤſen verſtanden.
Subluxatio, eine Verſtauchung, iſt eine angefangene, aber noch
nicht vollfuͤhrte Verrenckung.
Subſcapularis, ſiehe Muſculus.
Subſidentia, Sedimentum, der Satz im Urin, oder alle dasjenige,
was ſich vom Harn unten im Waſſer-Glaſe ſetzet.
Subſtantia, das Beſtand-Weſen eines Dinges, iſt dasjenige,
woraus ſelbiges beſtehet, daß es ein ſolch Ding ſey.
Subventaneus, wird von den unfruchtbaren Eyern geſaget, welche
ohne Treten des Hanes concipiret und geleget werden, werden Wind-
Eyer genannt.
Succenturiati renes, ſiehe Glandulæ renales.
Succinum, auch Carabe genannt, iſt ein wohlriechendes und in dem
Meer erhartetes Hartz, von unterſchiedlicher Couleur, wird ſonſten Agt-
Stein oder Boͤrnſtein genennet: wird am Baltiſchen Meer geſammlet,
in hieſige Boͤrnſtein-Kammer zu Schloß eingefuͤhret, und dann jaͤhrlich an
die Elbingiſche, Dantziger und andere Boͤrnſtein-Drechsler und Haͤndler
verkauffet. Man hat zweyerley Species des Boͤrnſteins, als
Succinum album, den weiſſen und
flavum, den gelben Boͤrnſtein: der weiſſe oder Komſt-
farbene wird von den Drechslern fuͤr den beſten gehalten, und ie weiſſer er
faͤllt, ie rarer er iſt, dahergegen der gelbe lieber in der Officin gebraucht
wird. Er hat wegen ſeines fluͤchtigen Saltzes und balſamiſchen Oels
eine ſonderliche Krafft, die ſcharffe ſaltzigte Lympham zu zertheilen und zu
beſaͤnfftigen, dienet deßwegen wider alle Catarrhen, gantz- und halben
Schlag, Schlafſucht, Schwindel, Krampf und ſchwere Noth, wider wel-
che er nicht allein ſo roh in Raͤuchereyen, ſondern auch innerlich deſſen Præ-
parata, als die Pilulæ de Succino Cratonis, Magiſterium Succini, Tin-
ctura, Balſamus und Oleum Succini vortrefflich dienen: er hat auch dabey
eine
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 906. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/918>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.