Wrangel, Carl Gustav: Das Luxus-Fuhrwerk. Stuttgart, 1898.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <table> <pb facs="#f0073" n="59"/> <fw place="top" type="header">Vierspännige Luxus-Equipagen.</fw><lb/> <cb/> <row> <cell/> <cell xml:id="rc2a" prev="#rc1a"> Sitz muss breit genug sein, um zwei Personen<lb/> ausser dem Kondukteur Platz zu gewähren.<lb/> Dieser, für welchen auf der linken Seite ein<lb/> extra Sitzkissen angebracht ist, hält sich an<lb/> einem ledernen Riemen, wenn er ins Horn bläst.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Die Rückenlehnen der Decksitze werden<lb/> niedergeklappt, wenn nicht benötigt.<lb/></cell> <cell>Die Rückenlehnen der Decksitze sind nicht<lb/> zum Niederklappen eingerichtet.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Die untere Seite des Fussbrettes und dessen<lb/> Stützen haben dieselbe Farbe wie das Gestell.<lb/></cell> <cell>Die untere Seite des Fussbrettes, wie auch<lb/> die Stützen des Kutschbockes und des Rück-<lb/> sitzes, haben dieselbe Farbe wie das Gestell.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Der Wagenkasten und die Tafel des rück-<lb/> wärtigen Koffers müssen in der Farbe überein-<lb/> stimmen. Die Thürbänder dieses Koffers sind<lb/> an dem unteren Rande angebracht, so dass die<lb/> Thür, wenn geöffnet, wie ein Tisch verwendet<lb/> werden kann.<lb/></cell> <cell>Der Wagenkasten und die Tafel des rück-<lb/> wärtigen Koffers stimmen ebenfalls in der Farbe<lb/> überein. Die Thürbänder des rückwärtigen<lb/> Koffers befinden sich auf der rechten Seite, so<lb/> dass der Kondukteur die Thür während der<lb/> Fahrt von dem linken hinteren Tritt aus zu<lb/> öffnen vermag.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Der Hemmschuh und der Sicherheitshaken<lb/> erhalten, wenn sie überhaupt mitgeführt werden,<lb/> ihren Platz auf der rechten Seite.<lb/></cell> <cell>Der Hemmschuh und der Sicherheitshaken<lb/> müssen in allen Ländern, wo die rechte Seite<lb/> der Strasse eingehalten wird, auf dieser Seite<lb/> hängen; der Hemmschuh wird nämlich stets<lb/> an dem äusseren Rade angelegt, weil der<lb/> Wagen sonst nach dem Strassengraben hin<lb/> schleifen würde.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Es ist gebräuchlich, die äusseren Sitze ent-<lb/> weder mit Schweinsleder oder mit Tuch, das<lb/> Innere des Drags aber mit Maroquin oder Tuch<lb/> zu garnieren.<lb/></cell> <cell>Die Garnierung der Aussensitze wird aus<lb/> Rips oder irgend einem anderen passenden Stoff,<lb/> jedoch nicht aus Leder bestehen. Das Innere<lb/> der Coach wird gewöhnlich mit hartem Holz<lb/> oder Leder ausgestattet.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Die Fahrdecke des Kutschers wird, wenn<lb/> nicht im Gebrauch, die äussere Seite nach aussen,<lb/> zusammengefaltet und über das Sitzkissen gelegt.<lb/> Sollten Decken für die Fahrgäste mitgenommen<lb/> werden, so legt man sie zusammengefaltet im<lb/> Innern des Wagens auf den vorderen Sitz.<lb/></cell> <cell>Die Fahrdecke des Kutschers ist, wenn<lb/> nicht benötigt, die äussere Seite nach aussen,<lb/> zusammengefaltet auf das Sitzkissen zu legen.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Eine Uhr im Etui ist nicht unentbehrlich.<lb/> Das Gleiche gilt mit Bezug auf die Tasche<lb/> im Sitzkissen des Kutschers.<lb/></cell> <cell>Eine Uhr im Etui ist auf dem Fussbrett<lb/> des Kutschbocks anzubringen. Das Sitzkissen<lb/> des Kutschers muss auf der linken Seite mit<lb/> einer Tasche versehen sein.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Zwischen den Decksitzen dürfen keine Schutz-<lb/> stangen oder Riemen für Gepäck angebracht sein.<lb/></cell> <cell>Die Eisenstangen zwischen den vorderen<lb/> und hinteren Decksitzen sind mit einem aus<lb/> ledernen Riemchen bestehenden Netze versehen,<lb/> so dass kleinere auf dem Verdecke unterge-<lb/> brachte Gepäckstücke, Überzieher, Decken u. s. w.<lb/> nicht herunterfallen können.<lb/></cell> </row> <row> <cell>Im Innern des Drags befinden sich: Hut-<lb/> riemen an der Decke, Taschen an den Thüren;<lb/> Raum ober den Vorder- oder Rücksitzen, wo<lb/> die Laternen aufgehängt werden können, wenn<lb/> sie nicht im Gebrauch sind; eine zusammen-<lb/> legbare Reservepeitsche.<lb/></cell> <cell>Im Innern der Coach befinden sich: an der<lb/> Decke befestigte Hutriemen, Ledertaschen an<lb/> den Seiten oder Thüren, eine zusammenlegbare<lb/> Reservepeitsche.<lb/></cell> </row> </table> </div> </div> </body> </text> </TEI> [59/0073]
Vierspännige Luxus-Equipagen.
