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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Tunica cornea, das Horn-förmige Augen-Häutlein, ist das
Vörder-Theil der ersten und harten Haut, und durchsichtig wie ein hel-
les Horn, hat auch deßwegen diesen Namen.

Tunica crystailina, das Crystallen-förmige Häutlein der Augen, ist
ein eigen Häutgen des Auges.

Tunica dura, das harte Augen-Häutlein, ist die erste, dicke, harte,
allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge.

Tunica retina, siehe Retina.

rubra, erythroides, das rothe Hoden-Häutlein, ist das
andere und innwendige Häutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket.

Tunica sclerotica, siehe Tunica dura.

uvea, das andere oder Weintrauben-förmige Augen-
Häutlein, siehe Tunica choroides.

Tunica vaginalis, das Scheide-Häutlein der Hoden, ist das erste
von den eigenen Häutgen, wird also genennet, weil es die Hoden gleich
einer Scheiden in sich behält.

Tunica vitrea, das Glas-förmige Augen-Häutlein, ist eine ei-
gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen sie einschliesset, also
genennet.

Turbith, siehe Turpethum.

Turchosa, Turcois, der Türckis, ein gefärbter Edelgestein, hat eine
schöne licht-blaue Farbe, wird äusserlich wider das Fallen gerühmet.

Turiones, die Käumgen an den Pflantzen.

Turpethum minerale, ist ein gewaltig Vomitiv und Purgans, in der
Frantzosen-Cur sehr gebräuchlich, bestehet aus dem ex Cinnabari resusci-
ti
rten, in ol. Vitrioli solvirten, und mit laulichtem Wasser praecipitirten
Mercurio, wird nachgehends gewaschen und getrocknet; auch Mercurius
praecipitatus flavus
oder luteus genannt. Die Dosis sind gr. v.

Turpethum vegetabile, Turbith, ist das äusserste Theil einer läng-
lichten, dicken und resinösen Wurtzel, äusserlich grau und inwendig weiß-
licht anzusehen, eines scharffen und eckelhafften Geschmacks. Das Ge-
wächs dieser Wurtzel wird Convolvulus Indicus alatus maximus folio
Ibisci,
das ist, die grosse geflügelte Jndianische Winde genennet, weil
sie sowol in Ost-als West-Jndien zu finden: sie wächst gern an feuchten
Orten, nahe an dem Meer. Die Materialisten führen dieser Wurtzel
zweyerley Sorten, deren eine sie

Turpe-
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TU

Tunica cornea, das Horn-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt das
Voͤrder-Theil der erſten und harten Haut, und durchſichtig wie ein hel-
les Horn, hat auch deßwegen dieſen Namen.

Tunica cryſtailina, das Cryſtallen-foͤrmige Haͤutlein der Augen, iſt
ein eigen Haͤutgen des Auges.

Tunica dura, das harte Augen-Haͤutlein, iſt die erſte, dicke, harte,
allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge.

Tunica retina, ſiehe Retina.

rubra, erythroides, das rothe Hoden-Haͤutlein, iſt das
andere und innwendige Haͤutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket.

Tunica ſclerotica, ſiehe Tunica dura.

uvea, das andere oder Weintrauben-foͤrmige Augen-
Haͤutlein, ſiehe Tunica choroides.

Tunica vaginalis, das Scheide-Haͤutlein der Hoden, iſt das erſte
von den eigenen Haͤutgen, wird alſo genennet, weil es die Hoden gleich
einer Scheiden in ſich behaͤlt.

Tunica vitrea, das Glas-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt eine ei-
gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen ſie einſchlieſſet, alſo
genennet.

Turbith, ſiehe Turpethum.

Turchoſa, Turcois, der Tuͤrckis, ein gefaͤrbter Edelgeſtein, hat eine
ſchoͤne licht-blaue Farbe, wird aͤuſſerlich wider das Fallen geruͤhmet.

Turiones, die Kaͤumgen an den Pflantzen.

