Tunica cornea, das Horn-förmige Augen-Häutlein, ist das Vörder-Theil der ersten und harten Haut, und durchsichtig wie ein hel- les Horn, hat auch deßwegen diesen Namen.
Tunica crystailina, das Crystallen-förmige Häutlein der Augen, ist ein eigen Häutgen des Auges.
Tunica dura, das harte Augen-Häutlein, ist die erste, dicke, harte, allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge.
Tunica retina, siehe Retina.
rubra, erythroides, das rothe Hoden-Häutlein, ist das andere und innwendige Häutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket.
Tunica sclerotica, siehe Tunica dura.
uvea, das andere oder Weintrauben-förmige Augen- Häutlein, siehe Tunica choroides.
Tunica vaginalis, das Scheide-Häutlein der Hoden, ist das erste von den eigenen Häutgen, wird also genennet, weil es die Hoden gleich einer Scheiden in sich behält.
Tunica vitrea, das Glas-förmige Augen-Häutlein, ist eine ei- gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen sie einschliesset, also genennet.
Turbith, siehe Turpethum.
Turchosa, Turcois, der Türckis, ein gefärbter Edelgestein, hat eine schöne licht-blaue Farbe, wird äusserlich wider das Fallen gerühmet.
Turiones, die Käumgen an den Pflantzen.
Turpethum minerale, ist ein gewaltig Vomitiv und Purgans, in der Frantzosen-Cur sehr gebräuchlich, bestehet aus dem ex Cinnabari resusci- tirten, in ol. Vitrioli solvirten, und mit laulichtem Wasser praecipitirten Mercurio, wird nachgehends gewaschen und getrocknet; auch Mercurius praecipitatus flavus oder luteus genannt. Die Dosis sind gr. v.
Turpethum vegetabile,Turbith, ist das äusserste Theil einer läng- lichten, dicken und resinösen Wurtzel, äusserlich grau und inwendig weiß- licht anzusehen, eines scharffen und eckelhafften Geschmacks. Das Ge- wächs dieser Wurtzel wird Convolvulus Indicus alatus maximus folio Ibisci, das ist, die grosse geflügelte Jndianische Winde genennet, weil sie sowol in Ost-als West-Jndien zu finden: sie wächst gern an feuchten Orten, nahe an dem Meer. Die Materialisten führen dieser Wurtzel zweyerley Sorten, deren eine sie
Turpe-
F f f f f f 3
TU
Tunica cornea, das Horn-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt das Voͤrder-Theil der erſten und harten Haut, und durchſichtig wie ein hel- les Horn, hat auch deßwegen dieſen Namen.
Tunica cryſtailina, das Cryſtallen-foͤrmige Haͤutlein der Augen, iſt ein eigen Haͤutgen des Auges.
Tunica dura, das harte Augen-Haͤutlein, iſt die erſte, dicke, harte, allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge.
Tunica retina, ſiehe Retina.
rubra, erythroides, das rothe Hoden-Haͤutlein, iſt das andere und innwendige Haͤutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket.
Tunica ſclerotica, ſiehe Tunica dura.
uvea, das andere oder Weintrauben-foͤrmige Augen- Haͤutlein, ſiehe Tunica choroides.
Tunica vaginalis, das Scheide-Haͤutlein der Hoden, iſt das erſte von den eigenen Haͤutgen, wird alſo genennet, weil es die Hoden gleich einer Scheiden in ſich behaͤlt.
Tunica vitrea, das Glas-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt eine ei- gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen ſie einſchlieſſet, alſo genennet.
Turbith, ſiehe Turpethum.
Turchoſa, Turcois, der Tuͤrckis, ein gefaͤrbter Edelgeſtein, hat eine ſchoͤne licht-blaue Farbe, wird aͤuſſerlich wider das Fallen geruͤhmet.
Turiones, die Kaͤumgen an den Pflantzen.
