der Feuchtigkeiten, als Blut, Eyter etc. Winde und Blähungen sich fin- den, siehe Tympanites.
Tumor inflammatorius,Entzündungs-Geschwulst, wie die Rose, siehe Erysipelas und Inflammatio.
Tumor malignus,böse und gifftige Geschwulst, allwo eine giff- tige und ansteckende Materia dabey ist, wie in Pest-Beulen, Bissen oder Stichen toller und vergiffteter Thiere.
Tumor oedematosus, siehe Tumor aquosus.
sanguineus, Blut-Geschwulst, wie im unterlauffenen Blut; siehe Ecchymoma.
Tumor scirrhosus, eine harte unschmertzende Geschwulst, siehe Scirrhus.
Tumor tunicatus, siehe Tumor cysticus.
venereus, eine Venus-Beule, siehe Testiculus venereus.
Tunica, heist insgemein ein dünnes undsubtiles Häutlein um die Gefässe oder andere Theile des Leibes; solche sind mancherley, haben auch nach ihrem unterschiedlichen Lager, Gestalt und Verrichtung unter- schiedliche Namen, als
Tunica adiposa, das fette Häutlein der Nieren, rühret von dem Darm-Fell her, und ist mit vielem Fett versehen.
Tunica albuginea, das weisse Hoden-Häutlein, ist das innere, kommt mit der äusserlichen Gestalt der Geburts-Geilen überein, ist hart, dick und starck, und hält das weiche Wesen der Hoden zusammen.
Tunica amphiblestroides, das dritte Augen-Häutlein, sonsten das Netz-förmige genannt, siehe Retina.
Tunica arachnoides, das Spinnweb-förmige Häutlein des Rü- cken-Marcks, lieget zwischen dem harten und zarten Hirn-Häutlein, so bey dem Ausgange der Nerven sehr sichtbar ist.
Tunica aranea, das Spinnweb-förmige Häutlein der Augen, ist die erste eigene Haut des Auges, sonsten die Crystallen-förmige ge- nannt.
Tunica choroides, das Weinreben-förmige Augen-Häutlein, ist zwar dünner als die andern Augen-Häutlein, doch dicker als das zarte Hirn-Häutlein, von welchem sie ihren Ursprung hat: ihr Vörder-Theil ist in der Mitten zum Durchgang der Gesichts-Strah- len durchlöchert, und machet mit dem darzwischen liegenden Safft den Aug-Apffel.
Tunica
TU
der Feuchtigkeiten, als Blut, Eyter ꝛc. Winde und Blaͤhungen ſich fin- den, ſiehe Tympanites.
Tumor inflammatorius,Entzuͤndungs-Geſchwulſt, wie die Roſe, ſiehe Eryſipelas und Inflammatio.
Tumor malignus,boͤſe und gifftige Geſchwulſt, allwo eine giff- tige und anſteckende Materia dabey iſt, wie in Peſt-Beulen, Biſſen oder Stichen toller und vergiffteter Thiere.
Tumor œdematoſus, ſiehe Tumor aquoſus.
ſanguineus, Blut-Geſchwulſt, wie im unterlauffenen Blut; ſiehe Ecchymoma.
Tumor ſcirrhoſus, eine harte unſchmertzende Geſchwulſt, ſiehe Scirrhus.
Tumor tunicatus, ſiehe Tumor cyſticus.
venereus, eine Venus-Beule, ſiehe Teſticulus venereus.
Tunica, heiſt insgemein ein duͤnnes undſubtiles Haͤutlein um die Gefaͤſſe oder andere Theile des Leibes; ſolche ſind mancherley, haben auch nach ihrem unterſchiedlichen Lager, Geſtalt und Verrichtung unter- ſchiedliche Namen, als
Tunica adipoſa, das fette Haͤutlein der Nieren, ruͤhret von dem Darm-Fell her, und iſt mit vielem Fett verſehen.
Tunica albuginea, das weiſſe Hoden-Haͤutlein, iſt das innere, kommt mit der aͤuſſerlichen Geſtalt der Geburts-Geilen uͤberein, iſt hart, dick und ſtarck, und haͤlt das weiche Weſen der Hoden zuſammen.
Tunica amphibleſtroides, das dritte Augen-Haͤutlein, ſonſten das Netz-foͤrmige genannt, ſiehe Retina.
Tunica arachnoides, das Spinnweb-foͤrmige Haͤutlein des Ruͤ- cken-Marcks, lieget zwiſchen dem harten und zarten Hirn-Haͤutlein, ſo bey dem Ausgange der Nerven ſehr ſichtbar iſt.
Tunica aranea, das Spinnweb-foͤrmige Haͤutlein der Augen, iſt die erſte eigene Haut des Auges, ſonſten die Cryſtallen-foͤrmige ge- nannt.
Tunica choroides, das Weinreben-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt zwar duͤnner als die andern Augen-Haͤutlein, doch dicker als das zarte Hirn-Haͤutlein, von welchem ſie ihren Urſprung hat: ihr Voͤrder-Theil iſt in der Mitten zum Durchgang der Geſichts-Strah- len durchloͤchert, und machet mit dem darzwiſchen liegenden Safft den Aug-Apffel.
Tunica
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ſiehe Eryſipelas und Inflammatio.
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Tumor tunicatus, ſiehe Tumor cyſticus.
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Tunica, heiſt insgemein ein duͤnnes und ſubtiles Haͤutlein um die
Gefaͤſſe oder andere Theile des Leibes; ſolche ſind mancherley, haben
auch nach ihrem unterſchiedlichen Lager, Geſtalt und Verrichtung unter-
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Tunica adipoſa, das fette Haͤutlein der Nieren, ruͤhret von dem
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kommt mit der aͤuſſerlichen Geſtalt der Geburts-Geilen uͤberein, iſt hart,
dick und ſtarck, und haͤlt das weiche Weſen der Hoden zuſammen.
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Tunica arachnoides, das Spinnweb-foͤrmige Haͤutlein des Ruͤ-
cken-Marcks, lieget zwiſchen dem harten und zarten Hirn-Haͤutlein, ſo bey
dem Ausgange der Nerven ſehr ſichtbar iſt.
Tunica aranea, das Spinnweb-foͤrmige Haͤutlein der Augen,
iſt die erſte eigene Haut des Auges, ſonſten die Cryſtallen-foͤrmige ge-
nannt.
Tunica choroides, das Weinreben-foͤrmige Augen-Haͤutlein,
iſt zwar duͤnner als die andern Augen-Haͤutlein, doch dicker als das
zarte Hirn-Haͤutlein, von welchem ſie ihren Urſprung hat: ihr
Voͤrder-Theil iſt in der Mitten zum Durchgang der Geſichts-Strah-
len durchloͤchert, und machet mit dem darzwiſchen liegenden Safft den
Aug-Apffel.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 964. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/976>, abgerufen am 21.11.2024.
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