Turpethum minerale, iſt ein gewaltig Vomitiv und Purgans, in der
Frantzoſen-Cur ſehr gebraͤuchlich, beſtehet aus dem ex Cinnabari reſuſci-
ti
rten, in ol. Vitrioli ſolvirten, und mit laulichtem Waſſer præcipitirten
Mercurio, wird nachgehends gewaſchen und getrocknet; auch Mercurius
præcipitatus flavus
oder luteus genannt. Die Doſis ſind gr. v.

Turpethum vegetabile, Turbith, iſt das aͤuſſerſte Theil einer laͤng-
lichten, dicken und reſinoͤſen Wurtzel, aͤuſſerlich grau und inwendig weiß-
licht anzuſehen, eines ſcharffen und eckelhafften Geſchmacks. Das Ge-
waͤchs dieſer Wurtzel wird Convolvulus Indicus alatus maximus folio
Ibiſci,
das iſt, die groſſe gefluͤgelte Jndianiſche Winde genennet, weil
ſie ſowol in Oſt-als Weſt-Jndien zu finden: ſie waͤchſt gern an feuchten
Orten, nahe an dem Meer. Die Materialiſten fuͤhren dieſer Wurtzel
zweyerley Sorten, deren eine ſie

Turpe-
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[965/0977] TU Tunica cornea, das Horn-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt das Voͤrder-Theil der erſten und harten Haut, und durchſichtig wie ein hel- les Horn, hat auch deßwegen dieſen Namen. Tunica cryſtailina, das Cryſtallen-foͤrmige Haͤutlein der Augen, iſt ein eigen Haͤutgen des Auges. Tunica dura, das harte Augen-Haͤutlein, iſt die erſte, dicke, harte, allgemeine Haut des Auges, umgiebt das gantze Auge. Tunica retina, ſiehe Retina. rubra, erythroides, das rothe Hoden-Haͤutlein, iſt das andere und innwendige Haͤutgen, welches beyde Hoden zugleich bedecket. Tunica ſclerotica, ſiehe Tunica dura. uvea, das andere oder Weintrauben-foͤrmige Augen- Haͤutlein, ſiehe Tunica choroides. Tunica vaginalis, das Scheide-Haͤutlein der Hoden, iſt das erſte von den eigenen Haͤutgen, wird alſo genennet, weil es die Hoden gleich einer Scheiden in ſich behaͤlt. Tunica vitrea, das Glas-foͤrmige Augen-Haͤutlein, iſt eine ei- gene Haut des Auges, wird von dem Safft, welchen ſie einſchlieſſet, alſo genennet. Turbith, ſiehe Turpethum. Turchoſa, Turcois, der Tuͤrckis, ein gefaͤrbter Edelgeſtein, hat eine ſchoͤne licht-blaue Farbe, wird aͤuſſerlich wider das Fallen geruͤhmet. Turiones, die Kaͤumgen an den Pflantzen. Turpethum minerale, iſt ein gewaltig Vomitiv und Purgans, in der Frantzoſen-Cur ſehr gebraͤuchlich, beſtehet aus dem ex Cinnabari reſuſci- tirten, in ol. Vitrioli ſolvirten, und mit laulichtem Waſſer præcipitirten Mercurio, wird nachgehends gewaſchen und getrocknet; auch Mercurius præcipitatus flavus oder luteus genannt. Die Doſis ſind gr. v. Turpethum vegetabile, Turbith, iſt das aͤuſſerſte Theil einer laͤng- lichten, dicken und reſinoͤſen Wurtzel, aͤuſſerlich grau und inwendig weiß- licht anzuſehen, eines ſcharffen und eckelhafften Geſchmacks. Das Ge- waͤchs dieſer Wurtzel wird Convolvulus Indicus alatus maximus folio Ibiſci, das iſt, die groſſe gefluͤgelte Jndianiſche Winde genennet, weil ſie ſowol in Oſt-als Weſt-Jndien zu finden: ſie waͤchſt gern an feuchten Orten, nahe an dem Meer. Die Materialiſten fuͤhren dieſer Wurtzel zweyerley Sorten, deren eine ſie Turpe- F f f f f f 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 965. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/977>, abgerufen am 21.11.2024.