Turpethum minerale, iſt ein gewaltig Vomitiv und Purgans, in der Frantzoſen-Cur ſehr gebraͤuchlich, beſtehet aus dem ex Cinnabari reſuſci- tirten, in ol. Vitrioli ſolvirten, und mit laulichtem Waſſer præcipitirten Mercurio, wird nachgehends gewaſchen und getrocknet; auch Mercurius præcipitatus flavus oder luteus genannt. Die Doſis ſind gr. v.
Turpethum vegetabile,Turbith, iſt das aͤuſſerſte Theil einer laͤng- lichten, dicken und reſinoͤſen Wurtzel, aͤuſſerlich grau und inwendig weiß- licht anzuſehen, eines ſcharffen und eckelhafften Geſchmacks. Das Ge- waͤchs dieſer Wurtzel wird Convolvulus Indicus alatus maximus folio Ibiſci, das iſt, die groſſe gefluͤgelte Jndianiſche Winde genennet, weil ſie ſowol in Oſt-als Weſt-Jndien zu finden: ſie waͤchſt gern an feuchten Orten, nahe an dem Meer. Die Materialiſten fuͤhren dieſer Wurtzel zweyerley Sorten, deren eine ſie
Turpe-
F f f f f f 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0977"n="965"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">TU</hi></hi></hi></fw><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica cornea,</hi> das <hirendition="#fr">Horn-foͤrmige Augen-Haͤutlein,</hi> iſt das<lb/>
Voͤrder-Theil der erſten und harten Haut, und durchſichtig wie ein hel-<lb/>
les Horn, hat auch deßwegen dieſen Namen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica cryſtailina,</hi> das Cryſtallen-foͤrmige Haͤutlein der Augen, iſt<lb/>
ein eigen Haͤutgen des Auges.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica dura,</hi> das harte Augen-Haͤutlein, iſt die erſte, dicke, harte,<lb/>
allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica retina,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Retina.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">rubra, erythroides,</hi> das <hirendition="#fr">rothe Hoden-Haͤutlein,</hi> iſt das</hi><lb/>
andere und innwendige Haͤutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica ſclerotica,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Tunica dura.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">uvea,</hi> das andere oder Weintrauben-foͤrmige Augen-</hi><lb/>
Haͤutlein, ſiehe <hirendition="#aq">Tunica choroides.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica vaginalis,</hi> das <hirendition="#fr">Scheide-Haͤutlein der Hoden,</hi> iſt das erſte<lb/>
von den eigenen Haͤutgen, wird alſo genennet, weil es die Hoden gleich<lb/>
einer Scheiden in ſich behaͤlt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Tunica vitrea,</hi> das <hirendition="#fr">Glas-foͤrmige Augen-Haͤutlein,</hi> iſt eine ei-<lb/>
gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen ſie einſchlieſſet, alſo<lb/>
genennet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Turbith,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Turpethum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Turchoſa, Turcois,</hi> der <hirendition="#fr">Tuͤrckis,</hi> ein gefaͤrbter Edelgeſtein, hat eine<lb/>ſchoͤne licht-blaue Farbe, wird aͤuſſerlich wider das Fallen geruͤhmet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Turiones,</hi> die Kaͤumgen an den Pflantzen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Turpethum minerale,</hi> iſt ein gewaltig <hirendition="#aq">Vomitiv</hi> und <hirendition="#aq">Purgans,</hi> in der<lb/>
Frantzoſen-Cur ſehr gebraͤuchlich, beſtehet aus dem <hirendition="#aq">ex Cinnabari reſuſci-<lb/>