Sitz muss breit genug sein, um zwei Personen
ausser dem Kondukteur Platz zu gewähren.
Dieser, für welchen auf der linken Seite ein
extra Sitzkissen angebracht ist, hält sich an
einem ledernen Riemen, wenn er ins Horn bläst.
Die Rückenlehnen der Decksitze werden
niedergeklappt, wenn nicht benötigt.
Die Rückenlehnen der Decksitze sind nicht
zum Niederklappen eingerichtet.
Die untere Seite des Fussbrettes und dessen
Stützen haben dieselbe Farbe wie das Gestell.
Die untere Seite des Fussbrettes, wie auch
die Stützen des Kutschbockes und des Rück-
sitzes, haben dieselbe Farbe wie das Gestell.
Der Wagenkasten und die Tafel des rück-
wärtigen Koffers müssen in der Farbe überein-
stimmen. Die Thürbänder dieses Koffers sind
an dem unteren Rande angebracht, so dass die
Thür, wenn geöffnet, wie ein Tisch verwendet
werden kann.
Der Wagenkasten und die Tafel des rück-
wärtigen Koffers stimmen ebenfalls in der Farbe
überein. Die Thürbänder des rückwärtigen
Koffers befinden sich auf der rechten Seite, so
dass der Kondukteur die Thür während der
Fahrt von dem linken hinteren Tritt aus zu
öffnen vermag.
Der Hemmschuh und der Sicherheitshaken
erhalten, wenn sie überhaupt mitgeführt werden,
ihren Platz auf der rechten Seite.
Der Hemmschuh und der Sicherheitshaken
müssen in allen Ländern, wo die rechte Seite
der Strasse eingehalten wird, auf dieser Seite
hängen; der Hemmschuh wird nämlich stets
an dem äusseren Rade angelegt, weil der
Wagen sonst nach dem Strassengraben hin
schleifen würde.
Es ist gebräuchlich, die äusseren Sitze ent-
weder mit Schweinsleder oder mit Tuch, das
Innere des Drags aber mit Maroquin oder Tuch
zu garnieren.
Die Garnierung der Aussensitze wird aus
Rips oder irgend einem anderen passenden Stoff,
jedoch nicht aus Leder bestehen. Das Innere
der Coach wird gewöhnlich mit hartem Holz
oder Leder ausgestattet.
Die Fahrdecke des Kutschers wird, wenn
nicht im Gebrauch, die äussere Seite nach aussen,
zusammengefaltet und über das Sitzkissen gelegt.
Sollten Decken für die Fahrgäste mitgenommen
werden, so legt man sie zusammengefaltet im
Innern des Wagens auf den vorderen Sitz.
Die Fahrdecke des Kutschers ist, wenn
nicht benötigt, die äussere Seite nach aussen,
zusammengefaltet auf das Sitzkissen zu legen.
Eine Uhr im Etui ist nicht unentbehrlich.
Das Gleiche gilt mit Bezug auf die Tasche
im Sitzkissen des Kutschers.
Eine Uhr im Etui ist auf dem Fussbrett
des Kutschbocks anzubringen. Das Sitzkissen
des Kutschers muss auf der linken Seite mit
einer Tasche versehen sein.
Zwischen den Decksitzen dürfen keine Schutz-
stangen oder Riemen für Gepäck angebracht sein.
Die Eisenstangen zwischen den vorderen
und hinteren Decksitzen sind mit einem aus
ledernen Riemchen bestehenden Netze versehen,
so dass kleinere auf dem Verdecke unterge-
brachte Gepäckstücke, Überzieher, Decken u. s. w.
nicht herunterfallen können.
Im Innern des Drags befinden sich: Hut-
riemen an der Decke, Taschen an den Thüren;
Raum ober den Vorder- oder Rücksitzen, wo
die Laternen aufgehängt werden können, wenn
sie nicht im Gebrauch sind; eine zusammen-
legbare Reservepeitsche.
Im Innern der Coach befinden sich: an der
Decke befestigte Hutriemen, Ledertaschen an
den Seiten oder Thüren, eine zusammenlegbare
Reservepeitsche.
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