ti</hi>rten, in <hirendition="#aq">ol. Vitrioli ſolvi</hi>rten, und mit laulichtem Waſſer <hirendition="#aq">præcipiti</hi>rten<lb/><hirendition="#aq">Mercurio,</hi> wird nachgehends gewaſchen und getrocknet; auch <hirendition="#aq">Mercurius<lb/>
præcipitatus flavus</hi> oder <hirendition="#aq">luteus</hi> genannt. Die <hirendition="#aq">Doſis</hi>ſind <hirendition="#aq">gr. v.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Turpethum vegetabile,</hi><hirendition="#fr">Turbith,</hi> iſt das aͤuſſerſte Theil einer laͤng-<lb/>
lichten, dicken und <hirendition="#aq">reſin</hi>oͤſen Wurtzel, aͤuſſerlich grau und inwendig weiß-<lb/>
licht anzuſehen, eines ſcharffen und eckelhafften Geſchmacks. Das Ge-<lb/>
waͤchs dieſer Wurtzel wird <hirendition="#aq">Convolvulus Indicus alatus maximus folio<lb/>
Ibiſci,</hi> das iſt, die <hirendition="#fr">groſſe gefluͤgelte Jndianiſche Winde</hi> genennet, weil<lb/>ſie ſowol in Oſt-als Weſt-Jndien zu finden: ſie waͤchſt gern an feuchten<lb/>
Orten, nahe an dem Meer. Die <hirendition="#aq">Materialiſt</hi>en fuͤhren dieſer Wurtzel<lb/><hirendition="#fr">zweyerley Sorten,</hi> deren eine ſie</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">F f f f f f 3</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Turpe-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[965/0977]
TU
Tunica cornea, das Horn-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt das
Voͤrder-Theil der erſten und harten Haut, und durchſichtig wie ein hel-
les Horn, hat auch deßwegen dieſen Namen.
Tunica cryſtailina, das Cryſtallen-foͤrmige Haͤutlein der Augen, iſt
ein eigen Haͤutgen des Auges.
Tunica dura, das harte Augen-Haͤutlein, iſt die erſte, dicke, harte,
allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge.
Tunica retina, ſiehe Retina.
rubra, erythroides, das rothe Hoden-Haͤutlein, iſt das
andere und innwendige Haͤutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket.
Tunica ſclerotica, ſiehe Tunica dura.
uvea, das andere oder Weintrauben-foͤrmige Augen-
Haͤutlein, ſiehe Tunica choroides.
Tunica vaginalis, das Scheide-Haͤutlein der Hoden, iſt das erſte
von den eigenen Haͤutgen, wird alſo genennet, weil es die Hoden gleich
einer Scheiden in ſich behaͤlt.
Tunica vitrea, das Glas-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt eine ei-
gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen ſie einſchlieſſet, alſo
genennet.
Turbith, ſiehe Turpethum.
Turchoſa, Turcois, der Tuͤrckis, ein gefaͤrbter Edelgeſtein, hat eine
ſchoͤne licht-blaue Farbe, wird aͤuſſerlich wider das Fallen geruͤhmet.
Turiones, die Kaͤumgen an den Pflantzen.
Turpethum minerale, iſt ein gewaltig Vomitiv und Purgans, in der
Frantzoſen-Cur ſehr gebraͤuchlich, beſtehet aus dem ex Cinnabari reſuſci-
tirten, in ol. Vitrioli ſolvirten, und mit laulichtem Waſſer præcipitirten
Mercurio, wird nachgehends gewaſchen und getrocknet; auch Mercurius
præcipitatus flavus oder luteus genannt. Die Doſis ſind gr. v.
Turpethum vegetabile, Turbith, iſt das aͤuſſerſte Theil einer laͤng-
lichten, dicken und reſinoͤſen Wurtzel, aͤuſſerlich grau und inwendig weiß-
licht anzuſehen, eines ſcharffen und eckelhafften Geſchmacks. Das Ge-
waͤchs dieſer Wurtzel wird Convolvulus Indicus alatus maximus folio
Ibiſci, das iſt, die groſſe gefluͤgelte Jndianiſche Winde genennet, weil
ſie ſowol in Oſt-als Weſt-Jndien zu finden: ſie waͤchſt gern an feuchten
Orten, nahe an dem Meer. Die Materialiſten fuͤhren dieſer Wurtzel
zweyerley Sorten, deren eine ſie
Turpe-
F f f f f f 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/977>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.